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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Rettungshundeeignungsprüfung Hundesport
19. Juni 2002 22:28

Hallo Antje!

: da gehen die Meinungen individuell halt auseinander. Ich kenne RH-Ausbilder, der gewisse Leute ganz gerne erst einmal in einen normalen Hundesportverein schicken, in dem sie sich in Bezug auf ihre Ausbildungsambitionen erst mal die Hörner abstoßen können. Und dann wird es natürlich auch solche geben, die sich um die stöckelschuhbewaffnete Dame mit Pudel kloppen, ganz klar...

Das hat nichts mit "stöckelschuhbewaffneten Damen" zu tun. (Abgesehen davon, daß zumindest bei uns keiner ein Problem mit einem Pudel hätte. Aber da bestätigst Du ein Bild vom SV, das diesen von vornherein als übergeordnete Organisation ausschließen würde: Voreingenommenheit gegenüber bestimmten Hunderassen paßt nicht zur RH-Arbeit, zumindest so, wie wir das verstehen.)

Ich würde mich in dem Fall eher Daniela anschließen. Wir machen die Anfängerausbildung bei uns, dann wissen wir auch, daß alles so läuft, wie wir es wollen. Keine Panik, ungeeignete HF oder Hunde sortieren sich bei unseren Trainingsanforderungen fast von selber aus. Aber wir sind halt auch kein Verein, der mehr oder weniger jeden aufnehmen muß, wenn er nur zahlen kann. Wir stimmen persönlich über jedes einzelne Mitglied ab. Elitär? Vielleicht. Aber damit stellen wir sicher, daß wir uns wirklich aufeinander verlassen können im Einsatz.

Ich kenne hier bei uns zwei SV-Gruppen. Die eine ist so, daß ich mir dort gute RH-Arbeit vorstellen könnte. Die Ausbildungsmethoden sind nicht archaisch und die Leute sympathischer Durchschnitt. Es gibt Obedience und Agility dort, und die jeweiligen Gruppierungen gehören zum Verein und sind nicht nur geduldet von den "alten Herren".

Die andere Gruppe ist leider das genaue Gegenteil. Stachel ist die übliche Ausbildungsmethode, und zwar prinzipiell, ohne Blick auf den jeweiligen Hund. Die Haupt-Vereinstätigkeit besteht im Sprücheklopfen und Biertrinken, die RH-Erfahrung wurde vor gut sechs Jahren begonnen, als ein SV-ler von oben her in einer der großen Organisationen zum Staffelführer gemacht wurde. Er war fachlich überfordert und menschlich indiskutabel, es hat aber zwei Jahre gebraucht, bis man ihn wieder los war. Er hat daraufhin ein paar andere Staffeln durchprobiert und bei der dritten oder vierten (nachdem er inzwischen mindestens drei Prüfungen in den Sand gesetzt hatte, weil er den Hund jeweils in eine Fehlanzeige gedrückt hat) hat er dann tatsächlich eine Prüfung geschafft.

Versteh mich jetzt nicht falsch, ich denke, der SV kann so gute oder schlechte RH-Arbeit machen wie jede andere Organisation auch. Aber um einen Hurra-Sturm aller RH-ler auszulösen ist der SV zu sehr Zuchtverein EINER Rasse und leider oft auch zu sehr Vertreter EINER Ausbildungsmethode. Da wirst Du wohl nicht dazugehören (sonst wärst Du wahrscheinlich auch nicht in diesem Forum), aber oft genug haben die entsprechenden "alten Herren" halt noch das Sagen. Und das paßt nicht zur RH-Arbeit.

Grüße, Kaya

19. Juni 2002 22:28

Hallo Ingo!

: Ich sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen einem Hundeverein SV der RH ausbilden möchte und dem BRH oder einer freien Staffel die RH-Arbeit ausbildet. Für mich sind Staffeln, die sich ausschließlich mit Hundeausbildung beschäftigen und keiner größeren Hilfsorganisation angehören genauso unter Hundevereinen einzuordnen wie der SV. Außerdem will der SV sich soweit ich weiß nach BAG Richtlinien prüfen lassen und das ist immerhin anspruchsvoller als die laschen Prüfungen beim BRH und die selbst abgenommenen der freien Staffeln.

Wenn die BAG-Prüfungen machen, gebongt. Die Rede war aber davon, daß (wie Daniela berichtet) SV-ler mit ihren Hunden jetzt schon in den Einsatz wollen, nachdem sie eine Prüfung gemacht haben, die nichts, aber auch gar nichts mit Einsatztauglichkeit zu tun hat.

Also nochmal im Klartext: Ich habe überhaupt nichts gegen RH-Staffeln des SV, wenn diese eine fundierte Ausbildung betreiben, und zwar für die Hunde UND für die Hundeführer. Alles andere ist Augenwischerei, Profilierung auf Kosten von Menschen in Not und damit nicht nur sehr fraglich, sondern absolut unverantwortlich.

Grüße, Kaya


20. Juni 2002 05:22

Hallo Kaya,

: Wenn die BAG-Prüfungen machen, gebongt. Die Rede war aber davon, daß
: (wie Daniela berichtet) SV-ler mit ihren Hunden jetzt schon in den
: Einsatz wollen, nachdem sie eine Prüfung gemacht haben, die nichts,
: aber auch gar nichts mit Einsatztauglichkeit zu tun hat.

Wo ist denn das geschrieben worden? Das einzigste, was zu diesem Thema geschrieben wurde, war, daß EINE SV-OG wohl Hunde (mehrere oder einen?) irgendwo als Rettungshund angeboten hat. Ob und welche Prüfung dieser Hund/diese Hunde hatten kann hier jetzt nicht beurteilt werden, da es anscheinend niemanden hier gibt, der die betreffenden Hundeführer und ihre Hunde kennt. Diese Geschichte jetzt auf den gesamten SV zu übertragen halte ich für ziemlich weit hergeholt...

Viele Grüße

Antje

20. Juni 2002 05:46

Hallo Kaya,

: Das hat nichts mit "stöckelschuhbewaffneten Damen" zu tun. (Abgesehen
: davon, daß zumindest bei uns keiner ein Problem mit einem Pudel hätte.
: Aber da bestätigst Du ein Bild vom SV, das diesen von vornherein als
: übergeordnete Organisation ausschließen würde: Voreingenommenheit
: gegenüber bestimmten Hunderassen paßt nicht zur RH-Arbeit, zumindest
: so, wie wir das verstehen.)

Die "stöckelschuhbewaffnete Dame mit Pudel" war nur ein Synonym für Personen, die sich unter Hundeausbildung generell und Rettungshundeausbildung im besonderen etwas ganz anderes vorstellen als es wirklich ist. 99 von 100 dieser Leute kommen nach den ersten drei Mal nicht mehr zum Training. Du kannst den "Pudel" von mir aus übrigens gegen jede beliebige andere Hunderasse austauschen, auch DSH oder Dobermann etc., auch unter den sog. "Gebrauchhundrassen" gibt es Vertreter, bei denen man es auf den ersten Blick erkennt, daß sie nicht unbedingt zur Ausbildung "die erste Wahl" sind. Ich bin einzelnen Rassen gegenüber übrigens nicht voreingenommen, trainiere und führe übrigens auch nicht im SV, sondern im dhv...


: Ich würde mich in dem Fall eher Daniela anschließen. Wir machen die
: Anfängerausbildung bei uns, dann wissen wir auch, daß alles so läuft,
: wie wir es wollen. Keine Panik, ungeeignete HF oder Hunde sortieren
: sich bei unseren Trainingsanforderungen fast von selber aus.

Das glaube ich Euch ja gerne. Trotzdem gibt es halt auch Ausbilder, die zumindest ein bestimmtes Klientel gerne erst einmal in einen "normalen" Hundeverein abschieben, wo sie vorab ein paar allgemeine Grundbegriffe lernen können. Das kommt wohl alles auf die individuellen Gegebenheiten an, z.B. wieviel Trainingskapazitäten zur Verfügung stehen, wie gut in einem entsprechenden Hundeverein gearbeitet wird etc.


: Aber wir sind halt auch kein Verein, der mehr oder weniger jeden
: aufnehmen muß, wenn er nur zahlen kann. Wir stimmen persönlich über
: jedes einzelne Mitglied ab. Elitär? Vielleicht. Aber damit stellen wir
: sicher, daß wir uns wirklich aufeinander verlassen können im Einsatz.

????? Das läuft in "meiner" SV-OG so ab und in den meisten anderen Hundevereinen genau so. Eine Gemeinschaft bestimmt immer, wer dazu paßt und wer nicht. Wer MUSS denn Mitglieder aufnehmen, die er nicht haben will? Hat sich schon mal jemand in einen Verein reinklagen können...?


: Ich kenne hier bei uns zwei SV-Gruppen. Die eine ist so, daß ich mir
: dort gute RH-Arbeit vorstellen könnte. Die Ausbildungsmethoden sind
: nicht archaisch und die Leute sympathischer Durchschnitt. Es gibt
: Obedience und Agility dort, und die jeweiligen Gruppierungen gehören
: zum Verein und sind nicht nur geduldet von den "alten Herren".
:
: Die andere Gruppe ist leider das genaue Gegenteil...

*grins* Ich sehe, Du kennst die Welt... Es ist immer so, daß es in einer Gemeinschaft, wie sie der SV oder der dhv oder jeder andere Verband (auch den Rettungshundeorganisationen...) darstellt, Mitglieder und Untergruppierungen gibt, die man als O.K. befindet und die man nicht als O.K. befindet. Ein Verein/eine OG und ihre Arbeit ist immer nur so gut oder so schlecht wie ihre Mitglieder, und die sind bei 90.000 (SV) und 110.000 (dhv) Mitlgiedern manchmal recht verschieden. Man kann deswegen gar nicht vom "SV" sprechen und "seinen OGs", so als wäre jede OG genau wie die andere. Deswegen kann ich, ehrlich gesagt, dieses Tamtam, was im Moment abgezogen wird wegen der Bemühungen des SVs, Retungshundearbeit zu fördern (auch in den eigenen Reihen) nicht so ganz verstehen...


: Versteh mich jetzt nicht falsch, ich denke, der SV kann so gute oder
: schlechte RH-Arbeit machen wie jede andere Organisation auch.

S.o. Da sind wir uns ja einig...


: Aber um einen Hurra-Sturm aller RH-ler auszulösen ist der SV zu sehr
: Zuchtverein EINER Rasse und leider oft auch zu sehr Vertreter EINER
: Ausbildungsmethode.

Naja... Innerhalb des SVs kannst Du ausbildungstechnisch eigentlich das machen, was Du selbst willst, und ich habe auch nicht das Gefühl, daß der SV moderne Ausbildungsmethoden boykottiert (wieso würde er denn dann lind'sche Ausbildungsmethoden über die SV-Zeitung offerieren). Und als Zuchtverband muß er sich nun mal um die Belange des DSHs kümmern, wobei er sich aber in den letzten Jahren für alle Hunde geöffneet hat (Agility und sie das neue "FUN-Konzept). (In der OG, in der ich Mitglied bin, war es übrigens nie ein Problem, mit einem andersrassigen Hund oder Mischling, selbst mit den heutigen "Listenhunden", aktiv arbeiten zu können... )


: Da wirst Du wohl nicht dazugehören (sonst wärst Du wahrscheinlich auch
: nicht in diesem Forum), aber oft genug haben die entsprechenden "alten
: Herren" halt noch das Sagen. Und das paßt nicht zur RH-Arbeit.

Und deswegen wird die RH-Arbeit in solchen OGs wohl auch nie betrieben werden...

Viele Grüße

Antje

20. Juni 2002 13:42

Die Rede war aber davon, daß
: : (wie Daniela berichtet) SV-ler mit ihren Hunden jetzt schon in den
: : Einsatz wollen, nachdem sie eine Prüfung gemacht haben, die nichts,
: : aber auch gar nichts mit Einsatztauglichkeit zu tun hat.
:
: Wo ist denn das geschrieben worden? Das einzigste, was zu diesem Thema geschrieben wurde, war, daß EINE SV-OG wohl Hunde (mehrere oder einen?) irgendwo als Rettungshund angeboten hat. Ob und welche Prüfung dieser Hund/diese Hunde hatten kann hier jetzt nicht beurteilt werden, da es anscheinend niemanden hier gibt, der die betreffenden Hundeführer und ihre Hunde kennt. Diese Geschichte jetzt auf den gesamten SV zu übertragen halte ich für ziemlich weit hergeholt...


Oh weh, die Gerüchteküche fängt an zu brodeln. Wollt ihrs noch mal im Detail wissen: Ich wurde (ist schon ne Weile her) von dem Eigentümer eines unserer Trainingsgelände (Nachbarort von meinem Wohnort) angesprochen: "Ach, wussten Sie, dass es jetzt hier auch eine RHS beim SV gibt?" Ich antwortete nur mit jede Menge Fragezeichen. Mehr war nicht herauszubringen. (Die Ortschaften hier sind klein und eher ländlich, so dass jeder jeden aus diversen Vereinen kennt, und da hatte er wohl seine Info her). Tage später traf ich einen aus unserem örtlichen SV beim Spaziergang. Den hab ich dann erst mal interviewt, und der meinte, es gäbe keine neue RHS, aber ein paar aus dem SV im Nachbarort hätten sich überlegt, dass sie mit ihren Hunden ja auch bei Sucheinsätzen mitmachen könnten. (Als FH oder SchH oder wie auch immer, keine Ahnung). Bei einem Einsatz in der Region bald darauf sprach mich einer der Polizei an, sie hätten von dem SV gehört, ob ich näheres wüsste. Ich hab meine Skepsis geäussert...Da wir aber besagte Regelung mit der Überprüfung der RHS haben, hat sich das von alleine erledigt, und ich hab danach auch nichts mehr davon mitbekommen.

Nur zur Klarstellung: Ich hab nicht behauptet, dass "DER SV" von nun an in Einsätze drängt. Unwissenheit und Selbstüberschätzung gibt es halt immer wieder, und das kann überall, und nicht nur bei uns auftreten. Wenn´s einsatzfähige Teams wären, kein Problem, aber so...

Ciao
Daniela

20. Juni 2002 22:45

Na dann komm mal mit deinem Hund bei uns vorbei, mach die Prüfung mit und besteh sie - dann können wir weiter reden über unsere "laschen" "selbstabgenommen" Prüfungen.

Nächster Termin - Ende Juni - Wassersuchprüfung - 150.000 qm in 45 Minuten und 10-20m Tiefe.

Ich seh dich da - dürfte ja kein Problem für dich sein, denn wir nehmen ja selber ab = bescheissen und jeder besteht deswegen automatisch.

Also nur zu :-)) Die Prüfung ist für Teams aus allen HiOrgs offen.

see you
Bernd