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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Gute Ausbildung für schlechte Hunde?
20. Juli 2002 10:32

Hallo,

: : Wäre RH hauptamtlich, wäre es erheblich einfacher, Standards zu erreichen.
:
: Warum wäre es einfacher diese Standarts zu erreichen?

weil man mehr Zeit für die Ausbildung der Hunde hätte.

: Wir beide müßten uns dann ein andere Hobby suchen.

Oder wir machen es hauptberuflich :-)

Gruß
Andreas

20. Juli 2002 13:45

Hallo Yanka,

ich sehe nicht nur scharz oder weiß, sondern orientiere mit an den Fakten.

Zur Zeit sieht es doch so aus:

Jeder kann nach Lust und Laune eine RHS aufmachen
Es gibt immer mehr RHS die sich von der Ursprungsstaffel abspalten
Es gibt viel zu viele RHS
Es gibt keine einheitlichen Qualifikationsnachweise
Es gibt nicht einmal eine einheitlich gültige Prüfungsordnung
Die Hunde werden nicht nach Eignung selektiert und somit nur wirklich geeignete Hunde ausgebildet
Die eigene Leístung wird maßlos überschätzt


Den einzigen einheitlichen Standard gibt es nur im Diensthundewesen.


Wäre es so, daß dem THW als Bundesinstitution die alleinige Berechtigung übertragen würde Rettungshunde auszubilden, wäre eine Angleichung an den Diensthundestandard schnell erreicht. Dann kann man damit arbeiten. Aber erst dann.
Das THW hat die Logistik, die Mittel und die Qualifikation diese Aufgabe zu übernehmen. Als Ortungs- und Bergungseinheit ist das THW dafür auch in allen Rettungshundebereichen prädestiniert.

Bundeseinheitlich wären dann Prüfung und Auswahlverfahren geeigneter Bewerber. Hunde mit ausreichendem Potential könnten dann auch nur noch bedarfsorientiert ausgebildet werden, anstatt daß der HF entscheidet in welchem RH Bereich er seinen Hund arbeiten möchte.

Wenn Bedarf für einen Trümmerhund besteht und der Hund des Bewerbers über das Potential verfügt innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmes die geforderte Leistung zu erbringen wird der Hund ausgebildet. Besteht der Bedarf nicht wird er, sofern anderweitiger Bedarf besteht, in einem anderen Bereich ausgebildet. Erreicht der Hund in diesem Zeitraum die geforderte Leistung nicht oder erbringt er die Leistung nicht mehr wird er ausgemustert und statt dessen ein bessserer Hund aufgenommen. Bei Interesse verbleibt er dann in der Familie des HF oder wird anderen Interessenten angeboten.

Das Beispiel der SEBA zeigt, daß es vollkommen ausreicht eine einzige spezialisierte Gruppe für Auslandseinsätze vorzuhalten.
Für Flächensuchen würde eine RHS in jedem THW Ortsverband ebenfalls vollkommen ausreichen um flächendeckend bei Bedarf RH einsetzen zu können.

Dann hätten wir RH die den Qualitäten eines DH entsprechen.

Gruß
Beate

20. Juli 2002 13:53

Hallo Andreas,

mit entsprechend motivert suchenden Hunden wird dies ausgeschlossen. Frage mich nur welcher RHF erkennt wann sein Hund noch sucht oder nur spazieren geht. Oder ob er es überhaupt erkennen will.
Die aus dem Diensthundebereich bekannte stark konzentrierte Suche eines DH habe ich im RH-Bereich bisher vergeblich gesucht.

Gruß
Beate

20. Juli 2002 16:00

Hallo Andreas,

das was Du über Diensthundführer kund tust ist nicht ganz richtig. Es ist nunmal unser Beruf und aus diesem Grunde sind uns die Lehrgänge je nach Eignung des Hundes vorgegeben und dem angedachten Bedarf der Behörde. Die von Dir angefügten Kosten können uns schnell durch Einsparungen an den Punkt bringen, was bei RHS nicht vorliegt. Auch die Suche nach einem geeigneten Hund kann manchen Zeitrahmen sprengen, was bei RHS auch nicht vorliegt. Habe ich keinen geeigneten Hund dann verändern sich auch die von Dir angefügten Zeitvorgaben um einiges. Auch kann es sein, dass sich zu einem späteren zeitpunkt nach einer qualifizierten Ausbildung die Ungeeignetheit des Hundes im Alltag herausstellt. Dann fängst Du wieder von vorne an.

Es ist richtig das wir in Arbeitstagen Lehrgänge bewältigen. Das heißt nicht, dass der Hund dann fertig ist. Er hat die Basis bekommen und in dem folgenden Jahr muß er sich bei realen Einsätzen im täglichen Dienst bewähren. Das ist im Bereich der RHS ebenfalls nicht so. Es kann auch Zeiten geben in denen überhaupt nicht nach Vermißten gesucht wird, vielmehr keine RHS angefordert wird. Gründe für diesen Umstand habe ich schon angefügt.

So einfach wie es dargestellt wird ist es nicht. Eine solide Aufzucht eines Hundes für den Arbeitsbereich erfordert sehr viel Zeit und ist an einem Zeitplan nicht festzumachen. Wer aus dem RHS-Bereich nimmt sich diese Zeit um am Ende einen geeigneten Hund für diese Arbeit zu haben. Niemand und diejenigen die sich damit auseinandersetzen sehen dann erst wie zeitaufwendig Ausbildungen für bestimmte Bereiche sind. Mit ebenmal ist es nicht getan und sich lange an einem Mißstand aufhalten gibt es im Diensthundwesen nicht. Im Bereich des RH-Wesens wird lange Zeit ein Opferbindungs-Verfahren angewandt. Für mich stellt sich die Frage wofür das so sein muß? Ein Hund mit dem notwendigen Leistungspotenzial erreicht dieses Trainingsziel selbst bei einem geringen Trainingsaufwand wesentlich frühzeitiger. Nur welcher Privatmensch hält sich einen solchen Hund für die Familie vor. Dort ist der unauffällige, pflegeleichte und ruhige Hund angedacht, der auch mal in stressigen Tagen mit einer geringen Anzahl an Beschäftigungseinheiten auskommt.

Das kann im Diensthundwesen nicht der geeignete Hund sein. Dieser ist eher auf die immerwährende Ansprache durch den Hundeführer aus und möchte nicht vor Langeweile im Zwinger stehen gelassen werden.

Wenn ich was erreichen will, sollte ich mir schon mein Betätigungsfeld sorgsam auswählen. Im RH-Bereich ist es mit dem eben mal nicht getan. Eine sinnvolle Beschäftigung kann ich auch an anderen Ausbildung mit dem Hund finden.

MFG

Andreas

20. Juli 2002 20:41

Hallo Andreas,

: weil man mehr Zeit für die Ausbildung der Hunde hätte.

Ich weiß ja nicht wann, warum und wieso du dieses "Hobby" machst, aber wenn ich nicht die Zeit für die Aubildung und den sonstigen noch zu betreibenden Aufwand hätte, würde ich mir was anderes suchen.

Dies in die berufliche Schiene zu schieben, finde ich recht billig und unterstützt das negative Bild der Qualität in RHS hervorragend.

Sowohl die zeitlichen, wie auch die geldlichen Aspekte als Ausrede für schlechte Leistung zu bringen, halte ich für mehr als dürftig.

Grüße Silvia

20. Juli 2002 20:53

Hallo,

: Wäre es so, daß dem THW als Bundesinstitution die alleinige Berechtigung übertragen würde Rettungshunde auszubilden, wäre eine Angleichung an den Diensthundestandard schnell erreicht. Dann kann man damit arbeiten. Aber erst dann.
: Das THW hat die Logistik, die Mittel und die Qualifikation diese Aufgabe zu übernehmen. Als Ortungs- und Bergungseinheit ist das THW dafür auch in allen Rettungshundebereichen prädestiniert.

theoretisch ja, aber die THW-Staffeln hier haben hier ein unglaublich mieses Niveau, das niedrigste von allen mit mehr als massloser Selbstüberschätzung. Da wird auch gerne mit ungeprüften Hunden in Flächeneinsätze gegangen. Sicher kein Vorbild.
Ich habe noch mal mit einer anderen THW-Staffel von weit weg eine Einsatzübung gehabt. Das Niveau war unterdurchschnittlich. Sicher auch kein Vorbild.

Gruß
Andreas