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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Lieber einschläfern als weggeben?
07. April 2001 17:35

Hi Ingrid

: Ich habe mal verfügt, dass, sollte mir was zustossen, der jeweilige Hund nur zu bestimmten Leuten darf. Bei Sina ist es besonders wichtig wegen ihrer Angst.

Das ist eine gute Idee. So hat man zumindest noch Einfluss darauf, wo der Hund hinkommt.

:Bei Mona war es wichtig, weil sie in 7 Jahren schon 5 x woanders war, bevor sie dann endlich bei mir landete.

Schade, dass sie so oft von einer Hand zu nächsten gereicht worden ist bevor sie zu Dir kam.

: Aber sonst: Wenn ich mich aus irgendwelchen Gründen (es fallen mir aber keine ein *g*) von ihr trennen müsste? )Ich würde so lange suchen, bis ich eine Familie gefunden hätte, in der sie sich wohlfühlt, wo alles stimmt. Aber einschläfern - Niemals!

Ich hab' mir auch schon Gedanken macht und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es je so kommen sollte, würde ich Dino nur zur Pflege in eine Familie geben, sodass ich weiterhin Eigentümerin bleiben würde. Aber das ist ja auch rein hypothetisch ;O), denn ich kann mir keinen Grund vorstellen, weshalb ich ihn weggeben müsste.

: Warum manche Leute das trotzdem wollen? Ist schwierig. Teils aus Bequemlichkeit (gibt es auch), teils wohl weil sie Angst haben, ihr Hunde könnte sich woanders wohlfühlen.

Wenn ich je in so einer Lage kommen sollte, wäre ich glücklich, wenn er sich wohl fühlen würde.

Viele Grüße

Porcha & Dino

07. April 2001 17:36

Hallo Porcha,

grundsätzlich : ein neues Zuhause suchen, nicht einschläfern.

Aber: wenn ich mir meinen vorherigen Hund vorstelle:
Mit ca. 4 Jahren ins Tierheim gekommen, dort 7 (!) Jahre gewesen, dann zu mir gekommen. Sie war eine echte Ziege, aber ich habe sie geliebt.
Nachher als sie alt und nicht mehr gesund war, wenn ich sie da nicht mehr hätte halten können (warum auch immer, fällt mir zwar ein triftiger Grund ein), ich glaube nicht, daß sie sich noch irgendwo eingelebt hätte. Wohl gemerkt, ich mache das an dem sehr hohen Alter und der angeschlagenen Gesundheit fest.
Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte.............
Zum Glück mußte ich DIESE Entscheidung nicht treffen, aber die andere, die mußte ich eines Tages treffen----- und meine alte Ziege ist in meinen Armen eingeschlafen.

Nachdenkliche Grüße
Gabi

07. April 2001 21:36

Hallo Porcha,

schwierige Frage, die man wohl nur im konkreten Fall beantworten kann. Meine Fellow war so ein Hund, bei dem ich gesagt hätte: Lieber einschläfern als zu Fremden.
Ich habe aber ähnlich wie Ingrid immer mind. eine Person gehabt, die sie im Falle eines Falles genommen hätte. Allerdings denke ich, daß sie sich auch bei einem vertrauten Menschen aufgegeben hätte. Sie hätte vielleicht weitergelebt, aber nicht als die Fellow, die sie bei mir war.
Ich denke, das es solche Hunde gibt, die man nicht wirklich "verpflanzen" kann. Im Zweifelsfalle würde ich es aber immer ausprobieren.
Ich kenne einen Fall, wo ein Schäferhund abgegeben wurde und nach 3 Tagen zurückkam, weil er nix gefressen hatte. Die Familie wollte ihn aber definitiv nicht behalten. Und siehe da, beim zweiten Versuch hat der Hund es sich überlegt, weil der neue Besitzer einfach mehr Geduld hatte.
Schlimmer als dieses: Dann lass ich ihn einschläfern finde ich übrigens, wenn man einen Hund wirklich total auf sich fixiert und ihn dann einfach so, weil man ein neues Hobby hat weggibt. Ich kannte mal so einen Typen und werde nie verstehen wie er seinem Hund das antun konnte. Einige Jahre später war ihm wieder nach Hund, allerdings ne andere Rasse.
Oder eine andere Geschichte (sorry, aber irgendwie geht mir das Thema nahe): Hund wird nach 10 Jahren einfach so ins Tierheim abgeschoben, weil er zu dominant ist. Das war er wirklich, allerdings konnte man mit einiger Vorsicht trotzdem mit ihm klarkommen. Nachdem er zwei Mal erfolglos vermittelt wurde, hätte er eigentlich seinen Lebensabend im Tierheim verbringen können. Dies scheiterte aber daran, daß er dort unsäglich litt vor allem nachts. Er wurde zu einem kläglichen Bündel wenn er in die Nachtbox mußte. Grund (von den Nachbarn erfahren): Die Besitzer (Lehrer) waren einmal ohne ihn Wochen in Urlaub gefahren und der Hund blieb solange im Keller, wurde nur 2x am Tag rausgelassen.
Das sind so Fälle, wo ich sage, einschläfern wäre besser gewesen statt ihn noch abzuschieben. Aber genau diese Art Leute werden natürlich nie so handeln.
Insgesamt denke ich schwieriges Thema, viele Leute schätzen auch tatsächlich ihren Hund falsch ein, ich hatte auch schon Pflegehunde, die gar nicht wieder nach Hause wollten zum Entsetzen ihrer Besitzer.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der sicher keine Probleme mit neuen Leuten hätte)

16. April 2001 20:22

Hi!
So ungerne man es als Mensch glauben mag, bin ich der Meinung daß ein Hund sich viel besser an ein neues zu Hause gewöhnen kann, als sein alter Besitzer es wahrhaben möchte. Als Mensch möchte man gerne der einzig wahre Freund für den Hund sein und man hat gerne das Gefühl der totalen Anbhängigkeit.

Schließlich hat es der " Schatz nirgendwo so gut wie zu Hause. Er würde sooo leiden ohne mich..."
Wer denkt das nicht auch? Klar liebe ich meine 2 Hunde sehr und glaube, daß sie es bei mir sehr gut haben. Beide hängen sehr an mir. Oso würde -wenn ich anwesend bin - mit niemandem (selbst nicht meiner Mutter) mitgehen. Dennoch bin ich überzeugt, daß er sich an einen anderen (netten und hundeerfahrenen!) Menschen ähnlich binden könnte, wenn ich nicht mehr da wäre. Es würde bestimmt einige Trauerzeit brauchen, aber man sieht ja an den Tierheimhunden etc. das diese Hunde sich sehr wohl wieder binden können. Und nicht alle Hunde von dort hatten schlechte Halter. Manche sind vielleicht auch krank geworden, verstorben oder sonst was. Meine Freundin hat einen RR aus Bayern. Die Halterin dort war nach Angaben meiner Freundin sehr nett und der Hund hing deutlich an ihr. Heute glaube ich nicht, daß der RR freiwillig zurück gehen würde. Er hat nun eine sehr enge Bindung an meine Freundin. Und das ganze mal auf den Menschen übertragen. Wer glaubt nach einer gescheiterten Beziehung nicht auch, daß man nie wieder jemanden findet, der soooo nett ist. Und wie ist es dann in der Realität?!
Gruß, Simone

23. April 2001 09:13

Hallo Porcha,

eine interessante Frage.

Eins vorweg: Wenn ich mich für einen Hund entscheide, sollte diese Entscheidung auch ein Hundeleben lang gelten.
Ich darf es nicht zu lassen, daß der nur zu mir eine sehr starke Bindung entwickelt, sondern sollte versuchen, Freunde miteinzubeziehen, damit ich im Krankheitsfall jedmand habe, der mir den Hund mitnehmen kann... (keine emotionelle Abhänigkeit schaffen)...
Wenn der Hund Freunde als Bezugspersonen kennt, findet er sich nach einer bestimmten Zeit auch in seinem neuen Zuhause zurecht. Wir hatten bisher drei Pflegehunde, die sich alle einlebt haben (Das REcht auf Trauer sollte man den Hund zubilligen, auch wenn es ein menschlicher Zug ist....)
Leben zu Beenden, nur weil ich als Mensch die Trennung nicht verkrafte und meinen Hund keinem anderen "gönne" empfinde ich engstirnig und verachtenswert....

Jetzt gibt es noch Problemhunde/schwierige Hund. Wenn ich als Halter der Verantwortung für meinen Hund nicht mehr gewachsen bin (Hund hat z. B. unkontrolliert ein Kind gebissen, etc.) und ich alles versucht haben (gute Hundeschule, TA-Hilfe etc.) und der Hund sich als "unkontrollierbar" für mich erweist, halte ich u. U. einschläfern für eine akzeptabele Lösung. Ich kann noch mein Problem nicht damit lösen, daß ich den Hund ins Tierheim gebe oder an andere verkaufe. Ich müßte so ehrlich sein, mein Versagen zuzugeben (wer kann das schon) und auch damit leben können, daß - obwohl ich von der Gefährlichkeit des Hundes weiß - dieser beim neuen Besitzer wieder ein Kind beißt.... In dieser Konstellation käme der Auswahl der neuen Besitzer eine große Bedeutung zu und auch eine totale Ehrlichkeit von mir.
Die Frage die ich mir stelle; kann ich damit für mich selber, weiter ruhig leben und schlafen..... Wenn ich "Bauchschmerzen" habe, mein Problem (schwieriger Hund, entstandenen Mißtrauen, Angst meiner Kinder vorm eigenen Hund etc...) durch Abgabe zu beenden, weil ich immer damit rechnen muß, daß auch im neuen Zuhause das gleiche passiert, sollte ich diesem Hund ein Schicksal im Tierheim und einen dauernden Besitzerwechsel ersparen und meinen TA ins Vertrauen ziehen.

Bitte versteht mich richtig: nicht jeder schwierige Hund gehört eingeschläfert, nur habe ich als Besitzer die Verantwortung auch für meine Umwelt. Entweder finde ich ein gutes Zuhause, wo mit diesem Hund entsprechend - was ich ja nicht mehr kann - verantwortungsbewußt umgegangen wird, es ist mir egal, was aus dem Hund wird, Hauptsache er ist weg und ich bin das Problem los oder ich habe den "Mut" und stehe dazu und erspare den Hund ein Leben mit Leine/Maulkorb etc. und schütze damit ja auch meine Umwelt. Wenn ich nicht will, das meine Kinder und deren Freunde von meinem Hund - warum auch immer - gebissen werden, muß ich - so definiere ich Verantwortung -auch dafür sorgen, daß das wo anders nicht auch passiert....

Sabine & simbär

Ich hoffe, ihr steigt durch........