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Schußscheu, Wildern

geschrieben von Tina(YCH) 
Schußscheu, Wildern
08. April 2003 21:40

Hi Leute!
Ich bin mit meiner Hündin (3 1/2J) erst seit ein paar Monaten bei der Brigarde, und habe Probleme mit ihr zwecks Schußangst. Sobald der Knall ertönt läuft sie in Panik davon und zittert wie verrückt. Wir versuchen es momentan mit Reizüberflutung, d.h. der Hund wird abgelegt (angeleint) und sobald geschossen wird und sie will flüchten wird sie sofort mit Leinenruck auf Platz zurückgeschickt. Das Ganze wird so oft wie möglich wiederholt, bis es ihr sozusagen egal ist.
Ich wollte fragen ob jemand ein ähnliches Problem hat oder mir jemand einen Tip geben kann.

Dann wollte ich noch fragen welche Möglichkeiten es gibt dem Hund das nachjagen von Hasen od. Katzen abzugewöhnen. Bis jetzt habe ich es mit der Wurfkette versucht. Das klappt auch ganz gut, aber 100%ig kann ich mich nicht auf sie verlassen.
Anmerkend muß ich noch erwähnen daß sie vor anderen lauten Geräuschen keine Angst hat, nur eben der Schuß!

Danke im Voraus
Tina

09. April 2003 06:45

Hallo Tina!

Das was ihr mit der Brigade macht mit anleinen dass sie nicht weglaufen kann ist komplett falsch! Sie gerät ja dadurch noch mehr in Panik! Ihr müsst ein Schusstraining machen, der was schießt soll aber ganz weit weg sein. Du spielst mit deim Hund sehr ausgiebig, mit einem Ball! (an der Leine aber, dass sie nicht weglaufen kann). Du musst dich mit ihr beschäftigen, sodass sie es gar nicht merkt dass jemand schießt. Aber Bedingung ist am Anfang dass der jenige was schießt weit weg ist! Wenn sie auf diese Weite keine Angst mehr hat soll der jenige was schießt ein paar Meter vorkommen!! Aber wichtig ist dass am Anfang der Schießer ganz weit weg ist!!!!

Mit der Katze und dem Hasen bleib bei der Wurfkette, es kann nicht von heute auf morgen gehen!

Hoffe es funktioniert!

Ivonne

09. April 2003 07:04

He, das ist eine ganz tolle Methode. Wenn ihr es damit noch ein bisschen weiter macht, ist deine Hündin bestimmt bald so weit, dass sie auch auf andere lautere Geräusche reagiert. Mal im Ernst, versuche, den Schuß mit etwas Positivem zu verknüpfen. Mach es so wie Ivonne dir geraten hat aber BITTE NICHT WÄHREND DES TRAININGS. Dein Hund wird das Training sonst mit etwas ganz unangenehmen verknüpfen und früher oder später auch das Training verweigern. Was auch nicht schlecht ist, kauf die eine Kinderpistole und verknüpfe den Schuss mit dem Kommando "Es gibt was zu fressen". Und auch hier erst mal anfangen, wenn der Hund nicht unmittelbar daneben steht, sondern z.B. in der Küche frisst und du im Flur oder Garten schießt.

Also mein guter Rat, hört sofort mit dem jetzigen Training auf, sonst ist der Hund bald für die ganze Brigarde Arbeit verdorben.

Gruß Susanne

: Hi Leute!
: Ich bin mit meiner Hündin (3 1/2J) erst seit ein paar Monaten bei der Brigarde, und habe Probleme mit ihr zwecks Schußangst. Sobald der Knall ertönt läuft sie in Panik davon und zittert wie verrückt. Wir versuchen es momentan mit Reizüberflutung, d.h. der Hund wird abgelegt (angeleint) und sobald geschossen wird und sie will flüchten wird sie sofort mit Leinenruck auf Platz zurückgeschickt. Das Ganze wird so oft wie möglich wiederholt, bis es ihr sozusagen egal ist.
: Ich wollte fragen ob jemand ein ähnliches Problem hat oder mir jemand einen Tip geben kann.
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: Dann wollte ich noch fragen welche Möglichkeiten es gibt dem Hund das nachjagen von Hasen od. Katzen abzugewöhnen. Bis jetzt habe ich es mit der Wurfkette versucht. Das klappt auch ganz gut, aber 100%ig kann ich mich nicht auf sie verlassen.
: Anmerkend muß ich noch erwähnen daß sie vor anderen lauten Geräuschen keine Angst hat, nur eben der Schuß!
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: Danke im Voraus
: Tina


09. April 2003 10:33

Hallo,

die Reizüberflutung hat einen Haken: die Erfahrungen stammen in der Regel aus Laborversuchen. Hier sind es immer gleiche äußere Bedingungen und die Versuche werden meist ohne persönlichen emotionalen Bezug zum einzelnen Tier gemacht.
Reizüberflutung bedeutet, daß die Angst sich anfänglich extrem weiter steigert und der Knackpunkt der Mensch ist. Durch diese Steigerung der Angst brechen die Meisten ab anstatt trotz größeren Angstzeichen weiter zu machen. Dadurch sind dann nur eine stärkere Angst und zudem meist noch weitere Ängste entstanden. Zudem setzt es einen ganz gezielten Aufbau voraus, der meist nicht vorhanden ist.
Äußere Gegenbenheiten führen in der Regel dazu das weitere Ängste entstehen: z.B. Angst vor dem Übungsplatz, Angst vor den Körperbewegungen des Schießenden, Verweigerung der Platzübung in Verbindung mit Angstsymptomen, Angst vor bisher irrelevanten anderen akustischen, optischen Reizen - bis hin zur Angst vor dem Autofahren (weil immer zum gleichen Zeitpunkt zum Platz gefahren wird der wieder Angst auslöst).
Die Reizüberflutung ist eine der Möglichkeiten. Voraussetzung: entsprechende Erfahrung des Ausbilders mit klarer Zielsetzung, Übungsaufbau, Kennen der Grenzen der Reizüberflutung.

Ich selber arbeite lieber mit der Gegenkonditionierung weil diese für den Hundeführer leichter konsequent durchführbar ist. Zudem läßt sich der Stress beim Hund hierbei besser kontrollieren. Wichtig ist hierbei, daß der Hund zuallererst einmal lernen "darf" was da überhaupt knallt. Und dies ganz gezielt. Erst wenn der Hund weiß was den Krach macht kann man an die Angst gehen. Für den Hund bedeutet es trotzdem erst mal weiter Angst zu haben, aber die Angst ist dann nichts imaginäres mehr sondern etwas bekanntes. Nun kann eine gezielte Gegenkonditionierung erfolgen bei der der Hund lernt, daß die Pistole nichts ist was Angst macht, sondern daß der Hund stärker ist als die Pistole.
Etwas ausführlicher habe ich es bei www.suchhunde.de in der Rubrik Problemlösungen beschrieben (gibts auch was zum Thema Hasen/Katzen in Verbindung mit dem Down).

Kannst mich gerne anmailen, da Problemlösungen hier nur allgemein angesprochen werden können, sonst wäre das Bord bald voll :-))

ciao, ciao
suchhunde

09. April 2003 10:54

He noch ein Österreicher der Rettungshundearbeit macht !!
Von wo seid ihr denn !?
Also von dem Anhängen halt ich auch nicht sehr viel kann auf gut Deutsch ziemlich in die Hose gehen !
Überlege dir eher den Schuß mit etwas positiven zu verbinden - Ich weiß ist sicher nicht einfach und braucht Feingefühl aber ich denke der Weg ist zielführender !
lg
EMIL

09. April 2003 12:50

HI Emil!

Woher bist denn du?

Grüße auch aus Österreich
Lina