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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Verpflichtung zum Helfen?
25. Juni 2001 06:16

Hallo Elli,

so etwas ähnliches hatte ich mir gedacht, es war die Kapazitäten der Ausbilder, die erschöpft waren, und die Vorbereitung der zuchtfähigen Hunde auf die notwendigen Prüfungen hat darunter gelitten. Somit leidet auch die Zucht, der Hauptzweck des Verbandes, sein Handeln wurde satzugswidrig. Auf der Mitgliedervollversammlung wurde das Problem besprochen und ein Beschluß, wie Du geschildert hast, ist erfolgt. Über diese "Schlußstrich" kann sich auch im Einzelfall (= wenn es sich nicht um einen verhaltensgestörten, sondern gutveranlagten Retriever mit "falschen" Papieren handelt) ein Einzelmitglied (= Ausbilder) nicht hinwegetzen, hier bliebe nur, irgendwann einen Antrag an die Vollversammlung zu stellen, den beschluß wieder zu lockern. Im Falle eines Welpenkursen hat der betroffene Retriever bzw. sein Besitzer natürlich nix davon, der Hund ist ausgewachsen, bis die nächste Versammlung stattfindet und der Antrag müßte auch eine Mehrheit finden. Und das hängt nun wieder von den guten oder schlechten Erfahrungen ab, welche die einzelnen Mitglieder vorher mit den "nicht clubeigenen" Hunden in solchen Kursen gemacht haben. Ein Verein/Verband ist ein kompliziertes Gefüge, muß es auch sein, aber das tut dem keinen Abbruch, daß auch innerhalb solcher Vereine/Verbände einzelne Menschen in ihrer Freizeit viel für andere tun. Und ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, daß man so etwas nicht fordern oder es gar als "Dienstleistung" betrachten darf, damit wertet man das freiwillige Engagement dieser Leute nämlich ab.

Viele Grüße

Antje

25. Juni 2001 07:00

Hallo Antje,

ich will dazu nur noch kurz sagen, daß ich mich u.a. vom DRC-Platz verabschiedet habe, weil die Bestimmungen so sind, daß jedes DRC-Mitglied mit VDH/FCI Hund ein Recht hat, am Übungsbetrieb teilzunehmen.

Die Arroganz, mit der manche Menschen (hat auch oft was mit dem Ansehen des Züchters ihres Hundes zu tun) auf so einem Platz auftreten, ist schon sehr ärgerlich (und das ist sehr milde ausgedrückt). Insofern kann ich Deine Meinung sehr gut verstehen.

Wer mit Ansprüchen kommt, sollte sich einen privaten Hundetrainer nehmen, der verdient dann ja auch ordentlich Geld für seine Arbeit. Im Verein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern sieht die Sache für mich auch ganz anders aus.

Grüsse
Elli & Pina







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: so etwas ähnliches hatte ich mir gedacht, es war die Kapazitäten der Ausbilder, die erschöpft waren, und die Vorbereitung der zuchtfähigen Hunde auf die notwendigen Prüfungen hat darunter gelitten. Somit leidet auch die Zucht, der Hauptzweck des Verbandes, sein Handeln wurde satzugswidrig. Auf der Mitgliedervollversammlung wurde das Problem besprochen und ein Beschluß, wie Du geschildert hast, ist erfolgt. Über diese "Schlußstrich" kann sich auch im Einzelfall (= wenn es sich nicht um einen verhaltensgestörten, sondern gutveranlagten Retriever mit "falschen" Papieren handelt) ein Einzelmitglied (= Ausbilder) nicht hinwegetzen, hier bliebe nur, irgendwann einen Antrag an die Vollversammlung zu stellen, den beschluß wieder zu lockern. Im Falle eines Welpenkursen hat der betroffene Retriever bzw. sein Besitzer natürlich nix davon, der Hund ist ausgewachsen, bis die nächste Versammlung stattfindet und der Antrag müßte auch eine Mehrheit finden. Und das hängt nun wieder von den guten oder schlechten Erfahrungen ab, welche die einzelnen Mitglieder vorher mit den "nicht clubeigenen" Hunden in solchen Kursen gemacht haben. Ein Verein/Verband ist ein kompliziertes Gefüge, muß es auch sein, aber das tut dem keinen Abbruch, daß auch innerhalb solcher Vereine/Verbände einzelne Menschen in ihrer Freizeit viel für andere tun. Und ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, daß man so etwas nicht fordern oder es gar als "Dienstleistung" betrachten darf, damit wertet man das freiwillige Engagement dieser Leute nämlich ab.
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: Viele Grüße
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: Antje


25. Juni 2001 08:45

Hallo Elli,

ich sehe das ein wenig anders. Die Vereine im SV, die ich kenne, bieten meist 1-2x ihm Jahr Erziehungskurse an, das sogenannte Augsburger Modell.
Die Leute, die dann auf dem Platz stehen, machen das zwar ehrenamtlich, aber der Verein bietet damit gegen Entgelt eine DIenstleistung an - und was kann der Mensch, der auf den Platz kommt und was lernen will, dafür, das der Verein seine Leute nicht bezahlt?

Wir können in so einem Augsburger Modell die Leute auch nicht rauswerfen, nur weil die Hunde die falschen papiere haben oder sowas.

Wir können entscheiden, wer als Mitglied aufgenommen wird - das ist wohl richtig. Aber wenn wir einen Welpenkurs anbieten z.B. für Schäferhunde, dann können wir nicht jemanden, der schon 3x da war und bezahlt hat, beim 4. Mal einfach rauswerfen, nur weil wir zufällig erfahren, das der Hund keine oder die falschen Papiere hat.

Oder siehst Du das anders?

grüße, Gaby

25. Juni 2001 09:51

: Wir können entscheiden, wer als Mitglied aufgenommen wird - das ist wohl richtig. Aber wenn wir einen Welpenkurs anbieten z.B. für Schäferhunde, dann können wir nicht jemanden, der schon 3x da war und bezahlt hat, beim 4. Mal einfach rauswerfen, nur weil wir zufällig erfahren, das der Hund keine oder die falschen Papiere hat.
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: Oder siehst Du das anders?


Hallo Gaby,

dann ist da ja auch schon im Vorfeld etwas schief gelaufen. Ich weiß, daß in unserer Bezirksgruppe schon vor der ersten Teilnahme diese Dinge, wie Ahnentafel, Impfausweis etc. kontrolliert wurden. Nicht das die Leute in der Bezirksgruppe das alles so richtig finden, aber Gesetz ist Gesetz. Ich stimme Dir da auch zu, wenn der Welpe einmal aufgenommen ist, sollte man ihn nicht wieder rausschmeißen, weil man selber den Fehler gemacht, die Papiere vor Antritt nicht zu kontrollieren. Die andere Seite ist dann aber, daß selbst die Teilnehmer des Kurses mit VDH-Hunden sich beim DRC beschweren können, wenn bekannt wird, daß Hunde ohne Papiere dabei sind. Dann gibt es Probleme... ich finde es auch bekloppt, aber mein Geschriebenes war ja auch nicht meine Meinung, sondern nur eine Erklärung für das Geschehene. Die Ausbilder selber können da eigentlich auch nichts dazu, ich muß allerdings auch wieder dazu sagen, daß ich sogar Ausbilder kenne, die ihren ersten Hund ohne Pap. haben und den zweiten dann mit.
Wo kein Kläger, da kein Angeklagter.
Ich bin jetzt, auch aus diesem Grunde, bei einem Verein, in dem Papiere keine Rolle spielen und fühle mich auch sehr wohl. Einschränkend muß ich aber noch mal sagen, daß das retrievermäßige Arbeiten dort bedeutend schwieriger ist, da viele Hunde von der Veranlagung kaum Potential mitbringen. Insofern kann ich den DRC, seine Züchter und Ausbilder schon ein wenig verstehen. Die Ausbilder sind außerdem für den Umgang mit schwierigen Hunden gar nicht ausgebildet.

Ich kenne allerdings auch DRC-Ausbilder die sich dafür einsetzen, gerade die Welpengruppen für alle Rassen zu öffnen. Meiner Meinung nach können die Hunde davon eigentlich nur profitieren.

Ich war immer der Meinung, daß das Problem sich von ganz alleine löst, wenn die Nachfrage zurückgeht, leider scheint es ja aber so zu sein, daß der Labrador den Golden jetzt ablöst. Das heißt, der Retriever ist und bleibt noch eine ganze Weile ein Modehund und die Plätze des DRC sind und bleiben überfüllt...

Grüsse
Elli & Pina

25. Juni 2001 09:42

Hallo Gaby,

: Das gibt es schon: Leute, die sich unbedarft einen Hund anschaffen und dann irgendwann bei anderen Leuten
: auf der Matte stehen "Helft mir bitte, dazu habt Ihr eine moralische Verpflichtung, tut es in Eurer Freizeit und
: möglichst noch umsonst".
:
: Tja, wenn natürlich die Rassevereine sich weigern, die eigene Rasse nur wegen der falschen Papiere in ENTGELTLICHEN KURSEN nicht zu betreuen, kann das natürlich passieren.

Hier frage ich mich jetzt: Was unternimmt eigentlich der Rasseverein, in welchem dieser Hund gezüchtet wurde, damit die Welpenkäufer die Möglichkeit haben, ihren Welpen artgerecht aufzuziehen und auszubilden? Geht es hier jetzt immer noch um irgendwelche moralischen Verpflichtungen, dann handelt ja wohl nicht der Verein, der das für seine "eigenen " Hunde anbieten, "unmoralisch", sondern eher der Verein, in dessen Reihen Welpen produziert werden und der gar nix dafür tut, daß "seinen" Welpen eine artgerechte Ausbildung zuteil werden kann.


: Bietet ihr in eurem Verein Erziehungskurse umsonst an?

Haben wir früher.


: Wir nicht - aber dafür nehmen wir das Geld auch von jedem.

Uns geht es in der Hundeausbildung nicht ums Geld, daß es in anderen Vereinen anders läuft weiß ich allerdings. So entfällt dann auch irgendeine Verpflichtung den Teilnehmern gegenüber, das war der Grund, warum wir auf eine Bezahlung unserer "Dienstleistung" verzihtet haben. Ich z.B. laß mich nämlich nicht kaufen...


: Das Ursprungsproblem war aber genau dieses.

Für mich ist das Ursprungsproblem das: "Hier bin ich, hier zahle ich, also bestimme ich, wer für mich wie hoch springt..."


: Wenn ein Verein Welpen- und Junghundgruppen gegen Gebühr anbietet, gerne rassebezogen - wieso dann nur für die Hunde, die die richtigen Papiere haben?

Elli hat es geschrieben, und genau so etwas hatte ich mir gedacht: Die Hunde der Dissidenz, teilweise mit katastrophalem Wesen (kenne selbst Retriever dieser Verbände und kann ein Lied davon singen) haben die Kapazitäten der Kurse erschöpft. Sinn und Zweck dieser Kurse ist aber nicht die Sozialisierung wesensgestörter Hunde, sondern die Vorbereitung von "normalen" Hunden auf Leistungsprüfungen. Im Einzelfall mag so eine Entscheidung, welche die Mitglieder in diesem Fall getroffen haben, den Falschen treffen, wie anscheinden hier (hier wollte wirklich jemand der Rasse gemäß mit seinem Hund arbeiten und dem Rasseverein nicht unnötige Probleme aufhalsen, die mit der rassetypischen Ausbildung der Hunde nix zu tun haben), aber wenn man sich nicht verzetteln will, muß man irgendwo eine Grenze setzen, in diesem Fall halt die, daß nur noch die "clubeigenen" Hunde trainiert werden. Ständen mehr Freiwillige zur Verfügung, die solche Kurse abhalten können und wollen, dann sähe die Sache vielleichte anders aus.


: Und genau darum ging es mir. Ich verlange von einem Verein, der Kurse oder Schulungen anbietet und dafür Geld nimmt, das er dieses Geld von jedem nimmt.

S.o.! Wie kannst Du etwas von anderen Leuten "verlangen"? In jedem Verein erledigen Leute ihre Arbeit freiwillig, wenn diese Prioritäten setzen bei ihren freiwilligen Leistungen dann kannst Du von ihnen nix verlangen! Wenn einer sagt "Ich stelle mich nur für Hunde mit grünen Halsbandern auf den Platz" dann ist das gan zallein sein Ding! Ein "Verein" sind immer einzelne Menschen, einzelne Mitglieder, die können noch nicht mal untereinander was "verlangen"! Ich halte es durchaus für gerechtfertigt, wenn ein Verein den Teilnehmerkreis für sein Angebot einschränkt, z.B. auf die Rasse, auf bestimmte Ambitionen der Hundebesitzer oder was auch immer. Und wenn die Mitglieder eines Vereines letzendlich sagen "Dieser oder jener paßt nicht zu uns", dann ist das auch ihr gutes Recht, es ist ihr Gelände, auf den die Leute herumspringen, es ist ihre Freizeit, ind e rsie selbst bestimmen können, mit wem sie zu tun haben wollen und mit wem nicht. Jeder handelt doch so, keiner gibt sich freiwillig mit Leuten ab, die er nicht mag, aber den Trainern in den einzelnen Clubs und Verbänden, denen gesteht man das nicht zu?


: Es war nie die Rede davon, das irgendwas umsonst gemacht werden soll.
: Erst recht nicht davon, das man nicht rassebezogen arbeiten darf. Aber wenn rassebezogen, wieso dann auch noch die Unterscheidung zwischen den richtigen und falschen Papieren?

S.o. Solche Entscheidungen haben meistens eine Vorgeschichte.


: Aber das verstehst Du sowieso nicht - und willst es nicht verstehen.

Ich glaube, ich verstehe schon ganz gut. Habe inzwischen nur einige persönliche Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt. Ich habe eher das Gefühl, daß manche nur sehr oberflächlich über manche Themen nachdenken.


: Für Dich zählt nur Deine eigene kleine Welt und deshalb ist eine Diskussion hierüber sinnlos.

Ob eine Diskussion für Dich sinnvoll oder innlos ist mußt alleine Du entscheiden. Ich für meine Teil denke, daß ich schon über den Tellerrand meiner kleine Welt gucke, sonst würde ich meine Freizeit, trotz negativer Erfahrung in Bezug auf die Einstellung anderer Leute, nur für meine Belange verwenden, nicht für die anderer Leute.

Viele Grüß

Antje

25. Juni 2001 09:33

Hallo Gabis ;o)),

ich bin ganz eurer Meinung.... ich hätte z. B. auch null Bock mit Gina in einen Schäferhunde-Verein zu gehen, in den nur rassereine Vertreter aufgenommen werden. Ich verstehe nicht, was das soll.

Meine Freundin hat einen Staff - die musste z. B. 3 Monate suchen, bis sie überhaupt mal nen Verein fand, der "Kampfhunde" aufnimmt - sowas ist lächerlich. Da wollen Listenhundebesitzer ihre Hunde bestmöglich sozialisieren etc. - und finden dann keinen Platz und keine Möglichkeit, dies zu tun. Und nicht jeder hat das Geld für eine private Hundeschule, sondern ist dann auf solche Erziehungskurse, die ja weitaus günstiger sind, angewiesen.

Traurig!

Wenn es allerdings z. B. einen Windhundeverein gibt, ist das für mich etwas anderes - denn diese Hunde haben ganz andere Bedürfnisse, als die meisten anderen Hunderassen. Da ist es schon gut, wenn sich ein paar Leute zusammen tun und so ihre Hunde z. B. durch Coursings viel besser auslasten können.
Und das wär widerum für Gina gaaaarnix ;o)).

Liebe Grüsslis,

Danni