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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Uni-Klinik übernimmt OP-Kosten?
21. Juli 2001 11:29

Hallo
So ungewöhnlich finde ich das nicht. Schliesslich will kein Hundebesitzer, einen anfänger für die Operation von seinem Hund. doch wie soll man sein Handwerk lernen, ohne Versuchsobjekte. Zudem kam ich auf diese Art und Weise zu einem Gratisultraschall bei unserer trächtigen Hündin. Die Studenten waren über einen geduldigen und lieben Hund dankbar. Die Uniklinik Zürich such im Uebrigen immer wieder Hund für bestimmte Studien. Kürzlich gab es einen Aufruf für kastrierte Hündinnen, wegen dem träufeln. Bei jeder Hündin wurde das Blut untersucht und zwar für den Besitzer kostenlos. Da konnte so manch Besitzer zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Gruss Conny und Sky

21. Juli 2001 17:50

Nun hat Hundebesitzer aber nicht so viel Geld und ein Kredit kommt auch nicht in Frage. Die Uni-Klinik Düppel in Berlin hat ihm nun angeboten, den Hund auf Klinikkosten zu operieren unter der Voraussetzung, daß er dann an einen der Studenten oder so weitervermittelt werden würde, es gäbe hier immer welche, die Interesse an so einem Hund hätten. Schweren Herzens hat er dem zugestimmt.
:

Hallo,

schon etwas eigenartig, warum soll der Hund dann an einen Fremden weitervermittelt werden, der diese hohen Kosten sicherlich auch nicht bezahlt? Da bleibt doch wieder mal der Hund auf der Strecke, der hat die Schmerzen, die fremde Umgebung und noch ein "neues unbekanntes Zuhause" (?). Da komm' ich nicht ganz mit.Aber wahrscheinlich sehe ich das alles viel zu "menschlich" und Hund steckt das mit links weg.

Gruß Ursel, Cora + Kätzchen

21. Juli 2001 20:31

:warum soll der Hund dann an einen Fremden weitervermittelt werden, der diese hohen Kosten sicherlich auch nicht bezahlt?

Hallo Ursel,

nein, die Kosten übernimmt die Klinik vollständig, nur bekommt der Halter seinen Hund nicht mehr zurück, aus dem Grund, da das sonst einreissen würde. Was meinst Du, wenn jetzt Fam. X sagt, wir können uns die OP-Kosten nicht leisten, und dann bekommen sie es von der Uni-Klinik umsonst, was passiert dann? Fam. X geht her, erzählt das Fam. Y und bingo, die haben ein paar Wochen später auch eine Op bei ihrem Hund, oder sonst eine Behandlung, und sagen dann, ganz einfach auch, sie könnten es sich nich leisten, und da Fam. X es umsonst bekam, wollten sie das auch.
Also lässt sich die Uniklinik den Hund übereignen, sprich, sie operieren nicht einen fremden Hund, sondern ihren eigenen Hund, den sie nach der OP dann wieder weitervermitteln.

Gruss Cindy

21. Juli 2001 21:26

Hi Cindy

: nein, die Kosten übernimmt die Klinik vollständig, nur bekommt der Halter seinen Hund nicht mehr zurück, aus dem Grund, da das sonst einreissen würde. Was meinst Du, wenn jetzt Fam. X sagt, wir können uns die OP-Kosten nicht leisten, und dann bekommen sie es von der Uni-Klinik umsonst, was passiert dann? Fam. X geht her, erzählt das Fam. Y und bingo, die haben ein paar Wochen später auch eine Op bei ihrem Hund, oder sonst eine Behandlung, und sagen dann, ganz einfach auch, sie könnten es sich nich leisten, und da Fam. X es umsonst bekam, wollten sie das auch.
: Also lässt sich die Uniklinik den Hund übereignen, sprich, sie operieren nicht einen fremden Hund, sondern ihren eigenen Hund, den sie nach der OP dann wieder weitervermitteln.

Ich finde diese Praxis sehr(!) fragwürdig. Sofern ein Halter nicht in der Lage ist, eine zwingend notwendige OP oder Behandlung sofort zu bezahlen, dann sollte man über die Möglichkeit einer Ratenzahlung o.ä. verhandeln. Es gibt immer eine Lösung. Auch wenn die Klinik bei einer Übereignung dann ihren 'eigenen Hund' operieren, entstehen genauso Kosten. Finde ich nicht kosher und Menschen, die sich dazu gezwungen sehen, tun mir leid - die Hunde ebenso auch wenn sie tierärztlich versorgt werden.

Viele Grüße

Porcha & Dino


22. Juli 2001 03:49

Hallo Porcha,

es gibt durchaus Kliniken, die Ratenzahlung akzeptieren, oder akzeptieren würden.
Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die Zahlungsmoral allgemein in Tierarztpraxen ganz erheblich gesunken ist. Ein Tierarzt, bei dem ich Praktikum gemacht hatte, meinte einmal, die einzigen, bei denen er nicht auf sofortige Zahlung besteht, sind Bauern. Seine Erfahrung habe ihm gezeigt, dass die immer zahlen, auch wenn es etwas dauert. Aber die Kleintier- und Pferdeleute, da kannste dann lange warten.
Es gibt Kleintier-Tierärzte, die haben pro Jahr ausstehende Bezahlungen von Patientenbesitzern in 6-stelliger Höhe. Dass die irgendwann sagen, nee, Schluss, ich bin doch nicht blöd, das mache ich nicht mehr mit, dürfte auch verständlich sein.

Gruss Cindy

22. Juli 2001 09:10

Hi Cindy

: Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die Zahlungsmoral allgemein in Tierarztpraxen ganz erheblich gesunken ist.

Diese Tendenz ist überall in der Wirtschaft in Deutschland festzustellen. In diesem Zusammenhang ist auch das Mahnverfahren verkürzt worden. Das diese natürlich auch erstmal überflüssige Kosten verursacht, ist klar.

: Es gibt Kleintier-Tierärzte, die haben pro Jahr ausstehende Bezahlungen von Patientenbesitzern in 6-stelliger Höhe.

Es darf aber nicht dazu führen, dass ein Tier, das in Not ist, nicht behandelt wird, weil der/die Besitzer(in) die Behandlung nicht gleich cash bezahlen kann. Genausowenig, dass ein TA zu einem SB-Laden wird. Schließlich muss er genauso seine Kosten bestreiten und möchte auch davon leben.

Die Außenstände sind so nicht aufgeschlüsselt und es gibt genauso viele sehr gute Tierärzte wie die wo man meinen würde, sie hätten das 'Wie werde ich Tierarzt in 14 Tagen'-Seminar besucht. Unsere zwischenzeitlich eingeschläferte Hündin Lady hatte sich das Bein mal gebrochen und es mußte eingegipst werden. Der TA meinte, er hätte noch nie ein Gips angelegt aber seine Schwester habe vor kurzem ihr Arm gebrochen und er habe dabei zugeschaut als der Arzt den Gips angelegt hat. Der Gips hat jedenfalls gerade ein Tag gehalten, weil nicht stabil und ist laufend heruntergerutscht. Kurzum, das Geld durfte er wieder rauszutun. Das ist natürlich eine Ausnahme aber im Controlling ist einiges schiefgelaufen, wenn man am Ende des Jahres Außenstände in dieser Höhe aufweist. Als TA würde ich zumindest auf einen Vorschuss bestehen und wenn in schweren Fällen nicht möglich, gibt es noch Alternativen.

: Dass die irgendwann sagen, nee, Schluss, ich bin doch nicht blöd, das mache ich nicht mehr mit, dürfte auch verständlich sein.

Das ist auch durchaus verständlich aber es werden keine Kosten eingespart, wenn ein Hund an die Klinik übereignet wird. Das verstehe ich nicht, weil die Argmentation so nicht schlüssig ist. Wenn der/die Besitzer(in) die Kosten nicht übernehmen kann und der Hund deshalb übereignet wird, dann muss an anderer Stelle ein Ausgleich stattfinden, wenn es eine reine Kostenfrage ist. Es gibt aber in diesem Beispiel keine und obwohl beispielsweise mein 4Bein für mich von unschätzbarem Wert ist, bei einer Klinik kann ich mir nicht vorstellen, dass wenn das Eigentum die Kosten aufwiegen sollte, er für sie einen 4stelligen Wert hätte. Die Kosten entstehen nichtsdestotrotz und die Tiere würden sie nicht vermitteln können, wenn die neuen Besitzer eine Rechnung in 4stelliger Höhe erstmal bezahlen sollten also werden die Hunde sicherlich nur gegen eine Schutzgebühr vermittelt, oder? An dieser Stelle also ebensowenig ein Ausgleich.

Viele Grüße

Porcha & Dino