Hallo Yanka/Sabine,
du hast zwar vor allem die anderen gefragt, möchte aber trotzdem was dazu schreiben.
Zuerst mal zur PO:
Der HF muß die Anzeige melden erst dann wird es als Anzeige gewertet. Warum? Bei der Wassersuche sind immer Faktoren ausschlaggebende die jeder HF kennen und bewerten können muß - also Windrichtung, -stärke, Oberflächenströmung, -stärke, Außentemperatur, Wassertemperatur, Wassertiefe. Zusätzlich noch Informationen über ev. Unterwasserströmungen durch Zuflüsse - wobei diese vom HF nur bedingt bewertbar sind. Alle anderen Faktoren muß der HF in die Anzeige des Hundes einrechnen können um das Suchgebiet bestimmen zu können. Ohne Berücksichtigung dieser Faktoren hat der HF zwar eine Anzeige, kann aber nicht sagen wo die Taucher runter gehen sollen.
Ein Radius von 10 m sind gut 300 qm Fläche in der der Hund anzeigen kann. Meldet ein HF in diesem Gebiet die Anzeige ohne die genannten Faktoren zu berücksichtigen wird er wohl bez. des Suchgebietes der Taucher daneben liegen. Er muß also die äußeren Umstände mit einrechnen und erst dann die Anzeige melden - dann allerdings muß diese im 20 m Durchmesser liegen.
Der Hintergrund ist einfach der, daß es den Tauchern garnichts nutzt wenn man sagt hier bellt mein Hund, aber ich kann euch nicht näher sagen wo ihr runter gehen sollt. Damit würde das Suchgebiet zu groß und die Taucher würden wahrscheinlich nichts finden. Es geht bei der Anzeige (und natürlich vor allem im Einsatz) nicht um den Ort des stärksten Geruchs, sondern um den Suchpunkt.
Zum Anzeigegebiet beim Üben (hier beziehe ich mich auf deine Beschreibung - Anzeigegebiet ist also die Stelle wo der Hund anzeigt):
Daß die Hunde bei der Sofrtsuche fast direkt am Objekt anzeigen wundert mich nicht. Hast du die Übung mal so gestaltet, daß du vom Boot aus das Objekt versenkst und somit kein Eigengeruch von dir (bzw. der nachfolgenden suchenden Teams) an der Versenkstelle ist?
Nach einer gewissen Zeit ist dieser verflogen und die Hunde müssen nun ausschließlich den L-Geruch suchen. Somit verschiebt sich auch der Anzeigepunkt abhängig von äußeren Faktoren.
Ich selber mache (nachdem auch ich meine Erfahrungen erst mal machen mußte) grundsätzlich keine Suchen mehr sofort nach dem Versenken. Die Gefahr daß der Hund meinen Geruch oder den Geruch von Bodenverletzungen oder den Geruch der Befestigungsschnur sucht ist viel zu groß. Außerdem braucht der Geruch je nach Tiefe erst mal eine Weile bis er an der Wasseroberfläche für den Hund wahrnehmbar ist. Bei Tiefen bis 5m bleibt das Objekt also erst mal mind. 30 Minuten drin bis EIN Hund zum suchen geschickt wird, ab 5m mindestens 1 Stunde. Jeder Hund bekommt ein anderes Objekt, damit keine Spuren der anderen zuvor suchenden Hunde/HF an der Versenkstelle sind und auch keine Geruch des abtropfenden Objektes im Gras ist, wenn dieses für die Bestätigung des vorher suchenden Hundes heraus geholt wurde.
Wenn das Objekt mit einer Schnur fxiert wurde damit man es wieder hoch holen kann, dann werden in einiger Entfernung Blindobjekte ebenfalls mit einer Schnur fixiert. Somit hat der Hund nicht beim Geruch der Schnur Erfolg sondern beim L-Geruch.
Bei der Ufersuche ist zudem die Temperatur des Wassers entscheidender als im Gewässer selber, da sie sich im Uferbereich durch die Sonne viel stärker ändert als in größeren Tiefen. Somit auch im Laufe des Übungstages stärkere Schwankungen in Bezug auf den Anzeigepunkt auftreten können.
Bezieht sich logischerweise auf die Ufersuche wenn man mal kein Boot hat. Vorzuziehen ist ein hauptsächliches Suchen vom Boot aus, selbstverständlich ohne Bojen.
Das der Hund auch gegen den Wind anzeigen kann daran liegen wie stark die Temperaturunterschiede der Wasserschichten sind, wie stark die Oberflächenströmung im Vergleich zur Windstärke ist und welche Windrichtung/-stärke in Nasenhöhe des Hundes ist (je nach Temperatur unterschiedlich zur gefühlten Windstärke beim HF)
Die Anzeige der Hunde zum Teil noch weit entfernt vom Objekt ist somit nichts ungewöhnliches. Allerdings müssen die HF lernen die äußeren Faktoren so mit einzuberechnen, daß der Einsatz der Taucher sinnvoll ist. Je nach Windstärke (um nur einen Faktor zu nennen) kann die Anzeige des Hundes bis zu 200 m vor dem Objekt beginnen und abbrechen wenn immer noch ein Abstand von 50m zum besteht. In fließenden Gewässern wirds dann ganz lustig :-))
Würde man nun die Taucher an der Stelle einsetzen wo die Anzeige beginnt, würden diese selbst bei einer Suchbreite von nur 30m und der üblichen Sicht von 20 cm keine Chance haben das Objekt/den Ertrunkenen zu finden - außer sie ertasten ihn zufällig. Bei der Suchfläche hätten die üblichen 3-4 Taucher auch ganz schön zu tun, um die Fläche in Suchkette oder Radialtauchen lückenlos abzusuchen zu können mit 2 Flaschen.
Wenn ihr selber mal sehen wollt wie der Geruch sich verteilt, dann schmeist doch einfach mal etwas Färbemittel ins Wasser (starkwirkendes Färbemittel könnt ihr sogar versenken wenn die Behörden da mitspielen) und stellt zusätzlich in einer anderen Farbe mal eine Rauchpatrone auf einem Brett über dem Versenkpunkt. Ist natürlich nicht das Gleiche wie der geruch für den Hund, macht aber einiges sichtbarer.
Sodele - mal schaun was noch an anderen Erfahrungen gepostet wird.
ciao
suchhunde