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Abgabe?

geschrieben von Tina D.(YCH) 
Abgabe?
04. August 2001 12:50

Hallo,

habe gerade wieder in einer Zeitung diverse Anzeigen gelesen,wobei mir die Galle hochgekommen ist!
Wie kann man seinen Hund bsp. wegen Auswanderung oder Schwangerschaft abgeben ????
Wie verantwortungslos können Menschen sein ?
Wenn ich ins Ausland ziehen würde,dann würde ich meine Hunde selbst unter schwierigsten Umständen mitnehmen !
Eine Schwangerschaft stellt doch auch keinen Abgabegrund dar,oder?

Gruml*!?

Gruß ,
Tina D.




04. August 2001 13:11

hallo Tina,

: Eine Schwangerschaft stellt doch auch keinen Abgabegrund dar,oder?

mein letzter hund war so einer. junge leute, 3 schäferhunde und ein kleiner terriermix. uuuunglaublich tierliebe leute, die von sich sagten, dass die hunde bei ihnen den himmel auf erden gehabt hätten - wörtlich zitiert!
als sie schwanger wurde, mussten alle 4 hunde gehen....

ich habe den terriermix - meine Cindy übernommen, sie war damals ca. 5 - 6 jahre alt. die leute haben sich noch nicht einmal nach meiner adresse oder meiner telefonnummer erkundigt! einfach ihr geld kassiert und hopp (kommentar von ihr: "... hmmmm..., was sollen wir denn für DEN nehmen, schatz? hmmmm..., na geben sie uns halt 50 mark, mehr ist der ja nicht wohl mehr wert ..."winking smiley. es war auch kein impfpass oder irgendeine rechnung von irgendeinem ta zu bekommen ("... ach wissen sie, den müsst ich jetzt erst suchen ..."winking smiley.

Cindy hat im ersten vierteljahr sobald sich die haustüre für sie geöffnet hatte, 2 m vor dem haus einen laaaaangen bach gepinkelt, ist nochmal 2 m gelaufen und hat ihren haufen gemacht. danach konnte man stundenlang mit ihr gassi gehen, sie hat nicht mehr gepinkelt oder gehäufelt.
das ganze hat wie gesagt ca. 3 monate gedauert, bis sie sich normalisiert hatte. was davon zurückgeblieben ist, war ein ständiges nachtröpfeln - vor allem wenn es kühler draußen wurde. der ta meinte damals zu mir, dass der hund wohl über jahre hinweg nur 1 - 2 mal am tag rausgekommen wäre. wäre glaubhaft, denn die leute hatten ja einen garten, wozu also gassigehen?
ob sie viel von dem garten gehabt hat?

ich denke, die schwangerschaft war nur der äußerst günstige vorwand grund für die abgabe von hunden, die schon lange nur noch lästig und uninteressant gewesen sind (die schäferhunde sassen zu dritt in einem zwinger, in dem ich nicht einmal einen gehalten hätte). die hätten genauso gut sagen können, wir ziehen um oder ich habe eine allergie.

ich habe mir abgewöhnt, nach den gründen zu fragen, denn dann werde ich wenigstens nicht angelogen...

liebe grüße
Gabi, die (außer dem ersten) immer nur "wegwerfhunde" hatte, hat und haben wird, die alle wunderbare hunde gewesen sind, obwohl sie doch "ausschuss" waren und die traurig ist, dass so wenige leute sich für die tollen hunde in den tierheimen interessieren + Freddie K. (der auch so einer ist, den man einfach weggeworfen hat)


04. August 2001 13:24

Hallo Tina!

Es gibt aber auch die andere Seite: Wenn es für den Hund aufgrund Änderung von Lebensgewohnheuten besser ist, ein Neues zu Hause zu finden.
Bei Nico war es so. seine Vorbesitzerin hätte ihn "zur Not" auch behalten können, aber aufgrund der Trennung seiner Besitzer kam er wohl einfach zu kurz. Und in so einem Fall finde ich es bewundernswert, wenn man sich eingesteht, daß man den Hund nicht behalten KANN.
Vorausgesetzt natürlich, man findet ein Zuhause für den Hund, in dem er es gut hat, und "wirft ihn nicht einfach weg".
Ich finde, Nicos Vorbesitzerin hat sich da viel Mühe gegeben und es ist ihr sicher nicht leicht gefallen. Wir haben heute noch mail-Kontakt und sie wird uns mit ihrem anderen Hund wahrscheinlich auch mal besuchen.
Ein Schutzvertrag ist selbstverständlich.
Und meine Tierärztinm hat zu dem Thema gesagt, daß ein Hund nach einer kurzen Umgewöhnung zufrieden ist, sofern er ein nettes Zuhause gefunden hat. Ich sehe das auch so. Nico hat den ersten Abend zwei, drei mal gewinselt, als wir ins Bett gegangen sind. Das war alles! Und er hat es sicher gut gehabt, in seinem vorigen zu Hause.

Ich will damit nur sagen, daß die Abgabe eines Hundes nicht immer schlecht für den Hund sein muß. Manchmal geht es nicht anders.

Lieben Gruss!
Nathaly & Second-hand-Nico


04. August 2001 14:45

Hallo Nathaly und Nico,

ich ärgere mich auch nicht grundsätzlich über die Abgabe eines Hundes(dann würde ich ja aus dem Ärgern garnicht mehr herauskommen),aber wenn man aus den Anzeigen schon förmlich herausliest,daß der Hund einfach nur lästig geworden ist,dann ärgert es einen schon ziemlich.

Es werden Gründe vorgeschoben,die völlig an den Haaren herbeigezogen sind !

Ich bin der Ansicht,daß man VOR der Anschaffung eines Hundes mit allen Eventualitäten rechnen muß und nicht erst nach der Anschaffung(dasselbe gilt übrigens auch für die Zucht - kann man im Notfall jederzeit einen seiner Welpen zurücknehmen?).
Aber das ist ein Appell an die Vernunft und somit bei vielen wohl zwecklos! Die Erfahrung zeigt es !

Ich selbst habe auch mehrere Second-hand-Hunde/Tiere und weiß,daß die Eingewöhnung meißtens kein Problem darstellt ,aber es geht einfach um
das Prinzip !

Viele Grüße an alle 2- und 4beiner,
Tina D.


04. August 2001 14:54

Hallo Gaby & Freddie K.,

genau das meine ich!
Da hatte deine Cindy ja unheimliches Glück gehabt,daß sie an dich geraten war,wenn diese Leute noch nicht einmal deine Adresse verlangt haben.Hätte ja sonst jemand sein können!
Aber solche Leute(die sich nicht darum scheren,wo ihr "Ex-Familienmitglied" landet)wird es wohl immer geben.

Viele Grüße,
Tina D.


04. August 2001 17:38

Hallo Tina,

es könnte einem wirklich die Galle hochkommen - da hast Du recht!!!
Im Tierheim bekommt man manchmal "Abgabe-Gründe" mit, dass man dem "Tierfreund" am liebsten den Hals umdrehen würde! Das beliebteste Argument ist nach wie vor die berühmte "Tierhaar-Allergie", die urplötzlich nach langjähriger Hundehaltung aufgetreten ist!!! Die Menschheit scheint immer kränker und anfälliger zu werden...(Allerdings sind mir persönlich auch einige Fälle von Spontan-Heilung bekannt, weil die gleichen Leute, die ihren Hund/ ihre Katze wegen Allergie abgegeben haben, plötzlich wieder einen Welpen oder ein kleines Kätzchen haben...).

Aber der Abgabe-Grund "Allergie" ist noch recht human im Vergleich zu anderen, die ihren Hund wegen "Aggressivität gegenüber Kindern, anderen Hunden oder was auch immer" abgeben! So mancher Hund saß schon ewig lange im Tierheim mit dem Stempel "bissig" oder "gefährlich" ohne selbiges zu sein, nur weil sein Ex-Besitzer sich ja einen Grund aus den Fingern saugen musste!!! Die Vermittlungschancen eines Hundes mit einem solchen "Makel" tendieren gegen null, weil ja noch so viele liebe da sind, die nur wegen Allergie abgegeben werden mussten :-((((

Was auch des öfteren vorkommt: Einer gibt sein Tier ab (aus welchem Grund auch immer), steht aber 2 Wochen später wieder vor der Tür und will es wieder haben (oder nochmal besuchen oder hat urplötzlich jemanden gefunden, der es nehmen würde)! Wenn diese Leute wieder weggeschickt werden, ist das Geschrei größer, als es 2 Wochen vorher bei der Abgabe war!

Der absolut härteste Fall, den ich kenne: Am 22. März hat einer seinen uralten schwerkranken Hund abgegeben (die TA-Kosten waren so hoch und der Hund hat in die Wohnung gemacht)!!! Ohne Regung gab der Besitzer den 16-jährigen Collie-Mix Falko ab! Falko war völlig verstört und konnte seine neue Situation überhaupt nicht begreifen! Und zu allem Überfluss arbeiteten seine Nieren nicht mehr richtig. Falko durfte im TH den ganzen Tag mit den Tierpflegern zusammensein und bekam soviel Zuwendung wie irgend möglich! Trotzdem verweigerte er sehr oft sein Futter und gab sich immer mehr auf. Am 29. März brach Falko zusammen, seine Nieren hatten aufgehört zu arbeiten. Die TÄ musste ihn erlösen. Sie und ein ehrenamtlicher Tierpfleger haben seinen Tod beweint (2 für den Hund wildfremde Menschen) - der Besitzer hat sich um diese Pflicht (die er seinem Hund nach langjähriger Treue schuldig gewesen wäre) feige und gleichgültig gedrückt!!!
Ein Fall von vielen (für mich der, der mich am meisten an der Menschheit zweifeln lässt)!

Es kam auch schon vor, dass ein älterer Hund abgegeben wurde, weil ein Welpe gekauft wurde, mit dem der ältere Hund sich nicht verstanden hat! Oder eine uralte Katze, wobei bei der Abgabe gleichzeitig gefragt wurde, ob es gerade zufällig kleine Katzenbabies gäbe...

Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen...

Aber, um auf Deine Meldung zurückzukommen: Positiv ist zumindest, dass die Leute, die solche Anzeigen aufgeben, sich noch bemühen, dem Hund selbst ein gutes neues Zuhause zu verschaffen, anstatt ihn direkt ins Tierheim zu bringen! Und manchmal (nur manchmal) gibt es wirklich Gründe, die eine Tierhaltung nicht mehr möglich machen! Das darf man nicht ganz verleugnen - aber diesen Menschen sieht man es dann auch an - auch im Tierheim. Denen bricht das Herz, wenn sie das Tier abgeben müssen!!!

Frustrierte Grüße
Nicola mit Sally (die nicht mal im TH abgegeben wurde, sondern einfach in einer Wohnung zurückgelassen wurde)