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Leistungstief

geschrieben von buddy(YCH) 
Leistungstief
05. Juli 2002 17:35


Hallo,

meine Frage wendet sich besonders an die (erfahrenen) Ausbilder unter euch.
Ich habe mir sagen lassen, dass ein mehr oder weniger starker Leistungsabfall des Hundes während der Grundausbildung quasi "normal" sei und man damit rechnen müsse, bevor die Hunde dann endgültig stabil und damit prüfungs-/einsatztauglich würden.
Unter Leistungsabfall verstehe ich z.B. allgemeine Unlust des Hundes, Probleme bei der Anzeige, sucht nicht mehr motiviert usw.
Stimmen eure Erfahrungen damit überein? Wie lange kann ein solches Tief anhalten bzw. wie lange darf es anhalten, bevor man aufgibt? Woher kommen solche Tiefs? Wie kommt man aus dem Tief wieder raus? Und vor allem: wie kriegt man den HF dazu, diese Zeit durchzuhalten?

Danke
buddy

05. Juli 2002 17:43

Hallo!

Ich denke, dass es so ein Tief gibt, es aber daher kommt, dass es dann auftritt, wenn die Übungen, mangels Einfallsreichtum der Führer zur Rutine werden, und deswegen langwielig/ohne Ansporn für den Hund.
Mit immer wechselnden Bedingungen und Förderung finde ich solche Tiefs nicht bei einem Hund

Grüße
Edith

05. Juli 2002 17:55

Hallo,

kann zwar "nur" aus der Sporthundeszene berichten,aber Ausbildung ist Ausbildung ;-)

Unser großer hatte so mit 15 Monaten das totale Tief: er hat nix mehr gemacht. wir waren dann 3 Wochen ohne Hund im Urlaub, Hund bei meinen Eltern=Entspannung für Hund ;-)
Danach war er wie ausgewechselt und der lernbegierigste Hund... Wir machen jetzt immer so 1-2x im jahr ein paar Wochen einfach nur noch Spielen auf dem Hundeplatz ohne irgendwas "sinnvolles" zu tun: Unterordnung, THS, Agility oder sonst was. Das wirkt Wunder = Hundeplatz ist das größte für unsere beiden. Und in den prüfungsvorbereitung arbeiten sie auch gerne mit (wenn halt viel trainiert wird).

Mach dem Hund den Platz schmackhaft! Anfänger und Neulinge tun die ersten trainingseinheiten nichts anderes als über den Platz zu spazieren, zu spielen... Hundearbeit soll was tolles für beide sein!

Grüßle
Moni

05. Juli 2002 18:42

: Hallo!
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: Ich denke, dass es so ein Tief gibt, es aber daher kommt, dass es dann auftritt, wenn die Übungen, mangels Einfallsreichtum der Führer zur Rutine werden, und deswegen langwielig/ohne Ansporn für den Hund.
: Mit immer wechselnden Bedingungen und Förderung finde ich solche Tiefs nicht bei einem Hund
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Genau, Hunde sind ja nicht blöde, sondern versuchen die Übungen halt auch mal etwas abzuwandeln, was dann nicht unbedingt den Sinn, den der Mensch darunter versteht, erfüllt.
Ein weiterer ganz wichtiger Grund ist, dass grundlegende Übungen noch nicht richtig beherrscht werden, trotzdem wird in der Ausbildung weitergegangen. Nur, weil der Hund es jetzt schon seit 2-3 Wochen richtig macht, beherrscht er die Aufgabe noch lange nicht. Da fehlt dann einfach noch die Routine. Wird in der Ausbildung dann weitergegangen, bricht das Fundament irgendwann ein und es gibt prompt das Ausbildungstief.
Nicht jeder Hund macht das durch, aber viele, und es sind nicht unbedingt die unbegabtesten Hunde, die ins Loch fallen. Es kommt sehr stark auf das Gespür von Ausbilder und Hf an, ob das Loch kommt oder nicht: Eile mit Weile sollte ein Ausbildungsgrundsatz sein.

Wie man aus dem Loch wieder rauskommt, und wie lange es dauert, hängt stark von der Art des Problems ab, und in welcher Phase der Ausbildung man zu schnell vorgegangen ist. Wenn man das Loch sofort als solches bemerkt und in der Ausbildung sofort entsprechend viele Schritte zurückgeht (das kann bis zum "Neuerlernen" der Anzeige gehen), hat man es schnell überwunden. Wenn man´s nicht tut, hat man u.U. jahrelang Probleme...

Ich wünsche Dir viel Erfolg und das richtige Händchen!
Daniela