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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Menschenfreundlicher Hund?!
03. September 2002 12:29

Hallo Anna!

: Was mir allerdings zu Denken gibt:
: Ich habe einen Entwurf des DRK-Eignungstest gesehen. Da drin ist eine Übung, bei der der Hundeführer mit seinem Hund in der Mitte aus einem Kreis von 5 fremden Personen steht. Einmal sollen diese Personen abwechselnd den Hund durch Namen rufen locken und ihm ein Leckerli geben. Zum anderen soll genau die gleiche Übung mit Spielzeug gemacht werden. D.h. es wird abwechselnd dem Hund gerufen und kurz mit ihm gespielt.
: Alle reservierten Hunde würden da ja eh durchfallen, oder? Ihr würdet nach dem Test keine Chance mehr bekommen, mit dem Hund in der RH-Arbeit weiterzumachen. Denn 'zeigt der Hund Ängstlichkeit, weicht aus,.... ist er von der RH-Arbeit auszuschliessen.'

Tja, so einfach ist es aber nicht. Du hast ja vielleicht meine Beschreibung von Junior gelesen. Nun, der besteht so einen Test problemlos. Ist ein Spielzeug oder Futter da, geht er zu jedem gerne hin. Auch ein enger Menschenkreis macht ihm da keine Kopsschmerzen.

Das Problem ist, daß ein Opfer ja normalerweise nicht mit Spielzeug oder Futter herumwinkt, um den Hund herzulocken. Wenn ein Opfer in der Körpersprache den Hund also zu massiv angeht (Anstarren, abwehrende Bewegungen etc.), dann braucht Junior meine Nähe, um anzuzeigen. Oder er sammelt erst die bekannten Opfer, und geht dann am Schluß zum fremden. Daran arbeiten wir jetzt gerade, daß er bei fremden Opfern eben auch bleibt, ohne die Belohnung zu sehen.

Bekannte Opfer brauchen keine Belohnung mitzunehmen, die kann ich mitbringen, das reicht vollkommen. Aber so ganz sicher ist er sich halt noch nicht, daß auch wirklich jeder Fremde mit ihm spielt - ich hoffe allerdings, daß sich das wirklich mit der Zeit noch bessert. Er hat ja vermutlich noch ca. 10 Jahre RH-Arbeit vor sich, also machen wir da auch keine Hektik.

Der Punkt ist einfach der, daß Junior - auch wenn er begeistert mit anderen Menschen spielt und bekannte Menschen auch sehr liebt - fremden Menschen gegenüber sehr mißtrauisch bleibt, bis sie ihn eines besseren belehrt haben. Und Opfer sind nun mal meistens fremd.

Grüße, Kaya


03. September 2002 12:41

Hallo Edith!

: Ich werde auch vor einer solchen Aufgabe stehen, möchte ich doch einen Aussie, die ja als reserviert sogar im Rassestandard beschrieben sind.

Reserviertheit alleine finde ich gar nicht so schlimm. Von daher sehe ich auch nichts, was gegen einen Aussie sprechen würde (abgesehen davon, daß ich auch zwei "Ausnahmen" dieser Rasse kenne). Ich denke, es ist mehr die Anlage zum "Wachhund" oder "Schutzhund" bei den Gebrauchshundrassen, die mir bei Junior Probleme bereitet. Wir haben keine Probleme, daß er einen Menschen angehen würde, aber er setzt alles daran, so zu klingen, als würde er es tun. Und das ist für ein ängstliches Opfer sicher alles andere als angenehm.

Wenn der Hund nur reserviert ist und deshalb die Anzeige nicht 20 cm vor dem Opfer macht, sondern einen Meter entfernt, dann ist das glaube ich überhaupt kein Problem - sofern er soviel Motivation hat, daß er trotzdem beim Opfer bleibt, und sei es, um an Futter oder Spielzeug zu kommen. Junior (Jagdhund-RS-Mix) wirkt mit seiner dunklen Farbe und seiner Größe halt ziemlich bedrohlich, wenn der Bellton sich verändert. Selbst, wenn er nichts macht und im Zweifelsfall lieber flüchten würde.

Grüße, Kaya