Hallo RH'ler,

seit Jahren schon habe ich den Wunsch, mit meinem Hund RH zu machen. Bisher ist es leider am geeigneten Hund gescheitert. Den hab ich jetzt -war bei 2 Staffeln und hab sie dort testen lassen. Sie wurde von beiden Staffeln als geeignet eingestuft. Nun bin aber etwas verwirrt, über die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Staffeln (machen beide nur Flächensuche). In dem einen Fall wird über Beutetrieb der Hund animiert eine Person zu finden, die das Beutestück hat. Dies geschieht in freier Stöbersuche. Im anderen Fall wurde gar nicht gesucht, sondern nur geschickt. Mir wurde dort gesagt, dass man das Suchen auch nicht üben müsse, das könnten die Hunde sozusagen später von alleine. Wichtig wäre zu 95% sie genau schicken zu können.
Kann mich vielleicht jemand über die Vor- und Nachteile aufklären?

Habt ihr gute Literaturempfehlungen oder Links (rettungshund.de u.ä. kenne ich schon)?

Würd mich über Aufklärung freuen

VG
Isabelle

Hallo!

: In dem einen Fall wird über Beutetrieb der Hund animiert eine Person zu finden, die das Beutestück hat. Dies geschieht in freier Stöbersuche. Im anderen Fall wurde gar nicht gesucht, sondern nur geschickt. Mir wurde dort gesagt, dass man das Suchen auch nicht üben müsse, das könnten die Hunde sozusagen später von alleine. Wichtig wäre zu 95% sie genau schicken zu können.
: Kann mich vielleicht jemand über die Vor- und Nachteile aufklären?

Ich finde beide Varianten schade. Schließlich kann man beides Üben, es muß ja kein Entweder - Oder sein. NUR Schicken kannte ich bis jetzt noch nicht. Ich hätte Bedenken, daß der Hund sehr unselbständig wird, wenn er immer nur auf Kommandos reagieren soll. Ich will bei der Suche doch eine Teamarbeit und keinen Hund, der bei jedem Schritt abwartet, was ich ihm sage. Natürlich muß der Hund ansprechbar sein und auf Kommandos reagieren, aber doch nicht ausschließlich.

Außerdem ist es schlicht und ergreifend nicht richtig, daß Hunde sowieso suchen können und das nicht lernen müssen. Welcher Hund übt das denn so nebenberuflich bei Spaziergängen, indem er Rehe oder so was sucht? Wenn man unerfahrene und erfahrene Hunde bei der Suche beobachtet, dann kann man deutliche Unterschiede feststellen. Das fängt an bei der systematischen Absuche eines Gebiets im Gegensatz zu einem eher konfusen Herumlaufen und hoffen, daß man auf Geruch stößt, und endet beim bewußten Erklettern eines Hügels, um dort die Witterung aufzunehmen, was einem Beobachter sofort zeigt, daß hier ein erfahrener Hund am Werk ist. Auch beim Einkreisen der tatsächlichen Geruchsquelle ist ein erfahrener Hund sehr viel genauer und schneller.

NUR Suchen finde ich aber auch nicht sehr gut. Was nützt mir ein Hund, dem ich nicht sagen kann, daß da jetzt nicht dem Geruch folgen darf, weil da eine Autobahn im Weg ist oder ein Gebiet mit Moor kommt? Wie soll ich eine zugewiesene Strecke absuchen, wenn mein Hund der Meinung ist, er will die andere Wegseite absuchen, und ich ihm nicht sagen kann, daß er das jetzt aber nicht soll?

Wie gesagt, ich denke, Beides ist wichtig für eine gute RH-Arbeit. Was für Staffeln waren es denn? Vielleicht kann man ja aus den jeweiligen Prüfungsordnungen noch ein bißchen mehr ableiten. Im Allgemeinen würde ich mal davon ausgehen, daß die beiden Vorgehensweisen jeweils nur Schwerpunkte bilden, die die jeweiligen Staffeln bei der Anfängerausbildung setzen. Vermutlich kommt die jeweils andere Komponente eben später dazu.

Bin schon gespannt, was zu diesem Thema noch für Antworten kommen!

Grüße, Kaya

Hallo Isabelle !
Erstmal muß ich dich loben. RH-Arbeit ist ein tolles Hobby.
Ich muß der Kaya zustimmen.
Denn: Unsere Erfahrung hat gezeigt, daß die freie Suche die sinnvollere ist. Der Hund hat die bessere Nase. Deshalb wird er meistens die Person besser finden als du ihn jemals schicken kannst. Wir haben früher auch die Hunde geschickt. (war wohl damals noch Brauch) Sind aber nun dazu übergegangen die Hunde frei suchen zu lassen. Es wird trotzdem darauf geachtet, daß die Hunde sich noch schicken lassen. Denn was bringt mir der Hund, wenn er nicht das Gebiet absucht, was er soll ???
Also: ich plädiere für die freie Suche.
Aber die Frage nach den Verbänden fände ich noch interessant.
Liebe Grüße
Linus

Gute Frage, weiß selbst nicht so genau, wem die beiden Staffeln angeschlossen sind. Sie wurden mir beide empfohlen und ich hab noch gar nicht nachgefragt. Machte es denn irgendwelche Unterschiede, arbeiten verschiedene Träger mit unterschiedlichen Ansätzen?

Wie grenzt ihr denn das Suchgebiet ein, wenn der Hund in freier Suche sucht? Wenn mehrere Hunde beteiligt sind, so muss doch ausgeschlossen sein, dass Gebiete sozusagen durchs Raster fallen. Und wie verknüpft man dann Schicken und freie Suche?

Danke schon mal für Eure Antwort und würde mich freuen, wieder von Euch zu hören.

VG Isabelle

: Gute Frage, weiß selbst nicht so genau, wem die beiden Staffeln angeschlossen sind. Sie wurden mir beide empfohlen und ich hab noch gar nicht nachgefragt. Machte es denn irgendwelche Unterschiede, arbeiten verschiedene Träger mit unterschiedlichen Ansätzen?

Also
1. guck dir die Arbeit bei beiden mal an, bevor du dich für einen entscheidest.
2. Ob verschiedene Träger mit unterschiedlichen Ansätzen arbeiten, weiß ich nicht genau. Allerdings weiß ich, wie "ausbilungsmethoden" bei verschiedenen organisationen aussehen. Das ist dann halt oft Trägerspezifisch.Also das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber ich kenne 5 verschiedene Ausbildungsmethoden für Rettungshunde, muß aber sagen, daß ich die für MICH mittlerweile die beste herausgefunden habe. Ich möchte einen Hund nicht mehr anders ausbilden.



:
: Wie grenzt ihr denn das Suchgebiet ein, wenn der Hund in freier Suche sucht?

Suchgebiete haben zumeist bei uns eine natürliche Grenze: Weg, Bach, etc. Wenn das Suchgebiet nicht eingegrenzt ist, rufst du einfach deinen Hund zurück. Er soll ja schließlich nichts doppelt absuchen, bzw sich in einem wald kaputtlaufen, der gar nicht zum suchgebiet gehört.



Wenn mehrere Hunde beteiligt sind, so muss doch ausgeschlossen sein, dass Gebiete sozusagen durchs Raster fallen. Und wie verknüpft man dann Schicken und freie Suche?

Schicken und freie Suche verknüpfen, Hm gute Frage. Also der Hund sucht zunächst einmal frei. Wenn du aber der Meinung bist, daß er ein Stück nicht abgesucht hat, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens du verlässt dich auf (er hat die bessere Nase) oder du gehst selber in die richtung. Meistens suchen die Hunde dann auch in diese Richtung. Wenn nicht rufst du ihn zurück und schickst ihn rein. Das schicken ist eine sache, die der hund lernt, wenn du ihn nach freien suchen, die er beherrschen muß, mal irgendwo hinweist und er zum erfolg kommt. Dann wird er immerwieder gerne deinen Ratschlag annehmen. Natürlich nur sehr spärlich und vorsichtig, da der Hund sich sonst nur auf dein schicken verlässt, was aber bei genügend opferbdg nicht passiert. Vermutlich !
:
Bitte Bitte

Linus

Diese 5 Ausbildungswege würden mich interessieren.
Najasino