Hallo Martin,
puh, nun geht es doch in die Theorie... eigentlich wollte ich "nur" wissen wie ich einen Hund (hier RH) dazu bringe hochmotiviert(!) das Opfer zu finden und anzuzeigen. Und ohne das "warum" (OK, hier ist schon die Theorie gefragt) kann ich leider nix umsetzten... ;-)
: : Ist damit die Bestätigung über Futter nicht gleich eine Bestätigung über den "Beutetrieb"?
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: ich meine nein, das wäre ein pauschale gleichsetzung verschiedener aspekte der nahrungsbeschaffung.
Da habe ich mir wohl mißverständlich ausgedrückt. In diesem Zusammenhang (Bestätigung am Opfer) geht für mich einher, daß mit dem Hund und dem Futter vorher gespielt wird und er es nicht einfach so bekommt.
D.h. hierbei würden zwei Elemente der u.g. Jagd angesprochen, das "reißen" (=Beutetrieb?) und "fressen"(=Fresstrieb?).
: Eine jagd beteht aus:
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: - dem aufsuchen des jagdreviers
: - orientierungsverhalten / spurensuche
: - fährtenverfolgung
: - hetze (falls nötig)
: - reißen
: - fressen / apportieren (falls nötig)
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: wo bringst man hier den "beutetrieb" unter?
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: man kommt der sache näher, wenn man jede dieser teile als extra modul betrachtet, der aktiv wird, wärend dervorhergehende ausgeschaltet wird. Deswegen kann man auch mal den einen oder anderen überspringen. Und deswegen kann ein hund nach einer spurenverfolgung auch wieder in eine orientierungsphase übergehen. Und deswegen ist es möglich, dass hunde in einem dieser teile fast nicht aktiv sind, in anderen aber intensiv, z.b. schnüffeln (spürhunde) oder hetzen (treiben bei hütehunden).
: Und genau deswegen kann man suchen (hetzen, reißen übergehen) und finden, nämlich futter.
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: : Nur das in meinen Augen, das Futter (mit vorherigen Spielen, Reißen, Zergeln) der "Beute" näher ist als ein Spiel mit dem Gummiball...
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: wenn der hund mit dem ball zufrieden ist...
Wenn Hunde mit einem Ball/Strick o.ä. ähnlichem nach einer Suche bestätigt werden, reißen sie daran, schütteln ihn tod und viele (zer)kauen ihn, wenn sie ihn endlich bekommen. Da fehlt dann nur noch das tatsächliche zerkauen und runterschlucken, um die erfolgreiche Jagd zu vervollständigen.
Könnte man so nicht noch mehr aus dem Hund heraus holen, wenn er tatsächlich alle Elemente der o.g. Jagd ausleben darf? Oder anders: wenn er noch mehr "Triebe" befriedigen darf?
: : Gibt es überhaupt einen "Spieltrieb"?
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: Ja, bei etlichen säugern und bei einigen vögeln (z.b. Keas) ist er nachgewiesen. Spieltrieb ist eng an lernvermögen und lernverhalten gekoppelt. Deswegen wird als kind soviel gespielt. Es ist lernen in umständen ohne ernsthafte folgen (außer unfällen).
Aber dann wird durch die Belohnung mit einem Beutestück und dem gemeinsamen zergeln doch nicht der "Spieltrieb" angesprochen, sondern eher das "reißen" aus der o.g. Jagd. Wie auch immer man das dann nennen mag...
Tani