Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Verpflichtung zum Helfen?
25. Juni 2001 09:58

Hallo Danni,

: Meine Freundin hat einen Staff - die musste z. B. 3 Monate suchen, bis sie überhaupt mal nen Verein fand, der "Kampfhunde" aufnimmt - sowas ist lächerlich. Da wollen Listenhundebesitzer ihre Hunde bestmöglich sozialisieren etc. - und finden dann keinen Platz und keine Möglichkeit, dies zu tun. Und nicht jeder hat das Geld für eine private Hundeschule, sondern ist dann auf solche Erziehungskurse, die ja weitaus günstiger sind, angewiesen.

Hoffe, ich bin jetzt nicht wieder der Buh-Mann... Ich kann ein solches Verhalten auch verstehen. Ein Hundesportverein setzt sich in erster Linie aus Menschen zusammen, die mit ihren Hunden HundeSPORT betreiben wollen. Kaum einer tritt dem Verein bei und hat in erster Linie die Resozialisierung von evtl. Problemhunden im Augen. Wenn dieses trotzdem geschieht, dann ist alles in Butter, dagegen ist nix einzuwenden. Aber dann müssen auch die Voraussetzungen dafür vorhanden sein! Sprich: Ausbilder, die auch Erfahrung mit bestimmten Rassen und/oder Problemhunden haben, Ausbilder, welche die Zeit dafür haben (neben Beruf, Familie, den eigenen Hunden und dem Sport), Ausbilder, die es sich zutrauen mit mental starken Hunden in einer Gruppe zu arbeiten, das Gelände darf nicht so stark frequentiert sein daß Interessenskonflikte entstehen (d.h. eine bestehende Gruppe im Verein nicht durch ein zusätzliches Training anderer eingeschränkt wird) uswusf. Wenn ein Verein nun nur SchH-Ausbildung betreibt, er "von oben" aber die Anweisung erhält, bestimmte Rassen nicht mehr in SchH auszubilden, dann wird es für ihn schwierig, bestimmten Rassen ein vernünftiges Auabildungsangebot bieten zu können, außer, er hat genügend Kapazitäten, eine neue Richtung einzuschlagen. Es gibt auch Vereine, die machen in dieser Richtung ein Spagat und segeln damit i.d.R. auf die Nase, sprich die Ausbildung ist schlecht, sowohl Verein als auch Hundebesitzer haben sich das alles ganz anders gedacht, die Sache wird nur halbherzig durchgeführt usw. Das nützt auch keinem. Da ist es doch besser, wenn Vereine klipp und klar Stellung beziehen und auch mal sagen "Für Sie und ihren Hund sind wir schlichtweg der falsche Verein". Das ist doch besser als irgend so etwas "Halbseidenes".

Ich habe mit meinen "Kampfhund" übrigens in den meisten Vereinen keine Probleme gehabt, lediglich in einem Verein wurde mir mitgelteilt, daß solche Hunde nicht erwünscht sind und das habe ich auch akzeptiert. Es gibt mehr als einen Verein auf der Welt, und es entspricht sowieso nicht jeder Verein dem, was man sich unter einem guten Verein vorstellt. Die Vereine sind alle so verschieden wie die Menschen, die dort Mitglieder sind.

Viele Grüße

Antje

25. Juni 2001 09:57

hallo Danni,

: ... Staff - die musste z. B. 3 Monate suchen, bis sie überhaupt mal nen Verein fand, der "Kampfhunde" aufnimmt ...

wärse mal zu uns gekommen, wir sind keine rassisten, wir nehmen auch die ...

: Wenn es allerdings z. B. einen Windhundeverein gibt, ist das für mich etwas anderes - denn diese Hunde haben ganz andere Bedürfnisse, als die meisten anderen Hunderassen. Da ist es schon gut, wenn sich ein paar Leute zusammen tun und so ihre Hunde z. B. durch Coursings viel besser auslasten können.

stimmt nur bedingt, das führt nämlich bloss wieder dazu, dass die leute "betriebsblind" werden. ein schönes beispiel für eine solche betriebsblindheit ist eine bekannte von mir, die einen pyrinäenberghund hat und in einem shv die bh gemacht (und siehe da sogar bestanden) hat. der wurde angeboten, den hund zu erschießen, da er nix tauge. der pyri macht halt recht langsam sitz + platz und sein fuß ist vielleicht auch nicht ganz so zackig wie das vonnem schäfer. dabei ist sie ein toller hund, der jetzt als therapiehund für autistische kinder unterwegs ist ...
die grundausbildung kann man doch für alle rassen gleich halten, nur die weiterführende ausbildung, da geb ich dir recht, da hat ein dackel dann doch vielleicht andere bedürfnisse als ein windhund.

grüße
Gabi + Freddie K.

25. Juni 2001 10:42

Hi Antje

Ich habe mir den Thread (teilweise) durchgelesen und nur soviel - wenn der SV (als Beispiel) Kurse rasse- und verbandsunabhängig anbieten sollte, ob unentgeltlich oder nicht - der Verein hat trotzdem das Recht, jmd von der Teilnahme auszuschließen. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Sei es, dass die Kurse und die Ausbilder momentan ausgelastet sind, etc.

Insofern es von vorneherein feststeht, dass die Kurse ausschließlich für Hunde mit VDH-Papieren angeboten werden, dann bedeutet es, dass Hunde aus anderen Verbänden bzw. ohne Papiere nicht daran teilnehmen können. Diese Entscheidung steht dem SV zu.

Es wäre allerdings nicht richtig, jmd auszuschließen, der bereits die Kursgebühr bezahlt hat und an einigen Stunden teilgenommen hat.

Ich war früher in einer Interessensgemeinschaft (hauptsächlich Dobermann & Rottweiler aber auch Schäferhunde, Jagdhunde und Mischlinge). Die Hunde waren vom Alter nicht sehr weit auseinander und vom Ausbildungsstand ebenso. Ziel war es für die BH zu üben. Wir hatten 2 Ausbilder, die selber auch ihren eigenen Hund hatten und diese auch ausbilden wollten. Die Ausbildung lief über den Mitgliedsbeitrag i.H.v. 120,00 DM. Rasse & Papiere egal. Allerdings wurde vor einer Aufnahme eines neuen Hundes darauf geachtet, inwieweit der jeweilige Hund schon ausgebildet war, denn die Lücke zu dem Ausbildungsstand der anderen Hunden sollte nicht so groß sein. Die Ausbilder haben ehrenamtlich gearbeitet und während einer z.B. als Helfer gearbeitet hat, konnte er natürlich nicht gleichzeitig seinen eigenen Hund arbeiten. Deshalb konnten auch nicht unbegrenzt Mitglieder angenommen werden, denn die Ausbilder mussten letztendlich doppelt arbeiten und auch die doppelte Zeit aufwenden.

Mit meinem Dobi würde ich auch nicht zum SV gehen. Dafür gibt es den DV oder andere Vereine (ob ein Dobermann-Verein oder ein gemischter Verein). Der SV ist ein Verein für Schäferhunde und nicht für den Dobermann - daran ist nichts verkehrt. Es sind einfach Menschen, die ein gemeinsames Interesse haben, eine Leidenschaft für eine bestimmte Rasse teilen und innerhalb des VDH organisiert sind.

Der Hundeführerschein - sofern er nach dem Gesetzgeber ausschließlich vom VDH abgenommen werden soll - ist eine andere Kiste aber inwieweit sie dafür zuständig sein soll, eventuell verhaltensgestörte Hunde zu rehabilitieren damit diese den Hundeführerschein auch erlangen weiß ich nicht. Das geht - denke ich über die normalen Übungsstunden hinaus. Die Kurse müßten aber grundsätzlich für alle Hunde offen sein - ob Rassehund oder Mischling und ob mit oder ohne Papiere.

Es ist eigentlich überflüssig das zu schreiben aber bevor ich mit Tomaten beworfen werde :-) - ich habe nichts gegen gemischte Vereine oder gegen Mischlinge. Ich war selber in einem gemischten Verein.

Viele Grüße

Porcha & Dino

25. Juni 2001 10:10

Hallo Antje,

teilweise gebe ich Dir recht - ein Verein der nur Schutzhundesport betreibt, wird wohl keine Listenhunde ausbilden um sich Probleme vom Hals zu halten.

Aber bei meiner Freundin ging es um einen einfach Grunderziehungskurs.

: Hoffe, ich bin jetzt nicht wieder der Buh-Mann... Ich kann ein solches Verhalten auch verstehen. Ein Hundesportverein setzt sich in erster Linie aus Menschen zusammen, die mit ihren Hunden HundeSPORT betreiben wollen. Kaum einer tritt dem Verein bei und hat in erster Linie die Resozialisierung von evtl. Problemhunden im Augen.

Listenhund ist doch nicht gleich Problemhund. Sie hat einen Hund von 11 Monaten aus dem Tierheim. Ein ganz lieber, unproblematischer Kerl. Für die Welpenspielgruppe ist er zu alt. Und bei ihr war es nun leider nicht so wie bei Dir, dass sie nur eine Absage bekam. Sie war wirklich richtig frustriert. Ich denke, Listenhundebesitzer müssen ohnehin schon genug aushalten - Beschimpfungen aus der Öffentlichkeit, immense Hundesteuer, .... das kennen wir ja alles. Und dann fängt es auch noch auf den Hundeplätzen an .... ich finde das sehr schade.
Gruss,

Danni



25. Juni 2001 10:13

Hallo Gabi,

ja, ich denke, wir sind vollkommen einer Meinung.

Ich denke auch, dass es auch einem Windhund nix schadet, die ganz normale Ausbildung zu absolvieren oder z. B. an einer Welpenspielgruppe teilzunehmen. Aber für "später" ist es dann für die meisten Windhunde (überall gibt es Ausnahmen) sicher befriedigender, wenn sie eine Bahn haben, wo sie ihren Bedürfnissen gemäss die Bewegung haben, die sie brauchen.

Liebe Grüsse,

Danni

25. Juni 2001 11:42

Hallo Danni,

: Listenhund ist doch nicht gleich Problemhund.

Natürlich nicht, aber Fehler bei der Ausbildung dieser Hunde sind gerade heute besonders tragisch. Und deswegen traut sich da auch nicht jeder so einfach ran.


: Ich denke, Listenhundebesitzer müssen ohnehin schon genug aushalten - Beschimpfungen aus der Öffentlichkeit, immense Hundesteuer, .... das kennen wir ja alles. Und dann fängt es auch noch auf den Hundeplätzen an .... ich finde das sehr schade.

Ich weiß, daß es viele Listenhunde-Halter heute ungerechtfertigt arg trifft. Aber das ist auch gerade ein Grund, warum dieser oder jener Verein gerade in jüngster Zeit die Aufnahme solcher Hunde ablehnt. Vielfach haben die Vereine schon genügend Akzeptanzsprobleme, so daß sie regelrecht Angst davor haben, Listenhund auf ihrem Platz "zu konzentrieren" (wenn vorher kein Listenhund dort war und nun auf einmal drei oder fünf oder mehr, kommt es unweigerlich zu Problemen mit den Anwohnern usw.). Da kann es sogar zu Drohungen seitens der Behörden gegen den Verein kommen. Wen wundert es da, daß manche sagen (nicht alle!), solche Probleme laden wir uns nicht unnötig auf.

Viele Grüße

Antje