Hi Alex
: natürlich hast du da recht, aber "Gott sei Dank" sprechen die Welpenvermittlungszahlen dafür, daß der Golden bereits NICHT mehr so in Mode ist, als noch vor ein paar Jahren. Zumindest merken das die "seriösen Züchter", die mittlerweile mancherorts sogar Absatzprobleme haben. Eventuell liegt das aber auch an der immer größer werdenden Dunkelziffer an Massenzüchtern, sprich -vermehrern, oder "Billigimporten" aus Ostblockländern....etc.
Es weicht zwar vom Thema ab aber zu 'Billigimporten aus Ostblockländern' möchte ich gerne hinzufügen, dass es in osteuropäischen Ländern wie auch in anderen Ländern und anderen Lebensbereichen schwarze Schafe gibt. Mal mehr mal weniger. Ich gehe auch davon aus, dass du mit Billigimporten Hunde aus Massenzucht zu Dumpingpreisen meinst.
Auf Ausstellungen wird oft unterschwellig der Eindruck vermittelt, dass die Papiere eines Hundes aus einem osteuropäischen Land, zwangsläufig gefälscht sein müssen. Diese Intoleranz, die unter den Ausstellern herrscht, hat mich bei Ausstellungen (Dobermann) sehr irritiert. Das passt nicht zum Schema Fairneß.
Dass ein Hund in einem anderen Land zu einem günstigeren Preis angeboten wird, bedeutet nicht, dass der Hund ein Billigimport ist.
In Bärlin hat ein russischer Nachbar aus seiner Heimat einen braunen Dobermann-Rüden mitgebracht. Der Hund hat umgerechnet $ 800 gekostet. Ich war hin und weg von dem Kleinen. Er hatte ein traumhaftes Wesen, war wunderschön und bis auf die üblichen Verletzungen, die ein Hund in seinem Leben erfährt (in eine Glasscherbe getreten etc) war er solange ich ihn kannte nie ernsthaft krank.
Bevor wir unsere inzwischen verstorbene SecondHand Dobermann-Hündin Lady bekamen hatte ich eine Zeitlang überlegt, eine Hündin aus dem Tierheim oder ein Welpe von einem polnischen Züchter, dessen Hunde ich auf CACIB-Ausstellungen in Deutschland öfters gesehen habe, ein Zuhause zu geben. Der Hund hätte beim Züchter 1.800,00 DM gekostet. Damals lag der Preis für einen Dobermann mit Papieren aus deutscher Zucht ab 2.500,00 DM (so bei Dino - er stammt aus deutscher Zucht). Der Preis war für mich nicht ausschlaggebend, sondern Gesundheit, Wesen, Typ (es gibt schon Unterschiede) usw. Die gesundheitlichen Untersuchungen in Deutschland sind beim Dobermann nicht besser als in anderen Ländern. Im Gegenteil - sie beschränken sich überwiegend auf eine Untersuchung auf HD. Daher mein Blick in die USA (ebenso dort gibt es schwarze Schafe) aber ich kann mich wiederum mit dem Typ nicht anfreunden und nach den HVOs sind sowieso einige Dobis im TH, sodass ich mir kein Dobi mehr vom Züchter holen würde.
Ansonsten stimme ich Dir zu. Mir stehen auch die Nackenhaare zu Berge, wenn ich lese, dass für Rassen pauschal mit Attributen wie unproblematisch, pflegeleicht, familien-/kinderfreundlich etc geworben wird. Ich würde eher dafür plädieren, den Welpenkäufern den Erwerb auszureden, d.h. mit jedem Argument konfrontieren (der Kostenpunkt - Versicherung, Steuer, Futter, Zubehör, Hundeschule etc -, die Veranwortung, die man bis zum Lebensende des Hundes eingeht, die Arbeit, die mit einem Hund verbunden ist, Gassi-Gehen, ob die Sonne scheint oder es Bindfäden regnet, Hundehaare überall auch dort wo man sie nicht vermuten würde, Matsch-Pfotenabdrücke auf der frischbezogenen Bettwäsche usw.). Einfach abschrecken. Wenn sie immer noch interessiert sind, hat man eine Basis. Die Welpenkäufer sollten nämlich genauso sorgfältig 'selektiert' werden ;O), denn wer züchtet trägt die Verantwortung für diese Hunde, die er oder sie in die Welt gesetzt hat. Kaufvertrag hin oder her. Für mich persölich entbindet einem dieses Stück Papier nicht von der Verantwortung.
Viele Grüße
Porcha & Dino