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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Kangal / Tierschutz Gespräch
24. Juli 2001 21:02

Hallo,

: Ich werde also morgen beim Amtsarzt anrufen und hoffe SEHR, dass ich da einen engagierten Menschen am Telefon erwische.

Das hoffe ich auch für den Hund!!


: Den Spruch zu mir mit dem "wollen SIE dann den Kangal nehmen" fand ich allerding schon ziemlich daneben, weil ICH nicht der Tierschutz und das Tierheim bin und ich mich frage, wozu es dann Tierschutz gibt, wenn man so blöde angemacht wird. Klar sind die Leute frustriert und haben allen Grund, bei diesem Kangal davon auszugehen, dass er sehr schwer vermittelbar ist, aber ich kann daraus doch nicht machen: Ach, dann lassen wir es so und was soll's.

Haben sie das getan?? Oder interpretierst Du in die Sorge wo man diesen Hund in dem vermutlich - wie zur Zeit überall - überbelegten Tierheim denn noch hinstopfen soll, nur soo?? Wäre die Frage, ob die den Hund tatsächlich ablehnen würden, wenn er dann vor der Türe steht. Aber überlege bitte, daß irgendwann jedes TH an seinen Grenzen stoßen kann. Das ist zur Zeit - je nach Bundesland - extrem schlimm. Es gibt Tierheime, die haben doppelt so viele Hunde, wie vorgesehen. Dort können die Hunde oft nicht mehr so versorgt werden, wie das die Tierfreunde wollen und auch das Gesetz es vorschreibt. So werden oft Tierheime gezwungen, Tiere zu quälen, obwohl sie eigentlich helfen wollen. Es ist ein Sackgasse, für die NICHT die Tierfreunde die Verantwortung tragen, sondern die anderen, die für den Nachschub sorgen. Aber die THe ernten immer Kritik, ob sie nun einen Hund nicht mehr unterbringen können und die Annahme daher verweigern, oder ihn noch reinstopfen und dann als Tierquäler bezeichnet werden, weil die Hunde zu eng gehalten werden und von zu wenigen Leuten versorgt werden.

Es gibt natürlich auch weniger engagierte Tierheime, die ohne wirkliche Not nein sagen (kenne ich allerdings keine und ich kenne doch recht viele). Zu welcher Sorte das von Dir angefragte gehört, ist aus dem was Du bisher erzählt hast, nicht zu erkennen!

Viele Grüße

K. Keck

24. Juli 2001 21:06

: Hallo!
: Ich hatte damals davon gehört und auch die Bilder der Hunde und es Grundstücks im Fernsehen gesehen. Ich wußte allerdings nicht, daß sich Toerschützer schon lange um hilfe bemüht hatten. Was ich aber nicht verstehe : wurde der Amtstierarzt nicht benachrichtigt ?

Natürlich, die wußten von Anfang an Bescheid.

: Bei kleineren Fällen ist es bei uns auch so, daß es Jahre dauern kann, bis etwas passiert (wenn überhaupt). Aber bei einem solchen Vorfall würde unser Amtsveterinär wohl schnell auf de Matte stehen.

Standen sie wohl auch nach einigen nervenden Anrufen von Tierschützern. Aber ich habe gehört, daß die teilweise die Begutachtung von außen (!!) vorgenommen haben, weil der Mann sie nicht reinließ bzw. der Besitzer sagte, er übernehme keine Verantwortung, wenn die Leute sein Grundstück betreten (und das bei mehreren hundert wild kläffenden Hunden). Außerdem haben sie sich immer angekündigt, so daß man die schlimmsten Zustände schnell beseitigen konnte.

Viele Grüße

K. Keck

24. Juli 2001 21:15

: Hi,
: bin total schockiert!!!

Das war ich auch. wir sind vor 16 Jahren nachts dort mal hingefahren und haben beobachtet. Drei Hunde waren ausgerissen und liefen außerhalb des Geländes. Sie waren sehr scheu und ließen sich nicht einfangen. Man kam nicht an das Gelände ran, weil die Hunde sofort anschlugen und der Typ (der als gewalttätig bekannt war), sofort aus dem halb verfallenen Haus kam (der wohnte da tatsächlich teilweise, ohne Strom und Wasser).

: Wie wird man als Tierschützer, der sich total einsetzt, damit fertig???

Gar nicht, sonst würde ich nicht heute noch oft daran denken. Die Leute, die damals bei der Räumungsaktion dabei waren, haben fast alle Rotz und Wasser geheult. Das einzig positive: alle Hunde wurden vermittelt und haben im laufe der Zeit gelernt, ein relativ normales Leben zu führen. Einer - Felix - ist bei uns auf dem Hundeplatz und ist ein ganz toller Bursche geworden. Lernfähig, verträglich und lieb (wenn auch noch etwas scheu)

: Kann man da nicht irgendwie das Fernsehen einschalten?? Meist bringt doch der Druck der Öffentlichkeit doch was ?!?!

Der war oft genug in der Presse!! Er hat sich als der arme verfolgte Hundefreund dort "feiern" lassen (Foto mit ausgebreiten Armen wie Jesus mit seinen "Schäfchen"....) . Er konnte sich gut verkaufen. Die Pressefritzen haben jahrelang nichts kapiert. Und die Hundeleichen haben sie nie zu sehen bekommen, auch nicht die halbtoten, kranken Hunde. Nur die gesunden zeigte er. Er ließt ja auch fast nie jemanden auf das Gelände und wenn ja, dann tat es jeder auf eigenes Risiko und das bei hunderten wild kläffenden Hunden, so daß meist alle Interviews und "Kontrollen" von außen stattfanden.

Zudem warf er allen Kritikern vor, sie würden ihn verfolgen, so wie sein Vater von den Nazis verfolgt wurde (und ins KZ gebracht wurde). Damit hat er jahrelang alle mundtot gemacht.

Viele Grüße

K. Keck

24. Juli 2001 21:55

Hallo,

Du sprichst mir aus dem Herzen bezüglich der Tierheime. Bei uns standen auch neulich Leute und meinten, ach so voll ist das ja gar nicht. Da fragt man sich manchmal was die erwarten, denn wir haben z. Zt. auch ungefähr 3x soviel Hunde wie wir eigentlich (gut) unterbringen könnten. Und dazu noch Welpen u. gestörte Hunde aus einer Massenzucht, die allein schon sehr sehr viel Zeit kosten. Von Katzen gar nicht zu reden ...
Ich kenne aber übrigens leider zwei Tierheime, die grundlos ablehnen. Das eine denkt sich diverse Ausreden aus (Überfüllung, freilaufende Katzen soll man nicht einfangen oder füttern sondern "aushungern" etc.)das andere beharrt auf einem ganz engen Kilometerradius.
Bei uns dagegen wird alles getan Tiere unterzubringen, die in Not sind. Und dennoch ernten wir auch oft herbe Kritik, grade auch von Leuten, die das tierheim entweder noch nie betreten haben oder 5 Minuten an den Zwingern langgelaufen sind (so ein Spezi erzählte mir neulich privat die Hunde in unserem Heim seien ja alle verhaltensgestört *argl*).
Dennoch weitermachende Grüße
Wilma u. Arno

24. Juli 2001 22:55

Hallo,

: Es geht darum, dass der Hund an einer 3m Kette mit Kettenwürger auf Zug gehalten wird und zudem noch schlecht gesundheitlich betreut wird.

Das hatten wir schon oft. Der Besitzer gab einfach an, das sei nur gerade jetzt so oder er machte ein Laufleine und hing den Hund aber weiterhin immer kurz. Bei Kontrolle sagte er: "nur jetzt gerade für 5 Minuten" ist das so, weil ich gerade das Auto rausfahre...

Wie schon gesagt, der richtige Weg ist das OA. Nerve die mit der Energie, die Du für die Antworten hier verwendest und Du wirst sicher was erreichen, außer die Vet.Leute sind so wie bei dem Typen, von dem ich heute mittag schon berichtet habe.


: Soll ich dann klein beigeben und es noch nicht mal melden ?

Nein, nur glaube nicht, daß die Tieschützer viel Macht und Möglichkeiten haben. Das OA ist zuständig!!

: Komisch ist auch, dass andere Leute mir ganz andere Dinge berichten, wo der Tierschutz sofort reagiert hat und es waren sehr ähnliche Fälle.

1. Warst Du dabei?? Stimmt es sicher??

2. kann es sein, daß die Halter in diesen Fällen dann einfach den Hund eh los werden wollten bzw. auf freiwilliger Basis etwas geändert haben. (in Deinem Fall hätten die Tierschützer sicher keine Chance, Du versuchst es doch schon seit 2 Jahren)

: Morgen rufe ich beim Amtstierarzt an und hoffe auf mehr Erfolg.

Ich drücke die Daumen und würde auch darauf hinweisen, daß der Hund aufgrund der falschen Haltung vielleicht bald sehr gefährlich ist und sie fragen, ob sie verantwortlich sein wollen für eventuelle Unfälle (mit Kindern). Auf diesem Ohr sind sie vermutlich nicht mehr taub.

Viele Grüße

K. Keck


PS: noch ein kleiner Tipp: bleibe beim Gespräch sachlich. Hier im Forum sind Emotionen o.k., aber beim Amt käme das nicht gut (sonst halten die Dich ganz schnell für eine hystische Tierschützerin). Aber das ist Dir sicherlich eh klar.

25. Juli 2001 08:40

Hallo,

: Haben sie das getan?? Oder interpretierst Du in die Sorge wo man diesen Hund in dem vermutlich - wie zur Zeit überall - überbelegten Tierheim denn noch hinstopfen soll, nur soo??


Der Spruch war wortwörtlich so und die erste Frau beim ersten Telefonat war ziemlich ablehnend und fand es sogar gar nicht so dramatisch mit der Kettenhaltung, wenn sie denn nach Vorschrift wäre.


: Wäre die Frage, ob die den Hund tatsächlich ablehnen würden, wenn er dann vor der Türe steht.

Ich kann ihn ja schlecht entführen und ihn dort abliefern.


: Aber überlege bitte, daß irgendwann jedes TH an seinen Grenzen stoßen kann. Das ist zur Zeit - je nach Bundesland - extrem schlimm. Es gibt Tierheime, die haben doppelt so viele Hunde, wie vorgesehen.


Das weiß ich alles, aber es rechtfertigt nicht, so zu reagieren. Wenn sie nicht den Hund wegnehmen können (auch aufgrund voller Tierheime), sollen sie wenigstens mit dem Amtstierarzt gucken kommen und dem Mann Druck machen, dass er die Haltung verbessert.


: Dort können die Hunde oft nicht mehr so versorgt werden, wie das die Tierfreunde wollen und auch das Gesetz es vorschreibt. So werden oft Tierheime gezwungen, Tiere zu quälen, obwohl sie eigentlich helfen wollen. Es ist ein Sackgasse, für die NICHT die Tierfreunde die Verantwortung tragen, sondern die anderen, die für den Nachschub sorgen.


Ich bin aber nicht diejenige, die den Kangal angeschafft hat (auch wenn ich sozusagen für Nachschub sorgen möchte), somit müssen sie mir auch nicht komisch kommen, sondern können ihren Dampf an dem Besitzer ablassen. Ich kann doch nicht aus Rücksichtnahme (weil das Tierheim so viel Stress hat) diesen Fall nicht melden.
Und der Spruch "wir können uns auch nicht jeden Tag in den Zwinger hocken und mit dem Hund 5 Stunden reden" ist genauso daneben. Was soll so ein Blödsinn.


:Aber die THe ernten immer Kritik, ob sie nun einen Hund nicht mehr unterbringen können und die Annahme daher verweigern, oder ihn noch reinstopfen und dann als Tierquäler bezeichnet werden, weil die Hunde zu eng gehalten werden und von zu wenigen Leuten versorgt werden.


Nein, ich kritisiere es in diesem Fall nicht, wenn sie aus Platzmangel keine Hunde mehr aufnehmen können. Ich kritisiere nur die Reaktion auf meinen Anruf. Wenn kein Platz vorhanden ist, soll dem Mann wenigstens erstmal ordentlich Druck gemacht werden und dann kann man immer noch weitersehen. Aber Hauptsache, es passiert etwas und der Typ merkt, dass er richtigen Stress bekommt.


Viele Grüße, Melli