Hallo Porcha,
eine interessante Frage.
Eins vorweg: Wenn ich mich für einen Hund entscheide, sollte diese Entscheidung auch ein Hundeleben lang gelten.
Ich darf es nicht zu lassen, daß der nur zu mir eine sehr starke Bindung entwickelt, sondern sollte versuchen, Freunde miteinzubeziehen, damit ich im Krankheitsfall jedmand habe, der mir den Hund mitnehmen kann... (keine emotionelle Abhänigkeit schaffen)...
Wenn der Hund Freunde als Bezugspersonen kennt, findet er sich nach einer bestimmten Zeit auch in seinem neuen Zuhause zurecht. Wir hatten bisher drei Pflegehunde, die sich alle einlebt haben (Das REcht auf Trauer sollte man den Hund zubilligen, auch wenn es ein menschlicher Zug ist....)
Leben zu Beenden, nur weil ich als Mensch die Trennung nicht verkrafte und meinen Hund keinem anderen "gönne" empfinde ich engstirnig und verachtenswert....
Jetzt gibt es noch Problemhunde/schwierige Hund. Wenn ich als Halter der Verantwortung für meinen Hund nicht mehr gewachsen bin (Hund hat z. B. unkontrolliert ein Kind gebissen, etc.) und ich alles versucht haben (gute Hundeschule, TA-Hilfe etc.) und der Hund sich als "unkontrollierbar" für mich erweist, halte ich u. U. einschläfern für eine akzeptabele Lösung. Ich kann noch mein Problem nicht damit lösen, daß ich den Hund ins Tierheim gebe oder an andere verkaufe. Ich müßte so ehrlich sein, mein Versagen zuzugeben (wer kann das schon) und auch damit leben können, daß - obwohl ich von der Gefährlichkeit des Hundes weiß - dieser beim neuen Besitzer wieder ein Kind beißt.... In dieser Konstellation käme der Auswahl der neuen Besitzer eine große Bedeutung zu und auch eine totale Ehrlichkeit von mir.
Die Frage die ich mir stelle; kann ich damit für mich selber, weiter ruhig leben und schlafen..... Wenn ich "Bauchschmerzen" habe, mein Problem (schwieriger Hund, entstandenen Mißtrauen, Angst meiner Kinder vorm eigenen Hund etc...) durch Abgabe zu beenden, weil ich immer damit rechnen muß, daß auch im neuen Zuhause das gleiche passiert, sollte ich diesem Hund ein Schicksal im Tierheim und einen dauernden Besitzerwechsel ersparen und meinen TA ins Vertrauen ziehen.
Bitte versteht mich richtig: nicht jeder schwierige Hund gehört eingeschläfert, nur habe ich als Besitzer die Verantwortung auch für meine Umwelt. Entweder finde ich ein gutes Zuhause, wo mit diesem Hund entsprechend - was ich ja nicht mehr kann - verantwortungsbewußt umgegangen wird, es ist mir egal, was aus dem Hund wird, Hauptsache er ist weg und ich bin das Problem los oder ich habe den "Mut" und stehe dazu und erspare den Hund ein Leben mit Leine/Maulkorb etc. und schütze damit ja auch meine Umwelt. Wenn ich nicht will, das meine Kinder und deren Freunde von meinem Hund - warum auch immer - gebissen werden, muß ich - so definiere ich Verantwortung -auch dafür sorgen, daß das wo anders nicht auch passiert....
Sabine & simbär
Ich hoffe, ihr steigt durch........