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Jagdhunde - die besseren Rettungshunde?

geschrieben von Sabine S.(YCH) 
Jagdhunde - die besseren Rettungshunde?
10. Mai 2002 11:41

Hallo Rettungshundler,

Passend zur Thematik der letzten beiden Threads ("Wilderer" und "Spiel oder Futter"winking smiley bin ich über einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der "Hunde Revue" gestolpert, verfaßt von einer HF der "Vereinigung Düsseldorfer Rettungshunde" (siehe Link), die einen Münsterländer und einen Gordon Setter sowohl jagdlich aus auch in der RH-Arbeit führt.

In dem mehrteiligen Bericht heißt es u.a.:

"Einem Jagdhund muß ich nicht erklären, wie man die Nase am effektivsten einsetzt, das ist angwölft. Anders als bei anderen Rassen muß der Jagdhund nicht mit Spielzeug oder Beutespiel zur Suche gepuscht werden,...weil dann der Trieb nachläßt. Für den Jagdhund ist die Suche seine Belohnung...Er will finden, er muß finden, er gibt nicht auf, wir nennen das Finderwillen - und auch der ist angewölft. Natürlich belohnen wir unsere Hunde mit Fleischwurst, aber oft ist das Nebensache..."

Was meint ihr dazu?

Gruß
Sabine S.
(mit Nicht-Jagdhund, der aber trotzdem gerne sucht und dessen Fresstrieb wahrscheinlich auch "angewölft" ist ;-))

10. Mai 2002 14:34

Hallo!

Also ich denke, das ist so eine der vielen Regeln, die manche aufstellen, da sie für en paar Hunde zutreffen. Aber was tun denn viele Hütehunde? Viele suchen einfach das verlorene "schäfchen". Als ich in Irland war, war da ein Schäfer, der hatte 2 BC's, eine Herde von ca 30 Schafen und zählte sie durch, merkte dass 3 fehlten und holte sich seinen Rüden,sagte ihm ein Wort und weg war er und kam mit zumindest 2en der 3 zurück. Und er bekam dafür weder eine Beisswurst noch ein Stück Schaffswurst vom Schaf (*smile*). Später am Tag ging der Schäfer nochmal auf diese Weide, diesmal mit seinem Weimeranermix, den hat er dann ausgeschickt, und er bellte an der Stelle, an der das tote Schaf lag. Auch wiederum ohne BEstätigung. KLAR, für diese Hunde war es ihre Arbeit, aber ich denke, dass auch sehr viele Hunde, die es im Blut haben, auch suchen würden, ohne, aber SUPERTOLLE SUCHE+SUPERTOLLE BELOHNUNG das spornt doch noch gleich viel mehr an, oder?

Ich denke, dass es einfach verschiedne Typen Hund in der Rettungshudnearbeit geben MUSS, kleine große, schnelle langsame, wirbelwinde, und bingelig genaue, DIE Rasse gibt es ja nicht. UNd das hat seine guten Gründe... Man sieht es ja auch bei der Staatsmeisterschaft, War da nicht N. Tacher mit Mali, gefolgt von "unserem" Zulu gefolgt von Chip ( BC)?? Und dahinter dann auch noch Schäfer, Goldie, Weimi.....

Liebe Grüße
Edith

10. Mai 2002 14:47

Hallo Edith,

ist ja auch meine private Theorie, daß die Suche für viele Hunde bis zu einem bestimmten Grad selbstbelohnend ist.
Ich würde das auch nicht an einer bestimmt Rasse festmachen.
Interessant finde ich, daß in vielen Anforderungsprofilen von RH-Staffeln "Kein Jagdtrieb" zu lesen ist, er in der zitierten Staffel aber sogar erwünscht ist.
Andere wiederum lehnen Hunde ab, die beim Anblick der Beißwurst nicht gleich austicken.

Das Ergebnis der Staatsmeisterschaft fand ich damals auch interessant. Während sich der Fox (Mali) beim Ansetzen halb erwürgt, sieht der Zulu (Berner) beim Losschicken gerdezu gelangweilt aus. ;-)
Suchen tun sie dann beide wie der Teufel. :-))

Bin übrigens neulich draufgekommen, daß unter den Vorfahren meiner Bernerin ein ausgebildeter Jagdhund war. Nicht gerade typisch für die Rasse, aber da hat sie vielleicht ein paar Gene mitbekommen! :-)

Grüße nach Innsbruck
Sabine

10. Mai 2002 16:32

Hallo!

Andere wiederum lehnen Hunde ab, die beim Anblick der Beißwurst nicht gleich austicken.

Naja, von solchen Leuten habe ich eine besondere Meinung....
:
: Das Ergebnis der Staatsmeisterschaft fand ich damals auch interessant. Während sich der Fox (Mali) beim Ansetzen halb erwürgt, sieht der Zulu (Berner) beim Losschicken gerdezu gelangweilt aus. ;-)
: Suchen tun sie dann beide wie der Teufel. :-))
Und beide auf ihre Weise. Wobei wir über Fox ja eh schon mal gemailt haben, oder? Ich finde es wirklich toll, wie die Hunde unterschiedlich sind.
:
: Bin übrigens neulich draufgekommen, daß unter den Vorfahren meiner Bernerin ein ausgebildeter Jagdhund war. Nicht gerade typisch für die Rasse, aber da hat sie vielleicht ein paar Gene mitbekommen! :-)

Eine Freundin von mir kennt Retriever, die hüten jeden Tag die Tiere des Bauernhofs, aber nicht nur spielerisch, sondern wirklich ernsthaft und brauchbar, und die typischen BAuernhunde der USA, die English Shepherds, die werden auch zur Coon Jagd verwendet, hüten und passen auf....


Grüße
Edith

10. Mai 2002 20:46

Ohje,

das wird aber den vielen Leuten, die sich einen BC oder Aussie holen, der schon mit der Plakette um den Hals auf die Welt kam, aber gar nicht gefallen. :-)
Ist einfach nur einer der vielen Modetrends, DIE Rettungshunderasse wechselt alle 1-2 Jahre.

Gruß
Andreas

10. Mai 2002 22:20

Hallo!

: Andere wiederum lehnen Hunde ab, die beim Anblick der Beißwurst nicht gleich austicken.

Die nächste Staffel nimmt Rüden nur kastriert, die dritte keine Kampfhunde, die vierte keine Schutzhunde, die fünfte keine Zwingerhunde, die sechste keine Hunde, die über Futter bestätigt werden, die siebte keine Bringsler, die achte nur Bringsler, ...

Irgendeine Regel fällt allen ein - gemeinsam haben sie nur eines: Es wird meist von einem Exemplar auf alle ähnlichen geschlossen, ohne zu bedenken, daß Hunde, die eine Eigenheit teilen, trotzdem noch so unterschiedliche wie nur möglich sein können.

Grüße, Kaya