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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
TÜV für Rettungshunde
05. November 2002 07:24


Hallo Boxer,

:Wenn ich von triebstark rede, meine ich diesen Bereich auch. Wenn einige mir bekannte Rettungshundeführer davon reden, wird mir meistens ganz anders. Das was ich als Diensthund führe und ausbilde, wird sich kein Privatmann in sein Haus holen.


Solche RHs kenne ich auch....die bringen Spitzenleistung in der Suche, nur dürfen sie nicht vor dem HF zum Opfer kommen....;-)
Nur: Was hat das mit einem Rettungshund zu tun?
Was machst Du, wenn diese schneidige Triebkanone in der Freisuche weit vom HF entfernt auf den verwirrten Opa trifft, der mit einem Stock schreiend auf den bellenden Hund losgeht?

Eine Spitzensuchleistung muß nicht unbedingt mit den Eigenschaften einhergehen, die von einem Diensthund erwartet werden.

Ich glaube Dir auch gerne, dass es bei der Polizei Leute gibt, die Ahnung von der RH-Arbeit haben.
Nur scheinen die nicht gleichmäßig im Bundesgebiet verteilt zu sein...;-)
Ich habe schon erlebt, dass die Alarmierungsbehörde tief beeindruckt war von einer "RH-Staffel", die begleitet von pausenlos anfeuernden "Such!!"-Rufen mit ihren angeleinten (!)Hunden völlig konzeptlos durch den Wald spazierten.
Auch im ehrenamtlichen RH-Bereich gibt es unabhängig vom Dachverband teilweise die haarsträubendsten Dinge, zugegeben, ein ideales Feld für Profilneurotiker und eine übergeordnete Prüfungsinstanz würde ich deshalb nicht schlecht finden.
Aber die Kompetenz dieser Prüfungsinstanz müßte nachprüfbar und von allen akzeptiert sein, und daran hapert es...

Grüße
Sabine+K



05. November 2002 09:18


sind wir ja auf dem besten Wege eine einheitliche Überprüfung der Rettungshundearbeit durch eine
: übergeortete Institution zu bekommen. Ist doch Klasse, oder?
: Vielleicht ist das der Weg zu einer einzigen Prüfungsordnung.
: Das wäre doch im Sinne aller, oder?

Hallo Hutch,
das wäre traumhaft, aber dafür ist diese Überprüfung (leider) nicht gedacht.
Hier ging es um die reinen Basics, d.h. die Polizei hat geschaut, welche STAFFEL was taugt und welche nicht. Es ging dabei nicht um das EINZELNE Hundeteam, sondern um den Gesamteindruck. D.h., die Hunde, die von der Staffel mitgebracht wurden, waren schon vom eigenen Verband geprüft (als Voraussetzung). Es sollen auch vereinzelt Hunde dabeigewesen sein, die "wohl ihren schlechten Tag hatten", aber der Rest der Staffel muß gut gearbeitet haben, denn sie bekam dann auch ihren Vertrag mit dem HMI.


: Trozdem habe ich so meine Bedenken. Sehen die DHF der Polizei unsere Arbeit nicht zu kritisch, weil es ja vieleicht um ihre Arbeitsplätze geht? Hier bei uns sieht die POL uns als Konkurrenz.

Naja, wenn man den DHF in ihre ureigensten Bereiche reinpfuscht, ist das auch kein Wunder (soll jetzt nicht auf Dich gemünzt sein, sondern allgemein). Eine DHFin, mit der wir häufig zusammen im Einsatz sind, ist froh, wenn WIR suchen und nicht SIE, weil ihr Hund zwar findet, das Opfer dann aber nackig macht...auch würde kaum ein DHF seinen Hund in den Trümmern einsetzen, dafür hat der Bund das THW und das Land die Fw vorgesehen (jetzt mal rein von der Dienstzuständigkeit her gesehen).
In der Ausbildung der Polizei an der Fachhochschule geht man jedenfalls auf die Aufgaben und den Sinn von RHS ein - jedenfalls hier, wir hatten schon Polizei-Azubis zu Gast, die bei uns Referat-Material gesammelt haben.
... Die Sache mit der Leichensuche ist da schon was ganz anderes, dafür gibt es bei der POL Hundeteams, und die haben viel Geld gekostet und kosten laufend noch weiter, mich wundert es nicht, wenn da der eine oder andere mal angesäuert wird, wenn Zivilisten das auch machen. Wie sich das beim Mantrailing entwickeln wird, wird sich zeigen, momentan scheint da (so komisch das klingt) noch keine Kollision zwischen RH und DH zu erfolgen. Eigentlich ist das ja auch eine der wichtigsten DH-Aufgaben bei der Vermisstensuche, eine Real-Fährte zu verfolgen.

: Was bitte wissen die DHF der Polizei von Lehrgängen wie GPS, Karte und Kompas, Taktische Zeichen, Bergung um nur einige unserer Fachthemen zu nennen. Solches wäre dann ja vergeudete Zeit wenn es ja nur um Suchen und Diziplin in den Überprüfungen ginge.

Na, zumindest beim BGS gehört Kompaß- und Kartenkunde zur Grundausbildung (ich denke, bei der Pol auch), und die Taktischen Zeichen stammten ursprünglich aus der PDV - sprich Polizei-Dienstverordnung (die gibt es nicht mehr, alle TZ stehen jetzt sozusagen im luftleeren Raum; das THW bastelt an einer eigenen DV)! Also keine Erfindung der HiO´s!
Allerdings, wie gesagt, in Hessen wurden nur die GEPRÜFTEN Teams gesichtet, die eigene RH-Prüfung ist daher unverzichtbar. Und damit auch der Nachweis (je nach Verband) der eigenen Fachausbildung. Davon ging die Polizei schon aus, dass die vorgestellten RH-Teams auch wirklich welche sind....

VG
Daniela

05. November 2002 10:01

Hallo Sabine,

ich weiß nicht welchem Bundesland Du angehörst, nur ich für meinen Teil kann meinen freisuchenden Hund ohne Probleme auf einen mit dem Stock wedelnden Opa los lassen. Auch ist die Suche im der Bereich der Trümmer diesem Hund keine unbekannte Arbeitsform. Bevor ich mich über Dinge auslasse, mache ich mich kundig.

Meine Hündin arbeitet sehr triebhaft und zeigt ohne die von Dir angesprochenen Belästigungen an, auch auf weiten Entfernungen. Es hängt ganz von der Ausbildungsmethodik ab. In NW haben wir seitens der unseres Fachbereiches ein Konzept, was nicht neu ist, sich aber als sehr effektiv für den Bereich der Verbellarbeit erweißt. Leinen und Zwänge werden nicht benötigt und auch die Einwirkungen seitens des Helfers sind passé. Das habe ich bei den örtlichen Rettungshundestaffeln schon nicht erkennen können. Bei der einen Staffel werden Reizstromgeräte eingesetzt, bei den anderen werden Ohrfeigen oder andere Einwirkungsformen angebracht um den Hund den nötigen Respekt vor den Personen beizubringen. Das hat mit Verstehen und fachlicher Ausbildung wenig zu tun.

Selbst Hunde, die für unseren Bereich nicht mehr führbar waren, konnten wir erfolgreich umstellen und haben nun einen Hund, den wir im Bereich der Vermißtensuche ohne den angesprochenen Leinenzwang einsetzen können. Mit einigen anderen habe ich eine Rettungshundestaffel aufgebaut und mir ist diese Arbeit nicht fremd. Sie gleicht in ganz vielen Dingen dem Ausbildungskonzept eines Diensthundes und hat den gleichen Standard, wie diese Hunde auch.

Was ich kennengelernt habe ist aber der Punkt, dass Rettungshunde ausgebildet wurden, die noch nicht einmal für diese Art der Arbeit geeignet waren. Die Ergebnisse sind leider nicht beeindruckend. Menschenscheu und ängstlich wurde diesen Hunden versucht etwas zu vermitteln. Was das mit dem gewünschten Einsatzwert, hier der Rettung von Menschenleben zu tun hat, stelle ich an dieser Stelle in Frage. Eher trifft es den Punkt, dass die Hundehalter ihren Hund beschäftigen wollen. Nur gibt es da andersweitige Möglichkeiten und nicht den Bereich Rettungshundearbeit. Für andere Bereich war das Interesse der Halter nicht groß genung oder der Hund nicht geeignet. Dann wird er halt Rettungshund.

Den Eignungtest haben wir in diesem Frühjahr bei über 30 Hunden durchgeführt und 3 waren für den Zweck der Ausbildung geeignet. Der Test selber ist mit Alltagssituationen auf einem völlig unbekanntem Gelände durchgeführt worden und hat einige Hundehalter schon an den Bereich des Nichtleistbaren geführt. Nicht nur der Hund wurde getestet auch die Zusammenarbeit zwischen halter und ihm selber waren tragende Säulen für ein Bestehen des Testes. Das heißt noch lange nicht, dass das Team während der Ausbildung nicht ausscheiden kann.

In unserem Bereich hier werden Rettungshundestaffeln durch die Polizei selten in Anspruch genommen. Vielmehr leisten wir die Suchen nach Vermißten aus eigenen Reihen. Meine Hündin hat in diesem Jahr eine vermißte ältere Frau in einem Wald- und Wiesengelände frei suchend aufgefunden und angezeigt.

MFG

Boxer

05. November 2002 10:34

Hallo "Boxer",

: ich weiß nicht welchem Bundesland Du angehörst, nur ich für meinen Teil kann meinen freisuchenden Hund ohne Probleme auf einen mit dem Stock wedelnden Opa los lassen.

Das ist erfreulich.
Leider haben gerade Leute, die ihren Hund als besonders "triebstark" bezeichnen und -wie Du ja auch selbst sagst - falsch ausgebildet haben, oft ein Problem gerade in diesem Punkt.
Was mich noch interessieren würde: Werden Eure Hunde parallel als Suchhunde und Schutzhunde ausgebildet? Mit Suchhund meine ich jetzt die Suche nach harmlosen Vermissten, nicht die nach Verbrechern...
Diese Kombination stelle ich mir nämlich schwierig vor.

:Bevor ich mich über Dinge auslasse, mache ich mich kundig.

Ja, tu das. :-)
Jeder kann nur über das urteilen, was er erlebt hat. Und jeder hat was anderes erlebt...


: Meine Hündin arbeitet sehr triebhaft und zeigt ohne die von Dir angesprochenen Belästigungen an, auch auf weiten Entfernungen. Es hängt ganz von der Ausbildungsmethodik ab.

Da stimme ich Dir hunderprozentig zu.

: In NW haben wir seitens der unseres Fachbereiches ein Konzept, was nicht neu ist, sich aber als sehr effektiv für den Bereich der Verbellarbeit erweißt. Leinen und Zwänge werden nicht benötigt und auch die Einwirkungen seitens des Helfers sind passé.

Das ist auch die Methode, die ich als RHF kennengelernt habe und mit der auch im RH-Sport ausgebildet wird.

grinning smileyas habe ich bei den örtlichen Rettungshundestaffeln schon nicht erkennen können. Bei der einen Staffel werden Reizstromgeräte eingesetzt, bei den anderen werden Ohrfeigen oder andere Einwirkungsformen angebracht um den Hund den nötigen Respekt vor den Personen beizubringen.

Hilfe!
Ja, leider ist die Ausbildungsqualität der einzelnen Staffeln sehr unterschiedlich, und das ganz unabhängig vom Dachverband.
Traurig, dass es Eurer Umgebung anscheinend nur die von Vor-vorgestern gibt.


:
: Selbst Hunde, die für unseren Bereich nicht mehr führbar waren, konnten wir erfolgreich umstellen und haben nun einen Hund, den wir im Bereich der Vermißtensuche ohne den angesprochenen Leinenzwang einsetzen können. Mit einigen anderen habe ich eine Rettungshundestaffel aufgebaut und mir ist diese Arbeit nicht fremd. Sie gleicht in ganz vielen Dingen dem Ausbildungskonzept eines Diensthundes und hat den gleichen Standard, wie diese Hunde auch.

Ich weiß über die Ausbildung von Diensthunden nur das, was einzelne DHF mir erzählt haben. Gerade hier scheint sich in den letzten Jahren auch viel getan zu haben.
Und die RH-Arbeit (also die Suche nach "harmlosen" Vermissten, nicht die nach Verbrechern) gehörte nicht von Anfang an zu den den klassischen Aufgaben des Diensthundes, oder?

Auch scheinen nicht-diensthundführende Polizeiinspektionen in Regel keinen Dunst von Hundeausbildung, sei es nun im ehrenamtlichen oder dienstlichen Bereich, zu haben.

: Was ich kennengelernt habe ist aber der Punkt, dass Rettungshunde ausgebildet wurden, die noch nicht einmal für diese Art der Arbeit geeignet waren. Die Ergebnisse sind leider nicht beeindruckend. Menschenscheu und ängstlich wurde diesen Hunden versucht etwas zu vermitteln. Was das mit dem gewünschten Einsatzwert, hier der Rettung von Menschenleben zu tun hat, stelle ich an dieser Stelle in Frage. Eher trifft es den Punkt, dass die Hundehalter ihren Hund beschäftigen wollen. Nur gibt es da andersweitige Möglichkeiten und nicht den Bereich Rettungshundearbeit. Für andere Bereich war das Interesse der Halter nicht groß genung oder der Hund nicht geeignet. Dann wird er halt Rettungshund.

Was Du hier ansprichst, ist ein weitverbreitetes und gern geleugnetes Problem.
RH-Staffeln sind ein idealer Tummelplatz für Gerne-Groß und Profilneurotiker (ja, haut mich!!)- was nicht heißt, dass nicht auch in diesem Bereich oft hervorragende Arbeit geleistet wird.
Aber es ist auf der anderen Seite auch in keinem anderen Bereich so einfach, sich in die eigene Tasche zu lügen.

Die Qualität der Arbeit der einzelnen Staffel zu beurteilen ist von außen sehr, sehr schwer. Und für Nicht-Insider fast unmöglich.

Ich habe mit der einsatzmäßigen RH-Arbeit aufgehört, weil es mir als Ehrenamtlicher zeitlich fast unmöglich erschien, mich und meinen Hund auf einem Leistungsniveau zu halten, das meiner Auffassung vom Ernst der Aufgabe gerecht wird.

Grüße
Sabine+K (nur noch Sport-RH)





05. November 2002 11:59

Hallo Sabine,

wo machst du Rettungshundesport?

Tani

05. November 2002 12:21

: Hallo Sabine,
:
: wo machst du Rettungshundesport?


Beim Verein für Deutsche Schäferhunde in Österreich.

Gruß
Sabine