Grüß dich Sandra,
ja, das ist, als wenn man ein Kind hergeben würde. Ich habe nie gezüchtet, doch früher mal Katzenkinder bei mir aufgenommen, sie gesund gepflegt und dann vermittelt. Immer mal wieder ist mir das eine oder andere Kätzchen ans Herz gewachsen, besonders, wenn man eine heftige Krankheit zusammen durchgestanden hatte. Als das Kätzchen dann gehen "durfte", habe ich lange getrauert.
Doch einmal hatte ich eine Katze nach monatelanger Pflege bei mir behalten. Sie kam aus einer Zuchtfabrik und wäre fast an einem heftigen Pilzbefall eingegangen. Doch nach sechs harten Wochen Quarantäne hatten wir es überstanden. Allerdings hatte sie aufgrund ihrer Vergangenheit panische Angst vor anderen Katzen, besonders langhaarigen. Ihr Dasein bei uns beschränkte sich darauf, von einem sicheren Ort zum anderen zu huschen und dauernd an mir zu kleben. Nach erfolgloser Bachblütentherapie musste ich einsehen, dass diese Katze bei mir nicht lebt, sondern nur gehetzt verweilt. Sie bekam einen schönen und garantierten Einzelplatz, obwohl ich sie so gerne behalten hätte.
Was will die Mina damit sagen? Manche Tiere sind Besucher, die ihren neuen Lebensstart bei einem hilfreichen Menschen finden. Dort gibt es auch ganz viel Liebe, die aus dem Tier einen Charakter machen. Doch wir sind in dem Fall nur die Eltern, die das Kind auf ein eigenes Leben vorbereiten. Irgendwann müssen sie ausziehen, damit du irgendwann mal wieder kleine Kinder auf die Welt schicken kannst und ich irgendwann mal wieder arme Katzen pflegen darf.
Und Sandra, würdest du nicht trauern, hättest du irgendwas bei der Kinderaufzucht falsch verstanden. Kopf hoch, du hast allen den besten Start ins Leben gegeben, den du konntest. Nun brauchst du nur mehr deine Kinder beim weiteren Leben beobachten.
Mina