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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Rettungshundeeignungsprüfung Hundesport
18. Juni 2002 09:24

: Hallo Sabine,
:
: : Das geht dann höchstens an der Einschätzung derer vorbei, die Ahnung
: : haben...viele sind es ja leider nicht und ich konnte noch keinen
: : einzigen von Ihnen kennenlernen.
:
: Naja, ich weiß ja nicht, wieviele Du kennst...

Ich spreche jetzt nicht von den Leuten, die in einer RH-Einsatzorganisation aktiv sind und nebenher auch noch "Schäferhundler" sind, sprich VPG oder FH in einer SV-OG betreiben.
Die Verbindung von SV und RH-HiOrg ist in Deutschland noch kaum vorhanden, was eigentlich schade ist, da jeder vom anderen profitieren könnte.
Dazu kommt, dass in Deutschland RH-Sport unter vielen Einsatzleuten regelrecht verpönt ist und auf beiden Seiten viele Vorurteile herrschen.
Auch hier könnte man sich von den Österreichern eine Scheibe abschneiden.



:
: ??? Bisher wird in dieser Hinsicht gar nix innerhalb des SVs betrieben, die SVler, die im Rettungshundewesen tätig sind, arbeiten bis jetzt in Staffeln des THWs, DRKs etc.

Doch doch, liest Du keine SV-Zeitung?
Es wurden schon vor geraumer Zeit Ansprechpartner auf Landesebene benannt, die den Aufbau der Sparte RH-Ausbildung in den OGs vorantreiben sollen.
Das geschieht wohl zu Zeiten der Kampfhundhysterie in erster Linie aus Imagegründen, und auch, um VPG-"Versager" aufzufangen und im Verein zu halten.
Agility ist ja nicht jedermanns Sache und wird von gestandenen VPGlern gern als Weiberkram abgetan.


: Kennst Du den Spruch "Aller Anfang ist schwer"?

Kenn' ich.
Aber warum dauert der Anfang sooo lang? ;-)




: Der SV besteht nicht nur aus Mitgliedern, deren IQ unter ihrer Schuhgröße liegt;

Schön gesagt...;-))

:Mir scheint hier jetzt doch eine relativ große Konkurenzangst der bestehenden Staffeln anderer Organisationen vor dem "mächtigen" SV zu bestehen. Sehen einige etwa ihre Felle davonschwimmen, sollte das Projekt funktionieren?

Damit hast Du wahrscheinlich nicht ganz unrecht.
Der SV hat eine große Lobby und das könnte ihm viele Türen schneller öffnen, als so mancher Staffel, die wegen ihrer Aufnahme in den Katastrophenschutzplan noch Klinken putzen gehen muß, lieb ist.

Aber tröste Dich, dieses Konkurrenzhickhack gibt's traurigerweise auch innerhalb und zwischen Einsatzorganisationen, und warum soll das dem SV gegenüber anders sein?

Andererseits besteht unter den RH-lern der nicht unbegründete Verdacht, dass nun für Hunde, die sich auf Grund mangelnden "Triebes" und/oder Wesensproblemen nicht für VPG eignen, die Sparte RH-Ausbildung als Auffangbecken geschaffen werden soll.
Und das wäre dem Ruf der Rettungshundearbeit nicht gerade förderlich.

Grüße
Sabine



18. Juni 2002 09:39

Hallo Sabine,

ich bin auch ein SV-Mitglied und meine Hündin hat sowohl SCHH2 als auch die Rettungshundprüfung beim THW. Ich sehe allerdings die Ambitionen des SV auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Gefahr, daß die guten Sportrettungshundeteams dann auch mal in den Einsatz wollen ist schon relativ groß. Bei den meisten wird allerdings die Arbeit mit dem Hund im Vordergrund stehen und die Frage ist, ob sie auch gewillt sind eine Ausbildung im Katastrophenschutz zu absolvieren. Ein großer Teil unserer Ausbildungszeit findet halt auch ohne Hund statt und je mehr man in diese Richtung ausbildet um so mehr merkt man, wie wenig man doch eigentlich weiß. Manche Hundeführer aus dem Sportbereich hätte ich allerdings gern motiviert bei uns mitzuwirken, denn 1. habe sie meist nicht die schlechtesten Hunde und 2. schon Erfahrung in der Hundeausbildung. Aber die Hundesportler, die Interesse an der RH-Arbeit haben, haben den Weg auch ohne RH-Sport in die Katastrophenschutzorganisationen gefunden. Also ich bin gespannt auf die Entwicklung.

Gruß Sabine + Yanka

18. Juni 2002 10:48

Hallo Sabine,

: Ich spreche jetzt nicht von den Leuten, die in einer RH-
: Einsatzorganisation aktiv sind und nebenher auch noch "Schäferhundler"
: sind, sprich VPG oder FH in einer SV-OG betreiben.

Das sind aber die meisten Rettungshundler, die es im SV gibt...


: Die Verbindung von SV und RH-HiOrg ist in Deutschland noch kaum
: vorhanden, was eigentlich schade ist, da jeder vom anderen profitieren
: könnte.

Genau so sehe ich das auch...


: : ??? Bisher wird in dieser Hinsicht gar nix innerhalb des SVs
: : betrieben, die SVler, die im Rettungshundewesen tätig sind, arbeiten
: : bis jetzt in Staffeln des THWs, DRKs etc.
:
: Doch doch, liest Du keine SV-Zeitung?

Das was in der SV-Bildzeitung steht, interessiert mich meistens recht wenig, da es nicht immer *grins* die Realität wiederspiegelt...


: Es wurden schon vor geraumer Zeit Ansprechpartner auf Landesebene
: benannt, die den Aufbau der Sparte RH-Ausbildung in den OGs
: vorantreiben sollen.

Jaja... Wer sich ein wenig im SV auskennt weiß doch, wie er funktioniert, oder?


: Das geschieht wohl zu Zeiten der Kampfhundhysterie in erster Linie aus
: Imagegründen, und auch, um VPG-"Versager" aufzufangen und im Verein zu
: halten.

Bei der Sache mit dem Image gebe ich Dir recht. "VPG-Versager" (*grins* schönes Wort) allerdings werden damit garaniert nicht aufgefangen, denn entweder stehen sie in der Hand von Ausbildern, die nix drauf haben (Wie wollen die dann einen Rettungshund ausbilden und führen führen...?), oder diese Hunde weisen Defizite in der Triebveranlagung, Härte, Belastbarkeit oder der Gesundheit auf, also sind sie somit auch nicht für eine Arbeit als Rettungshund geeignet.


: Agility ist ja nicht jedermanns Sache und wird von gestandenen VPGlern
: gern als Weiberkram abgetan.

Die "gestandenen VPGler" tun Agility nicht als "Weiberkram" ab, sondern weigern sich nur, dieses irgendwann mal als Zuchtzulassungsprüfung zu sehen. Der Faktor "Belastbarkeit des Hundes" wird denen in dieser Sportart zu wenig angesprochen...


: : Kennst Du den Spruch "Aller Anfang ist schwer"?
:
: Kenn' ich.
: Aber warum dauert der Anfang sooo lang? ;-)

Weil man 1.) flächendeckend jedmanden braucht, der sich um so etwas kümmert (in seiner Freizeit, neben Beruf, Familie, Hunden, Hundeausbildung und Rettungshundearbeit) und 2.) der SV schon immer etwas länger gebraucht hat.


: : Mir scheint hier jetzt doch eine relativ große Konkurenzangst der
: : bestehenden Staffeln anderer Organisationen vor dem "mächtigen" SV zu
: : bestehen. Sehen einige etwa ihre Felle davonschwimmen, sollte das
: : Projekt funktionieren?
:
: Damit hast Du wahrscheinlich nicht ganz unrecht.
: Der SV hat eine große Lobby und das könnte ihm viele Türen schneller
: öffnen, als so mancher Staffel, die wegen ihrer Aufnahme in den
: Katastrophenschutzplan noch Klinken putzen gehen muß, lieb ist.
:
: Aber tröste Dich, dieses Konkurrenzhickhack gibt's traurigerweise auch
: innerhalb und zwischen Einsatzorganisationen, und warum soll das dem SV
: gegenüber anders sein?

Letzteres wußte ich... Daher war mir von vorne herein klar, daß einige (nicht alle!) Einsatzorganisationen stänkern werden. Nur, im Sinne des Rettungshundewesens ist das nicht!!!


: Andererseits besteht unter den RH-lern der nicht unbegründete Verdacht,
: dass nun für Hunde, die sich auf Grund mangelnden "Triebes" und/oder
: Wesensproblemen nicht für VPG eignen, die Sparte RH-Ausbildung als
: Auffangbecken geschaffen werden soll.
: Und das wäre dem Ruf der Rettungshundearbeit nicht gerade förderlich.

S.o. Ich habe auch schon so viele schlecht veranlagte "Rettungshunde" gesehen, daß ich nur hoffen kann, daß, sollte ich mal irgendwie in Not sein, einer kommt, der wacker ist....

Es ist doch so: Je mehr Rettungshundestaffeln es gibt, desto größer ist die Auswahl an geeigneten Teams in Einsatzfall. Desto stärker kann selektiert werden, sowohl beim Hundematerial als auch in Bezug auf den Ausbildungsstand der Hunde. Dadurch steigen die Anforderungen für die Zulassungsprüfungen etc. Letzendlich wird dadurch die Qualität der einsatzfähigen Rettungshunde angehoben. So etwas passiert nicht von heute auf morgen, aber ganz klar ist, daß, je mehr Rettungshunde es gibt, desto eher nur die besten zum Einsatz kommen werden. Somit lösen sich für mich solche Bedenken, daß nun mehr untaugliche Hunde in die Rettungshudnearbeit kommen werden, in Luft auf...

Viele Grüße

Antje

18. Juni 2002 14:13

Hallo,

mir ist es ehrlich gesagt egal wer in Deutschland alles Rettungshunde ausbildet und für Einsätze anbietet - wenn sich an ganz einfache Spielregeln gehalten wird:

Kein Konkurrenzkampf, sondern zum Wohle der Vermissten Zusammenarbeit mit allen anderen RH führenden Organisationen

Qualifizierte Ausbildung

Einsatzbereitschaft jederzeit



Das mit dem Konkurrenzkampf machen die RH Organisationen schon lange genug vor. Deswegen spielts auch keine Rolle mehr wenn noch mehr Theater gemacht werden sollte. Wird auf jeden Fall lustig wer sich dann mit wem bekriegt.

Bei der Ausbildung sehe ich jedoch heftige Probleme. Wer soll denn ausbilden? Man braucht sich doch nur bei den RH Verbänden/Staffeln umzusehen. Wirklich gute Ausbilder sind auch dort schon Mangelware, mit dem kleinen Unterschied, daß die schon einiges an Einsatzerfahrungen haben. Und damit es nicht falsch verstanden wird: ein guter Ausbilder muß neben der normalen Ausbildung noch ganz andere Qualitäten haben. Diese haben ihre Wurzeln nicht nur in Büchern oder der Hundeausbildung, sondern auch in der Menschenführung und vor allem in der Einsatzerfahrung.

Wo sollen die herkommen? Eine "junge" Staffel braucht erst mal 2-3 Jahre der Ausbildung, dann kommen vielleicht pro Jahr mal 5-10 Einsätze. Die Ausbilder, die Einsatzerfahrung erst mal erleben müssen um sie weitergeben zu können brauchen somit erst mal Jahre.
Allerdings wird die Güte wohl wieder einmal eher an der Anzahl der geprüften Teams, dem Einsatzfahrzeug, der Ausrüstung und natürlich dem Vitamin B bewertet werden. Es würde mich jedenfalls wundern, wenn es beim SV ausgerechnet anders laufen würde als bei den HiOrgs oder Staffeln. Es sind überall nur Menschen....



Die Einsatzbereitschaft wird wie bei den RH Staffeln anfangs noch mehr als motiviert sein. Anders sieht es dann aus, wenn eine Staffel, wie z.B. die Nürtinger, ein Minimum von 50 Einsätzen pro Jahr hat und es nicht ungewöhnlich ist 4-5 mal in einer Woche raus zu gehen. Dann ist es kein "dürfen" mehr sondern wird schon ein "müssen". Die wenigsten denken auch daran - nur wenn schon Rettungsdienst, dann nicht nur wenns grad genehm ist (gilt genauso für die schon bestehenden Staffeln). Bei 1-2 Einsätzen pro Woche reduziert sich die Anzahl der RH'ler rapide und sei's nur, weil der Chef oder die Familien ein Ultimatum stellen.

see you
Bernd

18. Juni 2002 14:19

Wäre so eine Entwicklung für das Rettungshundewesen etwa schlecht? Oder höre ich da wirklich Angst vor einer möglichen Konkurrenz für die bestehenden Verbände heraus...?
:
Nein, eben nicht. Ich sag ja, ich hab nix dagegen.

: Viele Grüße
:
Daniela


18. Juni 2002 23:21

Hallo!

: Höre ich da ein Konkurrenzdenken heraus? "Solange sie uns nicht in die Quere kommen..." ....
: Warum keine Rettungshundearbeit innerhalb der AZG, und sei es "nur" auf sportlicher Schiene??? Zum einen würden so mehr Leute an diese Sache herangeführt werden und aus so manchem "Sport-Retter" würde vielleicht ein "richtiger" Rettungshundeführer werden. Zum anderen wären Hunde (und deren Nachkommen!), die in der "Sport-Rettungsarbeit" glänzen würden, garaniert auch geeignet für die reale Rettungshundearbeit, und eine solche Selektion würde dem Rettungshudenwesen garantiert nicht schaden.

So wie Du das beschreibst: Kein Problem damit. Aber der Punkt, warum wir so skeptisch sind, ist ja eben ein anderer: Das, was bis jetzt im Sport unter RH läuft, ist halt leider ein schlechter Witz und entspricht in etwa dem, was ein RH bieten muß, BEVOR die eigentliche Ausbildung anfängt. (Fährte jetzt mal relativ frei als eine Form von Kontrolle für die "Riechfähigkeit" eines Hundes gewertet.)

Wenn das in den Vereinen auch so gesehen wird (und zum Beispiel wirklich noch etwas IPO-R mäßiges nachkommt), hat keiner ein Problem damit. Nur wenn von den Zuständigen, die keinerlei Ahnung vom Metier haben (und da gehört halt eine ganze Menge mehr dazu als das bißchen, was in dieser RH-Prüfung vorkommt - nicht zuletzt auch an Ausbildung für den HF), solche "RH"s der Polizei angeboten werden, dann kriegen glaube ich hier eine ganze Menge Leute die Krise - und das zu recht!

Also, gegen Sport-RH hat glaube ich keiner etwas. Nur gegen Sport-RH-Führer, die meinen, mit einer solchen "Ausbildung" in Realeinsätze gehen zu können - und das womöglich noch als Einzelkämpfer a la Rambo.

Grüße, Kaya