Hallo Margot,
ganz genau so, ABER wie soll denn sonst der Kupier-Tourismus unterbunden werden? Wer einen kupierten Dobi etc. haben möchte, kauft dann einfach nicht mehr bei einem deutschen Züchter, sondern irgendwo im Ausland, wo noch kupiert werden darf. Die deutschen Züchter bleiben dann auf ihren Welpen sitzen, die Ausländer kurbeln die Produktion an und die Welpenkäufer berufen sich darauf, daß der Zukauf aus dem Ausland notwendig ist, um den Genpool aufzufrischen. Letzendlich laufen dann genauso viele kupierte Hunde hier herum wie vorher auch.
Um den Genpool aufzufrischen kann man ja auch anders vorgehen, z.B. einen unkupierten Welpen bei einem ausländischen Züchter vorbestellen. Das ist natürlich längst nicht so effektiv als wenn man unter mehreren ausgewachsenen Hunden einen Zuchthund wählen kann, oftmals geraten die Welpen ja nicht so wie man sich das letzendlich wünscht. Oder die Verbände könnten Ausnahmeregelungen schaffen für Hund, die sich bereits im Ausland in der Zucht bewährt haben und dort erfolgreich ausgestellt wurden, so daß man z.B. einen Zuchtrüden auf Deckstation oder eine Zuchthündin in Zuchtmiete nehmen könnte, ohne daß der Hund hier noch einmal ausgestellt werden muß (die Haltung eines kupierten Hundes kann ja vom Veterinäramt genehmigt werden und zum Zwecke der Genauffrischung wird das bestimmt auch gemacht sein, zumal der betreffende Hund ja nur eine Zeit lang im Land verbleiben würde). Und dann kann man seine Hündin ja auch im Ausland belegen lassen.
Eine Frage stellt sich hierbei natürlich: Wie wirkt es sich in der Zucht aus, wenn jetzt z.B. eine bestimmte Rutenformen aus dem momentanen Wirrwarr (wurde bisher ja nie darauf geachtet) herausgezüchtet wird und man dann zur Blutauffrischung Zuchtpartner wählt, die kupiert sind? Der Schuß könnte auch nach hinten losgehen...
Viele Grüße
Antje