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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Wassersuche
12. Juni 2002 11:10

Hallo,

: Wie unterscheidet ihr bei der Anzeige zwischen lebend und tot?:

habe ich in den anderen Beiträgen schon mal geschrieben, deswegen möchte ich es nicht noch mal schreiben.

:Bedient ihr euch hier der chemischen Ersatzstoffe?:

Nein. Haben wir früher mal gemacht. Sind aber erstens zu teuer und zweitens nicht lange genug haltbar. Zum anderen traue ich dem Zeug nicht so richtig, weil ich nicht die Möglichkeit habe selber zu riechen ob es wirklich so riecht wie eine Leiche.
Leichengeruch ist außerdem davon abhängig wie lange jemand schon tot ist und welchen äußeren Umständen der Körper ausgesetzt war. Deswegen gibt es viele Gerüche die der Hund kennen sollte.

Haare, Zähne, Knochen, Blut, Urin etc. scheiden für uns aus weil nicht praktikabel genug. Menschliches Gewebe ist für uns tabu.

Die effektivste Art für uns ist seit Jahren die Ausbildung mittels Leichentüchern. Viele Geruchsvarianten, keine Kosten, jederzeit verfügbar, haltbar, jeder kann auch zuhause damit üben - und das Wichtigste, es funktioniert.


see you
Bernd

12. Juni 2002 16:18

Hallo!


Klar bringen wir den Hunde bei, was sie machen sollen. Aber wenn wir merken, Hund bellt nur noch, ohne zu scharren bei Leiche,w arum sollten wir ihm dann beibringen sich z.b. niederzulegen bei Leiche?!?

Einen hund der Leiche und Lebend gleich aneigt habe ich noch nicht gesehen.

Grüße
Edith

12. Juni 2002 16:40

: Hallo!
:
: Einen hund der Leiche und Lebend gleich aneigt habe ich noch nicht gesehen.
:
Ich schon.

Gruß Jens

13. Juni 2002 06:10

: : Hallo!
: :
: : Einen hund der Leiche und Lebend gleich aneigt habe ich noch nicht gesehen.
: :
: Ich schon.


Ich bin mir sicher, dass auch dieser HUnd einen Unterschied macht, nur dass du ihn nicht gesehen hast, und vielleicht auch der Hundeführer sich nicht die Mühe machte.

Edith

13. Juni 2002 08:00

Hallo Edith,

das ist schön das Du Dir sicher bist. Das Risiko einer Fehldeutung halte ich aber für zu hoch. Da bringe ich unseren Hunden lieber gleich eine andere Art der Anzeige bei. Der Aufwand ist nur geringfügig höher.

Gruß Jens

13. Juni 2002 08:52

Hallo,

leider wird dies auch Schwierigkeiten mit sich bringen.

Wassersuche Anzeige im Boot:

Kratzen - Probleme bei Schlauchbooten, hier dürfte der Hund nur ganz leicht kratzen, jede intensive Reaktion müßte unterbunden werden zumal kratzen oftmals auch mit reinbeißen verbunden ist

Abliegen oder sitzen - machen die Hunde je nach Wellengang oder Bootstyp von sich aus - unpraktikabel da der Hund ständig aufstehen und abliegen müßte je nachdem ob er Witterung bekommt oder nicht

Ins Wasser springen und schwimmen - im See teilweise möglich - im Hochwassergebiet oder im Fluß für den Hund lebensgefährlich

Freiverweisen - im Boot durch die Enge bedingt nicht möglich

Bringseln - extreme Gefahr der Fehlanzeigen bedingt durch die Anspannung des HF

alle Arten der Kontaktaufnahme zum HF wie Pfote geben etc. - zu eng im Boot bei der Anspannung die sich nicht lösen kann - extreme Fehlanzeigengefahr

Für uns war nicht der Aufwand der Ausbildung entscheidend, sondern inwieweit eine andere Anzeigeart praktikabel ist. Wassersuche ist im Einsatz mit keiner anderen Suche zu vergleichen, da der Hund von sich aus gearnichts machen kann um zum Geruchspunkt zu gelangen. Zudem wird er immer wieder in den Geruch und wieder aus dem Geruch gefahren. Es gibt keine Möglichkeit für den Hund seine Anspannung gezielt loszuwerden. Der Stress bei der Suche ist extrem ich - ich würde sagen am höchsten verglichen mit den anderen Suchen. Auch für den HF ist es eine Extrembelastung - gute Wasser HF erkennst du daran, daß sie absolut unbeteiligt wirken bei der Suche und sich vollkommen auf die Beobachtung des Hundes, des Windes, der Oberflächenströmung konzentrieren und lediglich dem Bootsführer Anweisungen geben. Mit dem Hund beschäftigt sich da keiner. Der Hund hat auch zu 100% keinen Erfolg bezogen auf Kontakt zum Opfer.
Jeder HF weiß, daß trotz Anzeige eine Bergung nur sehr selten erfolgt in Anwesenheit des HF. Nicht ungewöhnlich ist ein Einsatz mit Mehrfachanzeigen, keiner Bergung und erst nach 1-2 Tagen eine Bestätigung der Bergung.

Dazu kommt meist noch die unmittelbare Nähe der Angehörigen....

Viele, viele Faktoren die bei der Wassersuche und der Ausbildung / Anzeige berücksichtigt werden müssen.

In den Trümmern zeigen sich leider ähnliche Schwierigkeiten bezogen auf die Wahl einer anderen Anzeigeart....

Ich selber mache lieber einige Flächen- oder Trümmereinsätze als einen Wassereinsatz.

see you
Bernd