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Züchten mit ED-2 Hunden?

geschrieben von Eva(YCH) 
Züchten mit ED-2 Hunden?
26. Mai 2001 18:19

Hallo!

War gerade auf der Homepage des ADRK.
FAnd die HP eigentlich ganz gut, aber eine Sache hat mich dann doch ziemlich geschockt:
So wie ich das interpretiert habe sind Hunde mit ED-2 noch zucht- UND körfähig!!!
Ist das denn sinnvoll? Also ich würde mir nie einen Welpen nehmen, von einer Mutter bzw. Vater die ED-2 haben, ihr?!
Habe das auch sonst noch nie gehört, dass mit solchen Hunden gezüchtet werden darf...

Bin gespannt auf eure Meinung dazu!!!

Bye, Eva

27. Mai 2001 22:31

Hei,
ADRK = Rottis?
Es ist auch im DNK (Neufis) üblich, dass noch mit HD oder ED 2 (=leichte HD/ED ??) gezüchtet werden darf, wenn der Partner "ohne Befund" also frei ist. In manchen Ländern spielt es gar keine Rolle.

Wie viele andere Dinge ist auch dies eine Gewissensfrage. ED oder HD allein ist aber nicht immer zuchtentscheidend. Auch hast du bei freien Eltern und Großeltern noch lange nicht die Garantie, dass die Welpen frei sind. Ganz so einfach gehts leider nicht in der Natur.

Es kann unter Umständen schon Sinn machen, auch mal einen Hund zur Zucht zu verwenden, der ED 2 hat, wenn ansonsten andere Dinge so sind, wie sie sein sollen und der Hund vielleicht Eigenschaften hat, auf die man wirklich nicht verzichten will, bzw. die man versucht, heraus zu züchten.

Liebe Grüße
Andrea + Geronimo

28. Mai 2001 17:06

Hallo Eva,

aus dem Bauch heraus würde ich bei einem Welpen mit ED2-Elterntier auch skeptisch sein. Nur leider hat die langjährige Selektion auf HD-Freiheit z.B. beim Boxer gezeigt, daß erstens der Genpool durch den totalen Ausschluß wie-auch-immer-belasteter Hunde langfristig unvertretbar schrumpfen würde (Inzucht!!), zum anderen durch den vermutlich polygenen Erbgang der einfache Auschluß der auffälligen Hunde gar keine Lösung ist, da auch merkmalsfreie Hunde HD vererben. Seit knapp 2 Jahren wird für jeden Hund der Zuchtwert HD erstellt, neben anderen Gesundheitskriterien. Die Maßgabe ist, daß der zu erwartende Zuchtwert der Welpen bei einer Verpaarung nicht über 100 (Mittelwert der Population)liegen darf. Also, Hündin hat den Super-HD-Zuchtwert von 80 und Rüde den schlechten von 115, ist aber der einzige Vertreter einer absolut blutsfremden Linie, ansonsten pumperlgesund und zuchtwertvoll. Die Welpen bekommen dann mit ihrer Geburt den Zuchtwert (80+115):2=98. Der Wert ändert sich entsprechend ihrer Untersuchungsergebnisse. Nach früherer Interpretation wäre die Zuchtverwendung dieses Rüden sehr unwahrscheinlich gewesen, trotz aller anderen Vorzüge. Trotzdem ist durch zunehmende Inzucht die Merkmalshäufigkeit HD gestiegen. Die Ergebnisse der Zuchtwertschätzung kann man natürlich erst in einigen Jahren beurteilen, aber der Ansatz scheint populationsgenetisch vielversprechend. Deshalb würde ich mir die Verpaarung im Einzelfall anschauen.


Grüße von Susanne+Claudio

28. Mai 2001 17:56

Hallo!

Danke für deine Antwort!
Von Zuchtwertschätzung halte ich auch sehr viel, nicht nur im Bereich HD.
Aber trotzdem würde ich einen Hund mit dem Ergebnis ED-2 auf keine Fall mehr KÖRfähig sprechen und zuchtfähig nur im absoluten Ausnahmenfall (wobei ich mir einen Welpen aus einer solchen Verpaarung nach wie vor nicht nehmen würde, weil mir die Gesundheit meines Hundes wichtiger ist, als der Körperbau etc. aber darüber lässt sich wahrscheinlich, vor allem unter Züchtern streiten..)
Aber zum Schluss würde ich trotzdem noch sagen, auch wenn ich aus zwei HD/ED freien Hunden NIE die Garantie haben, einen gesunden Welpen zu erhalten, so ist die Wahrscheinlichkeit doch wesentlich größer!
Und grade bei einer so großen Population wie beim Rotti sollte es einem guten Züchter dann doch am Herzen liegen auf solche Hunde zu verzichten (und dann anstatt dem V1 Hund zu nehmen mal auf den V4 Hund zurückgreifen...).

Naja, wahrscheinlich lässt sich hierüber ewig diskutieren :-)))

Schönen Abend noch,

Eva


28. Mai 2001 19:25

Hallo Eva,

muss mich da auch einmal einmischen ;-)

Von der OFA Seite (US Auswertung und Registration von HD/ED)

Zur Auswahl der Zuchttiere :

Es werden Informationen des Familien-Backgrounds bei allen normalen Hunden benoetigt, unabhaengig von einem "excellent", "good" oder "fair". Auch ein Hund mit nur fair darf nicht ignoriert werden. Er ist immer noch in den normal-limiten. zum Beispiel : Ein Hund mit "fair" Hueften, aber mit gutem Hueften Background und ueber 75% von seinen Bruedern und Schwestern sind normal ist ein guter Zuchthund. Ein Hund mit "excellent" Hueften, aber mit schwacher Vergangenheit und weniger als 75% seiner Geschwister sind normal ist ein schlechtes Zuchttier.

Also ein Zuchtwert der nur die Eltern betrachtet ist absolut nicht zu gebrauchen und zwei HD/ED-Freie Eltern garantiert noch lange nicht das beste Resultat .....

Alles Gute,

Thomas & Leon




28. Mai 2001 20:30

Hallo!!!

Auch dir danke für deine Antwort!!!

Ich denke wir sind da schon so relativ einer Meinung, dass Zucht mit solchen Hunden nicht unbedingt zu befürworten ist, aber auch mal Vorteile haben kann...
Und auch, dass ZWS in der Zukunft in der Hundezucht unverzichtbar sein wird (oder auch schon ist..).

Allerdings habe ich in meiner Bekanntschaft zwei Hunde (ein Golden Retriever und ein Bernhardiner), die beide ED 2 (der Goldi 2-3) haben und beide zeigen schon massive Krankheitssymptome!
Es ist ja auch so zu betrachten, dass ein Hund mit HD-C bzw. ED-2 aus medizinischer Sicht bereits als KRANKER Hund gilt!!! (und man züchtet ja z.B auch nicht mit Hunden, die eine "leichte Herzerkrankung" oder so aufweisen..)!

Bye, Eva