Ausbildung: Wann gebt Ihr auf?
22. März 2002 10:58

Hallo,

so langsam wird es mir doch zu heftig hier.

Wenn ihr schon angeblich ungeeignete Hunde rausschmeißt bloß weil ihr euch nicht die Mühe machen wollt dann:

schmeißt erst mal die Ausbilder raus die ungeeignet sind
schmeißt die Hundeführer raus die ungeeignet sind
schmeißt die Hunde raus die ungeeignet sind

kauft euch eine Searchcam, Wärmebildkamera und Horchgeräte - die haben Garantie und funktionieren auch beim ungeeignesten Anwender.

Schätze mal wenn ihr allein die ersten zwei Punkte macht ist die Staffel ziemlich leer - bei uns wäre sie es sicherlich wenn wir nur Spitzenleute haben wollen.

Ich selber würde freiwillig gehen.


see you
Bernd

22. März 2002 11:18

: Hallo,
:
: so langsam wird es mir doch zu heftig hier.
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: Wenn ihr schon angeblich ungeeignete Hunde rausschmeißt bloß weil ihr euch nicht die Mühe machen wollt dann:

Wir schmeißen niemanden raus, wir nehmen nur nicht jeden auf. Wir haben nun mal nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung und da wähle ich mir doch die besten aus. Und da ich dieses Jahr nur noch einen freien Platz zur Verfügung habe lege ich logischer Weise die Meßlatte höher als noch vor ein paar Jahren als ich noch genug freie Plätze hatte.

Gruß Sabine

22. März 2002 12:04

Hallo Helmuth,

: Also zum Vergleich. Sämtliche Prüfungen aller RH-Organisationen, die zur Einsatzberechtigung nötig sind, haben doch allenfalls Hauptschulabschschlussniveau. Das kann JEDER nicht gestörte Hund schaffen. Abitur oder Hochschulabschluss kommen dann irgendwann vielleicht einige B-Prüfungen oder Einsatzkurse nah.

Da hast Du leider recht, aber jeder vernünftig denkende Mensch sollte nicht für die Prüfung trainieren, sondern für den Einsatz und da kann man keine schlechte Qualität gebrauchen.

:
: Lauffreude ist doch nicht das ausschlaggebende Kriterium für einen RH!
: Schon mal was vom Scannen gehört? Entscheidend ist doch ob ein RH-Team in der Lage ist ein bestimmtes Gebiet in einer bestimmten Zeit abzusuchen und alle darin liegenden Personen zu finden. Es ist doch egal, ob der Hund dabei durch die Fläche rast oder im "Zuckeltrab" ökonomisch durchläuft.

Ich weiß nur, dass die Prüfungsfläche beim DRK (30000qm in 15 min, neue PO) nicht von einem Hund im Zuckeltrab bewältigt werden kann. Was will man im Einsatz mit einem Hund, der nur 15 min am Stück arbeiten kann oder will und das noch im Zuckeltrab, nur weil er eignetlich nicht gerne laüft sondern lieber es ruhig gehen läßt. Und wenn dann noch 30°C Luft-Temperatur dazukommen, reicht keine noch so hohe Motivation aus, um eine Trantüte, am besten noch moppelig, mit schlechter Kondition, zum ausdauernden Bewegen zu bekommen.

Sicherlich bringt es auch nichts, wenn der Hund kopflos drauflosspurtet oder schlecht sucht- =auch Hauptschulniveau.

Liebe Grüße,
die für ein hohes Niveau plädierende Susanne2 ;-))

22. März 2002 12:51

Hallo Susanne,

: D.h. es reicht nicht, einen Hund mit Anlauf und Hosenträger durch die Prüfung zu bugsieren, um dann *schweißvonderStirnwisch* einen "Einsatzhund" und einen zufriedenen HF mehr in der Staffelstatistik zu haben.
: Du weißt sicher besser als ich, daß ein echter Einsatz von den Anforderungen an Hund und HF mit einer Prüfung nur wenig zu tun hat.

Vernünftige Einstellung!!!

: Der Hund ist zu dick, aber der HF will es nicht glauben.
: Allerdings habe ich schon dickere Hunde gesehen, die trotzdem Temperament zeigten.

Altbekanntes Problem..... Was nützt eine 100kg-Mensch, der die Motivation für einen Marathon hat- falls er es wirklich schaffen sollte, dafür ausreichend zu trainieren, dann hat er kaputte Gelenke und Herzprobleme.
Wir verlangen von allen Hunden, dass sie problemlos 10km am Fahrrad traben können- pummelige Hunde haben damit meist Probleme. Wie oft sagen wir: "Der Hund hat zugenommen." --"Nein, das ist nur Winterfell." Aus dem Grund führen wir jetzt eine Gewichtsliste ein....... Ist peinlich, dass sowas notwendig ist, aber wenn´s hilft, die Sache zu objektivieren......

: Der Hund spielt auch nicht mit dem Hundeführer. Nimmt von ihm das Spielzeug und trollt sich damit um darauf herumzukauen.
: Allerdings würde ich den Besitzer auch nicht gerade als begnadeten HF bezeichnen.;-)

Was stellt denn dann der HF den lieben langen Tag mit dem Hund an. Stupides Gassi-Gehen? Oder liegt der Hund den ganzen TAg im Garten rum und muß sich mit sich selbst beschäftigen? Nicht an Euch liegt das Problem, sondern am Hund-Hundeführer-Verhältnis. Womit bestätigt der den Hund für gute Leistung wenn nicht durch Spiel oder Leckerchen?
:
: Weißt Du, mich nervt die Haltung vieler Leute, die mit ihrem unerzogenen, überfütterten Sofahund in die Staffel kommen und dann sagen: "So, nun zeigt mal was ihr könnt, und macht einen RH draus!"

Auf solche Leute kann man gut verzichten.......
Wir selbst (junge Staffel) haben auch nicht nur einfache Hunde in der Truppe, haben aber bei der Auswahl der Hundeteams nicht nur auf die Hunde, sondern auch auf die HF´s geschaut. Auf die (wirklich guten!!Lob, Lob,..) HF´s möchte ich nicht mehr verzichten (und konnten wir auch nicht verzichten,.....), auch wenn einige Hunde teilweise Mehrarbeit bedeuten und erheblich länger für die Ausbildung brauchen, als manch anderer Hund.
Andersrum ist´s mE schlimmer- guter Hund und unfähiger HF. Unendliche Diskussionen um wiso weshalb warum in der Ausbildung, kein Einsatz als Helfer möglich, Lind -Video nützt auch nichts,....
Wir haben jetzt eine Staffelstärke von 18 Teams und können es uns seit letzten Herbst leisten, nicht optimale Hund-Hundeführer-Teams abzulehnen. Aber ich würde immer wieder eher Abstriche bei den Hunden als bei den Hundeführern machen. Ich möchte nicht wissen, wieviele RH-Führer mal mit nicht-optimalen Hunden angefangen haben. Im Standartfall schafft man sich erst den Hund an und kommt dann mit einem nicht optimalen Hund zur RH-Arbeit.

Ich kann Dir in Deinem Fall nur zustimmen, den Hund (oder besser das Team) durch wen Fremdes/Neutrales beurteilen zu lassen- auch im Hinblick auf einen evtl. "Rausschmiss", denn wer hört schon gerne, dass sein Hund nicht geeignet ist. So seid nicht nur Ihr der Bumann.

Liebe Grüße
Susanne2



22. März 2002 12:14

Hallo,

mit IHR meinte ich nicht dich sondern diejenigen die sich zuwenig Mühe machen wollen.
Logischerweise bedeutet es aber auch, daß du Hunde, die du vor Jahren ausgebildet/aufgenommen hast in diesem Jahr keine Chance gehabt hätten. Und nun schau zurück und schau dir die Hunde an die du damals aufgenommen hast.

see you
Bernd

22. März 2002 13:10

Hallo Bernd,

: Logischerweise bedeutet es aber auch, daß du Hunde, die du vor Jahren ausgebildet/aufgenommen hast in diesem Jahr keine Chance gehabt hätten. Und nun schau zurück und schau dir die Hunde an die du damals aufgenommen hast.

Du hast ja recht, viele von uns wären nicht hier, wenn nur Elite-Hunde aufgenommen worden wären......
Aber was willst Du machen, wenn keine Ausbildungskapazität da ist? Wir haben ähnliche "Probleme"- unsere Staffel ist jetzt bei 18 Teams angekommen und gute Helfer und Ausbilder fallen leider nicht vom Himmel.
Der einfachste Weg ist eine schöne Auslese......

Wir haben es jetzt so gehandhabt, dass wir die Interessenten (mit erwachsenen Hunden) nach erster Beurteilung in eine Warteschleife setzen mit der Aufgabe, in der Zeit BH zu machen, richtig mit dem Hund zu spielen ("Lind"winking smiley, Hund tragen üben, Diät, Fitnesstraining, Platz auf Pfiff...
Die letzten beiden haben mehr als 1/2 Jahr gewartet und sich zwischendurch immer brav gemeldet, - und wir haben nun 2 ganz tolle hoch motivierte Teams mit guter (qualifizierter) Vorbildung mehr.
Ein 3. Team ist abgesprungen, 2 weitere schaffen die BH aus irgendwelchen Gründen nicht (gibt uns zu denken.....).

Wer Wert auf eine gute Ausbildung legt, wartet auch. Hunde mit ungünstigeren Startvoraussetzungen (moppelig, das richtige Spiel noch nicht gelernt, Langsamlerner, Lücken in der Grundausbildung) haben mit gutem HF´s auch dann noch Chancen.

Oder wer von Euch hätte nicht 1/2 Jahr gewartet?
Und ob ein Hund 2 oder 2 1/2 Jahre bei Beginn der Ausbildung alt ist, macht den Braten auch nicht fett.

Liebe Grüße
Susanne