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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
IW als Rettungshund?
04. Juni 2002 19:35

: Bin schon gespannt was du sagst. Ach ja, ich bin die Hunde von unten nach oben durchgegangen, also nicht wundenr, dass die erste Nummer der Hund unten ist.

Ähm, irgendwie könnte man sie alle nehmen.....

Gruß
Andreas

04. Juni 2002 21:36

Hallo Karin,

: Muss jetzt noch ein bißchen bohren:
: Wenn ich einen Hund synchron auch jagdlich ausbilde, ist das dann zuviel?

Naja, ich weiß nicht recht, wie man das schon rein zeitlich schaffen sollte. Die RH-Ausbildung an sich ist ja schon sehr zeitintensiv.
Gleiches gilt für die jagdliche Ausbildung....und dann noch synchron? Würde ich von abraten, obwohl ich von Jagdausbildung nur wenig Ahnung habe.

grinning smileyann bekommt man doch den Jagdtrieb besser unter Kontrolle, oder?

Kommt wahrscheinlich auf den einzelnen Hund und auf das persönliche Geschick an. ;-)
Aber darüber wird in dem Artikel in der Hunderevue ausgiebig geschrieben. Vielleicht kannst Du Dich ja mit der Autorin persönlich über die HP ihrer Staffel in Verbindung setzen. Die kann Dich bestimmt kompetent beraten.

: Ich meine, besser und schneller als nur mit RH-Arbeit? Was meinst Du?

Ich denke, daß es am schlauesten wäre, einen Hund aus jagdlicher Linie (wenn es denn so einer sein soll) von Welpenbeinen an auf Menschenwitterung zu konditionieren, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, größeres Interesse an Wild zu entwickeln.
Der Such- und Findewillen ist ja angeblich angewölft, was er dann genau suchen soll, muß man ihm eben klar machen. Das wird nicht bei jedem einfach sein.

:
: Ist ein Hovawart nicht ein bißchen schwierig?

Sie können ganz schön Temperament entwickeln. Aber das ist ja für die RH-Arbeit nicht unbedingt hinderlich. ;-)
Immer mehr scheinen Wesensprobleme zu haben, also auch hier auf gute Zucht achten!

: Berner gefallen mir nicht, die, die ich kenne ziemlich fade.

Das dachte ich früher auch mal. ;-)

confused smileyind aber auch nicht aus einer Arbeitszucht. ähm -linie.

Leider gibt es bei den Bernern keine offizielle Leistungszucht mit der Verpflichtung, die Zuchttiere nach Gebrauchshundetauglichkeit auszuwählen.
Aber in einigen Linien sind die alten Arbeitseigenschaften noch erhalten und einige wenige Züchter bemühen sich, diese zu bewahren.
Viele Welpenkäufer machen dann leider trotzdem einen Bettvorleger aus ihm. :-((

(Der Hund, der mit der umfangreichsten Gebrauchshundausbildung der Welt im Guinnessbuch der Rekorde steht, ist übrigens ein Berner.) :-)

Grüße
Sabine


04. Juni 2002 23:57

Hallo Sabine!

: Auch wenn RH-Sport (der eigentlich Suchhundesport heißen sollte) von den meisten Einsatzleuten belächelt bis verachtet wird, werden dort zum Teil Spitzenleistungen gezeigt.

Da ist doch gar nichts dagegen zu sagen. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die glauben, ein Hund sei kein guter Einsatz-RH, weil er bei einem (Sport-)RH-Wettbewerb mitgemacht hat. Aber trotzdem gibt es in einem Verein und auf dieser Basis eher Platz für Leute und / oder Hunde, die nicht wirklich prädestiniert sind für den Gewinn einer Meisterschaft - und eben auch nicht einsatzfähig wären.

: Meines Wissens wurden im SV mittlerweile in jeder Landesgruppe Ansprechpartner für die RH-Ausbildung benannt, die die Verbreitung dieser Ausbildungssparte in den einzelnen OGs vorantreiben sollen.
: Das Problem ist nur, daß keiner im SV so richtig Ahnung von der Materie hat, deshalb geht alles sehr schleppend voran.

Da habe ich allerdings auch eher Befürchtungen. Ich habe die Namen der Ansprechpartner gelesen und kenne die Person, die bei uns zuständig ist. Seitdem bin ich nicht mehr ganz so enthusiastisch, was dieses Sport-Suchhundewesen angeht. Ich halte die Person für gänzlich ungeeignet, was jegliche Art von Hundeausbildung angeht - aber das ist meine persönliche Einschätzung. Vielleicht sind die anderen Ansprechpartner ja fähiger.

: Meine Befürchtung ist nur, daß im SV nun (absichtlich oder unabsichtich??)ein Auffangbecken für gestrandete Schutzhunde geschaffen wird, so nach dem Motto: "Für den Schutz taugt mein Wuffi nicht, mach' ich eben RH, ist ja auch schön prestigeträchtig, und immer noch besser als Agility".

Fände ich auch nicht so schlimm. Besser, als wenn der Wuffi in die Wurst kommt oder im Tierheim landet, weil er den Anforderungen des Besitzers nicht entspricht - auch nicht gerade selten. Dabei ist es meistens damit nicht getan, weil der nächste auch nicht so gut wird, wie man erwartet hat. Findet sich aber sicher auch wieder eine Ausrede, nur ja nicht zugeben, daß es vielleicht am Hundeführer liegen könnte.

Und prestigeträchtig - hmmm, besser da nach Prestige gesucht als in Staffeln, bei deren Einsätzen es wirklich um Menschenleben geht. Außerdem ist die Sucherei wirklich eine sehr hundegemäße Arbeit. Hat was von erlaubtem Jagen. Wundert mich sowieso, daß das nicht schon längst eine Hundesportvariante ist. Von mir aus kann da vom Yorkie bis zum IW und vom Gehbehinderten bis zur Frau mit deutlich dezimiertem Sehvermögen alles mitmachen, was Lust hat. Muß ja nicht jeder auf die Deutsche Meisterschaft üben - das macht auch beim Schutzdienst nicht jeder.

Grüße, Kaya

04. Juni 2002 23:58

Hallo Karin,

jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu:

: Wenn ich einen Hund synchron auch jagdlich ausbilde, ist das dann zuviel? Dann bekommt man doch den Jagdtrieb besser unter Kontrolle, oder?
: Ich meine, besser und schneller als nur mit RH-Arbeit? Was meinst Du?

Ich würde es für einfacher halten, wenn der Hund einfach lernt: Wenn ich jage, dann immer Menschen. Ich habe einen Deutsch Drahthaar-Mix als RH, und ich habe von klein auf jegliche Jagd außerhalb des Trainings unterbunden: Keine Mäuse, keine Katzen, Rehe und Hasen sowieso nicht, kein Blick zur davonschwimmenden Ente, nicht mal ein Vogel oder ein davonfliegendes Blatt. Alles Interesse an etwas, das "Beuteverhalten" zeigt, wurde sofort mit einem Ruf von mir unterbrochen - und das Abwenden des Blicks gab einen Jackpot.

Mein Hund ist heute zwei, hat seine erste Jagd noch vor sich - aber wenn er sucht, sehe ich einen deutlichen Unterschied zu meiner Hündin oder den anderen Hunden der Staffel. Er sucht wie ein Jagdhund, der jagt. Er ist total high dabei, und er würde wohl nach Stunden noch nicht aufgeben, auch wenn er keinen Erfolg hätte. Bei der Suche ist er in seinem Element - und fliehende Rehe hat er bis jetzt dabei ignoriert.

: Ist ein Hovawart nicht ein bißchen schwierig?

Unsere Hovis in der Staffel sind nicht gerade Raketen, aber sehr zuverlässig. In der Ausbildung waren sie auch nicht die allerschnellsten, aber Hovis gehören ja nicht gerade zu den frühreifen Rassen.

: Berner gefallen mir nicht, die, die ich kenne ziemlich fade. Sind aber auch nicht aus einer Arbeitszucht. ähm -linie.

Das kann aber einen ziemlichen Unterschied machen. Wir haben hier zwei "Turbo-Berner", die schon eingefleischte Schäferhundler überzeugt haben, daß auch ein Berner ein "anständiger" Hund sein kann.

Ich weiß nicht, ist es das Aussehen oder das Wesen, das Dir am IW gefällt. Wenn es das Aussehen ist - vielleicht solltest Du einen Schnauzer-Mix dann doch in Betracht ziehen? Gibt es ja auch nicht nur in schwarz, und ungeschoren ist eine Ähnlichkeit mit dem IW durchaus vorhanden. Zumindest werde ich da manchmal gefragt, weil meine Mischung mit 68 cm und 33 kg eher schlank ist und deshalb sehr groß wirkt. Und dabei ist meiner tatsächlich schwarz.

Wenn Du nicht unbedingt einen Rassehund willst, sondern nur eine Vorstellung von einer oder zwei Rassen hast, die Du vielleicht gerne mit drin haben willst, kannst Du auch in diesen Anzeigenblättern (Sperrmüll, Flohmarkt etc.) gezielt danach suchen. Geht übers Internet ganz gut (www.quoka.de), da findest Du sicher interessante Mischungen. Und es ist gar nicht so selten, daß man Mutter und Vater kennt, so daß Du in bezug auf Größe und Gewicht keine allzu großen Überraschungen erlebst.

Ach ja, Altdeutsche Hütehunde können auch ganz nette Rettungshunde sein - da gibt's auch welche, die so wuschelig sind wie ein IW.

LG, Kati

05. Juni 2002 06:26


Hallo Kaya,

: Da ist doch gar nichts dagegen zu sagen. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die glauben, ein Hund sei kein guter Einsatz-RH, weil er bei einem (Sport-)RH-Wettbewerb mitgemacht hat.

Ich glaube, ein turniertauglicher RH ist das "Abfallprodukt" einer guten Einsatzausbildung. ;-)
Höchstens in der UO, die nach IPO doch recht anspruchsvoll ist, und von vielen Einsatzleuten kaum oder gar nicht (zumindest nicht auf Hundesportniveau) trainiert wird, kann der Einsatzhund vielleicht nicht so mithalten.


: Seitdem bin ich nicht mehr ganz so enthusiastisch, was dieses Sport-Suchhundewesen angeht. Ich halte die Person für gänzlich ungeeignet, was jegliche Art von Hundeausbildung angeht - aber das ist meine persönliche Einschätzung. Vielleicht sind die anderen Ansprechpartner ja fähiger.

Ich kenne mich im SV nicht so gut aus, aber mir reicht schon, was ich auf Ortsgruppenebene hier um die Ecke so sehe.
Der gute Wille scheint ja häufig da zu sein, aber viele SchH-ler tun sich unheimlich schwer, ihren Hund "loszulassen" und sehen sowohl die Anzeige als auch die Suche als Gehorsamsübung.
Wenn der Hund im Gelände mal außer Sicht ist, bekommen sie gleich die Krise.
So funktioniert es natürlich nicht, aber die meisten wollen es nicht glauben.

"Für den Schutz taugt mein Wuffi nicht, mach' ich eben RH, ist ja auch schön prestigeträchtig, und immer noch besser als Agility".
:
: Fände ich auch nicht so schlimm. Besser, als wenn der Wuffi in die Wurst kommt oder im Tierheim landet, weil er den Anforderungen des Besitzers nicht entspricht -

Das schon, aber es ist dem Ruf der RH-Ausbildung nicht gerade förderlich, wenn sich dort die sog. "Versager" , Angsthasen und Schlaftabletten sammeln.
Ich bin auch der Meinung, daß sich die Eigenschaften, die ein Sportschutzhund bzw. ein RH mitbringen muß, gar nicht so sehr unterscheiden, zumindest nicht, was Nervenkostüm und Motivierbarkeit angehen. Den Ausdruck "Trieb" mag ich in diesem Zusammenhang nicht so gerne.
Wobei es erfahrungsgemäß auch oft am HF bzw. an der Ausbildung liegt, wenn sich der Hund für eine bestimmte Sache nicht "eignet".

Grüße
Sabine



05. Juni 2002 06:17


: Ich weiß ja nicht, wie viel du für einen Hund ausgeben möchtest, aber wenn dir 500-700 Euro nicht zuviel sind, dann könntest du einen armen HUnd aus einem Killshelter ( Amerikanische Tierheime in denen die HUnde nach bestimmter Zeit getötet werden) retten.

Halte ich für keine gute Idee!
Die deutschen Tierheime sind alle völlig überfüllt. Auch unter diesen gibt es RH-Kandidaten. Ich halte es für eine ausgemachte Idiotie noch Hunde aus vermeintlichen "Tierschutzgründen" zu importieren, wenn das Elend für der eigenen Haustür sein dasein fristet! in deutschen Tierheimen sitzen natürlich viele Staffs, aber auch diese können sehr gute RH werden. Einer unserer besten Hunde ist ein Am Staff aus dem Tierheim!

Im übrigen habe ich einen Mali-Schäfer-Mix und meine Frau bekommt einen Golden-Labrador mal Dtsch.Kurzharr-Mix (sind schon alle Welpen verkauft), der zum Zweck der RH-Arbeit (und als Familienhund) angeschafft wird. Dieser Hund erfährt im ersten Jahr ein "Antijagd-Training", ähnlich wie schon beschrieben! Also bitte beim Jagdhund keine Jagdhundeausbildung


Bis dann,
Helmuth