: : : Hallo stephanie,
ich habe das ganze am Anfang erst mal 8 Monate lang mit Schleppleine angegangen (Konzentration auf mich gefördert, viele Übungen eingebaut) und eine Ersatzhandlung angeboten und zwar das gezielte Jagen von Mäusen - was letztes Jahr auch noch Sinn gemacht hat, da er die Maus dann auch wirklich umgehend getötet hat - seit diesem Frühling muß ich aufpassen, denn Mäuse sind für ihn auch kein "jagdbares" Wild mehr, sondern er fängt an diese zu putzen und zu flohen wie unsere Katzen. Deswegen muß ich ihn (wenn er mal ne Maus erwischt) davon abrufen - die Maus muß schließlich nicht irgendwelche Ängste ausstehen, damit mein Hund seinen "Brutpflegetrieb" ausleben kann, dazu haben wir ja genug Katzen ;-)
Jetzt buddelt er eben Mäuselöcher aus, was ihm mehr Spaß macht, als die Maus zu erwischen, zumindest ist er mit einer Inbrunst dabei, vor nem Loch könnte ich ihn auch ne halbe Stunde stehen lassen und dann wieder abholen...
Nach 8 Monaten an der Schleppleine durfte er dann draußen auf Wegen wieder ohne Leine laufen, mußte aber immer wieder zu mir kommen, kleine Übrungen machen, durfte wieder laufen - im Wald war ich mit ihm zu dieser Zeit kaum... Irgendwann dann hab ich ihn an die kurze Leine genommen und hab mit ihm gezielt den Wald aufgesucht und hab dort vom ersten Schritt an getobt und Action gemacht: Slalom durch Bäume, balancieren auf Baumstämmen, drüberspringen, Zerrspiele mit Ästen - abliegen lassen und ranrufen... Sobald ich Action mache, ist Bär auch voll auf mich konzentriert, ich durfte ihn aber keinen Moment mit der Nase auf den Boden lassen - Spuren sind für ihn nunmal das Größte!
Später hab ich das mit schleppender Leine im Wald geübt und dann hab ich mir ein Jet Care angeschafft (arbeitet mit Luftsprühstoß - richtet sich auf den Hals des Hundes), denn ganz ohne Leine hatte ich Bedenken (da war ich zum Größten Teil der Unsicherheitsfaktor ;-) und seitdem läuft Bär nur dort, wo ich mir sicher bin, dass alle paar Sekunden mal Wild auftauchen könnte noch mit Leine, ansonsten haben wir das Problem im Griff - nie werde ich einfach vor mich hinlaufen können und Bär einfach nicht beachten - da wäre er sicher weg, aber mit Käsewürfel-Suchspielen, Action und vielen Übungen klappt alles wunderbar...
ich bin nicht so dumm, dass ich denke, er könnte mir nicht doch mal wieder abgehen, aber wir haben es zumindest minimiert...im Wald kommt Bär schon von alleine an (mal mit nem Stock zum Zerren oder wartet, dass ich mit ihm irgendwas anstelle) - er hat also Wald- und Wildgeruch mit "hier ist was los"-assoziiert...
Fang dort an mit Deinem Hund kleine Übungen zu machen, wo er noch kaum abgelenkt ist - platz - zurückbleiben - ranrufen, erst in kurzen Abständen, dann in längeren - konzentrier Deinen Hund dort auf Dich, wo es für ihn noch möglich ist - nicht erst da, wo er schon mitten im "Trieb" steht - das hatte ich am Anfang falsch gemacht!
Such Dir ein Gebiet, wo Du ihn auch mal ohne Leine laufen lassen kannt und übe auch dort mit ihm! Hatte ich auch an einem See, wo beide Seiten des Weges eingezäunt waren und wo er mal flitzen konnte und ich ihn nicht ständig mit Übungen etc. bombadiert habe ;-)
Spiel mit dem Hund irgendwelche Jagdspiele: Zerr mit ihm, laß ihn seine Futterportion suchen und gib sie ihm nicht aus dem Napf - laß ihn arbeiten: Wirf die Futterstückchen in die Wiese und lass sie ihm suchen oder leg ne kleine Spur aus Futter, nimm Käsewürfel (oder irgendwas gaaaanz leckeres) und werf sie in Mäuselöcher und laß sie ihn ausbuddeln, mach dort wo Wild (und zwangsmäßigerweise auch der Geruch von Wild) ist einfach Action.... und finde Dich damit ab, dass Du nie einfach mit anderen Hundehaltern gassi gehen kannst ohne auf Deinen Hund zu achten (ich bin mittlerweile schneller im Entdecken von Fuchs, Hase und Co, als mein Hund, bzw. kann an der Nase von Bär im Wind schon erkennen, dass da was im Anmarsch ist und ihn dann zurückrufen) und beobachte Deinen Hund: Nach ner Weile wirst Du schon ganz kleine Anzeichen erkennen, die Dir sagen "Aha, da ist was" und kannst schneller reagieren... Laß Deinen Hund nie mit einem andern "Jäger" frei laufen... das ist so ziemlich das Schlimmste was Du machen kannst, denn wenn sie zu zweit losgehen ist der Erfolg höher als alleine...
Und vergiß nicht, Jagen ist selbstbelohnend!!!! Und wie!!!
Liebe Grüße,
Me & Bär