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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Gute Ausbildung für schlechte Hunde?
18. Juli 2002 06:40

Hallo Sabine,

:
: ich möchte mal eine etwas provokative Überlegung zur Diskussion stellen.
: Die Ausbildungsmethoden der letzten Jahre sind sowohl im Sportbereich als auch in der RH-Arbeit immer weiter verbessert worden. Eigentlich ein positiver Trend. Nur hat das ganze auch einen negativen Beigeschmack. Immer mehr Hunde mit wenig Potential erreichen dank guter Ausbilder ein Niveau, daß zum bestehen einer Prüfung notwendig ist. Im Prinzip ist jeder Hund ausbildbar, der Ausbilder muß nur gut genug sein. Aber kann es das sein, daß ein guter Ausbilder bzw. HF das mittelmäßige bis wenige Potential seines Hundes kompensieren muß?

Im Zweifelsfall Ja!

:
: Wie einfach Ausbildung ist, sieht man wenn man mal einen Hund an der Strippe hat, der einfach viel mehr Potential mitbringt als der durchschnittliche Familienhund. Wo mit anderen Hunden monatelang an Opferbindung und Triebaufbau gearbeitet wird, brauchen diese Hunde nur wenige Trainingseinheiten. Da frage ich mich doch, warum soll ich es mir als Ausbilder eigentlich so schwer machen?

Ein Grund ist, dass ich nur beei "schwierigen" Hunden etwas lerne, nicht bei den Überfliegern!

Warum muß ich meine Energien an Hunden verschwenden, um sie auf ein Niveau zu bringen die andere genetisch schon mitbringen? Wieviel mehr könnten solche Teams an Leistung bringen.

Eine ganze Menge mehr, nur wird das Niveau zu selten verlangt!

Sollten nicht solche Teams optimal gefördert werden? Zeit kosten aber meistens die Hunde, die dieses Potential eben nicht mitbringen und die geht den guten Teams dann verloren. Nach meinen Beobachtungen wird die RH-Arbeit immer mehr zum Breitensport und die wenigen Teams die es wert wären optimal gefördert zu werden kommen leider zu kurz.

Die Tendenz sehe ich auch. Es gibt meiner Meinung nach nur einen Weg aus dem Dilemma! Die Prüfungsordnungen müssen deutlich schwerer werden: Deutlich größere Suchgebiete (in der Fläche ca. 100000-200000 m²), unbekannte Anzahl an Opfern,....
So schaffen im Regelfall nur die talentierten Hunde mit guter Ausbildung die Einsatzfähigkeit, so dass Ausbildung nur mir Teams gemacht wird, die das Potential mitbringen.

Bis dann,
Helmuth

18. Juli 2002 06:37

: Hallo Yanka !
: Ich sehe es fast genauso wie du. Es dürfen nur die Besten Teams für die Rettungshundeausbildung zugelassen werden. Weniger ist mehr in der Ausbildung der "vernünftigen" Teams. Das kann man meistens schon nach drei Mal Training beurteilen.

Da bin ich total dagegen. Bei einem 15 Wochen alten Welpen kannst du NICHT SEHEN ob er was taugt. Klar, wenn er schreit wenn ihn jemand berührt, dann muss ich auch sagen, leider, bite das geht nicht. ABer bei einem Durchschnittshund entwicklet sich das später.

Und ich denke, dass das Niveau der Hunde und HF trotz "Familienhunden" sehr stark angestiegen ist, in den letzten 30-40 Jahren.


Grüße
Edith

18. Juli 2002 06:45

Hallo Sabine!

Prinzipiell aber nur in großen Zügen stimme ich dir zu, aber generell denke ich, dass
1. Das Niveau der HF und ihrer Hunde in den letzten Jahrzehnten sicher besser wurde. Glaube einfach nicht, dass es früher alles Genies waren.
2. Man bei den wenigsten Hunden von Anfang an sagen kann, dass sie sich eignen oder nicht.
3. Dass es vor allem bei Welpen lange dauert bis man sieht, dass sie es wirklich gut machen
4. Dass es Spitzennhunde gibt, die wegen einer nicht auf sie zutreffenden Übungsmethode aussehen wie der letzte HUnd, aber innerhalb von ein paar Wochen Trainingswechsel super werden, die würden bei dir wegfallen
5.JEder hund etwas spezielles ist und das auch mirbringt. Ein nennen wir ihn jetzt mal "Familiengoldie", der langsam sucht, zwar schön stetig aber langsam und eben nicht gerade die SPortskanone, und der für eine Flächensuche ziemlich ein aufhaltendes GLied wäre, der kann in der Trümmersuche Leben retten, denn so einem Hund entgeht fast kein Opfer, wo ich schon viele wirklich fetzige Hunde gesehen habe die vor allem über Opfer, die im EIngangsbereich des Trümmerkegels lagen, drüberrannten,. Jeder Hund hat seinen Vorteil
6. Ein mittelmäßiger Hund mit super Führer ist mir lieber als umgekehrt
7.Solange der Ernst dabei ist, und nicht versucht wird, es mit wirklich aussichtlosen Hunden ( nict sozialisiert, zu ängstlich, schwerstkrank ect) und aussichtslosen Rasse ( Chihuahua, Zwergtecke, Bernhardiner) zu was zu bringen, habe ich nichts gegen "nichtgenies"


GRüße
Edith

18. Juli 2002 08:04

Hallo Helmuth,
:
: :
: : ich möchte mal eine etwas provokative Überlegung zur Diskussion stellen.
: : Die Ausbildungsmethoden der letzten Jahre sind sowohl im Sportbereich als auch in der RH-Arbeit immer weiter verbessert worden. Eigentlich ein positiver Trend. Nur hat das ganze auch einen negativen Beigeschmack. Immer mehr Hunde mit wenig Potential erreichen dank guter Ausbilder ein Niveau, daß zum bestehen einer Prüfung notwendig ist. Im Prinzip ist jeder Hund ausbildbar, der Ausbilder muß nur gut genug sein. Aber kann es das sein, daß ein guter Ausbilder bzw. HF das mittelmäßige bis wenige Potential seines Hundes kompensieren muß?
:
: Im Zweifelsfall Ja!
Kannst Du das begründen?
: :
: : Wie einfach Ausbildung ist, sieht man wenn man mal einen Hund an der Strippe hat, der einfach viel mehr Potential mitbringt als der durchschnittliche Familienhund. Wo mit anderen Hunden monatelang an Opferbindung und Triebaufbau gearbeitet wird, brauchen diese Hunde nur wenige Trainingseinheiten. Da frage ich mich doch, warum soll ich es mir als Ausbilder eigentlich so schwer machen?
:
: Ein Grund ist, dass ich nur beei "schwierigen" Hunden etwas lerne, nicht bei den Überfliegern!

Dieses Wissen kann ich dann wiederum bei anderen schwierigen Hunden anwenden oder was? Heißt das im Umkehrschluß, daß Diensthundeführer alle nichts gelernt haben, da sie sich nie mit dem Mittelmaß auseinander setzen mußten? Ich vergleiche das mal mit der Schule. Es ist Klasse einen guten Grundschullehrer zu haben, der auch noch das letzte Kind mitzieht aber ist ein Gymnasiallehrer der auf einer höheren Stufe anfängt auszubilden ein schlechterer Ausbilder? Hat der Grundschullehrer vielmehr gar keine Zeit sich um seine Gymnasiasten optimal zu kümmern und diese bleiben auch im Grundschulniveau stecken?


: Warum muß ich meine Energien an Hunden verschwenden, um sie auf ein Niveau zu bringen die andere genetisch schon mitbringen? Wieviel mehr könnten solche Teams an Leistung bringen.
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: Eine ganze Menge mehr, nur wird das Niveau zu selten verlangt!
Damit sind wir wieder bei der Frage ist die Prüfung der Anfang oder das Ziel der Ausbildung. Ich habe mir Trümmerprüfungen bei einer anderen Organisation angeschaut, da haben die HF eher das Opfer gefunden als der Hund, die Hunde hatten Sichkontakt und konnten sich sogar ins Versteck drängeln. Von Trümmern war außer ein paar Steinen übrigens nichts zu sehen. Ist das realistisch? Wenn ich auf so einer Dünnbrettbohrerprüfung meine Einsatzfähigkeit für Trümmer erlangt habe ist das eine Sache, eine andere ist es sich selbst zu belügen und zu glauben man müßte nicht trainingsmäßig auf ein weit höheres Niveau kommen. Was nützt es mir, wenn meine Hunde auf einem Prüfungsgelände alle Opfer in 10 Minuten haben. Dann war die Aufgabe wohl offensichtlich zu leicht für dieses Team. Dann lasse ich so ein Team bei Hitze mindestens 1/2 Stunde suchen und suche die Schwächen dieses Teams und bohre mit dem Finger in der Wunde. Man wird recht erfinderisch was Fiesheiten angeht.

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: Sollten nicht solche Teams optimal gefördert werden? Zeit kosten aber meistens die Hunde, die dieses Potential eben nicht mitbringen und die geht den guten Teams dann verloren. Nach meinen Beobachtungen wird die RH-Arbeit immer mehr zum Breitensport und die wenigen Teams die es wert wären optimal gefördert zu werden kommen leider zu kurz.
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: Die Tendenz sehe ich auch. Es gibt meiner Meinung nach nur einen Weg aus dem Dilemma! Die Prüfungsordnungen müssen deutlich schwerer werden: Deutlich größere Suchgebiete (in der Fläche ca. 100000-200000 m²), unbekannte Anzahl an Opfern,....
: So schaffen im Regelfall nur die talentierten Hunde mit guter Ausbildung die Einsatzfähigkeit, so dass Ausbildung nur mir Teams gemacht wird, die das Potential mitbringen.

Aha...doch einig?

Gruß Sabine + Yanka




18. Juli 2002 07:53

Hallo!

Gerade Anfänger in der Hundeausbildung sollten nicht mit einem schlechten Hund anfangen.

Ja, und ein WElpe hat ein Schild umhängen " bin ein schlechter Hund"

Ich denke, dass du das einfach nicht SEHEN KANNST. Absolut nicht. Leute aus meiner Ehemaligen Staffel haben zu dritt 3 Welpen aus einem Wurf geholt, alles erfahrene HF's, der Wurf Leistungszucht DSH, 2 Welpen waren zum Vergessen, einer war Durchschnitt.
EIn Guter Hund ist super. Durchschnitt passiert relativ häufig und schlecht auch.
Klar, man kann mit der Suche nach einer guten Linie/Zuchtstätte viel ausgleichen, aber zum Glück gibt es keine Hunde mit Garantie.

Edith

P.S.: Wie sieht es denn mit Yanka aus? Was ist sie denn? Ist sie so ein Genie? WElhe Rasse?

18. Juli 2002 07:55

:Gut gesprochen Klaus!

Grüße
Edith