Hallo Claudia,
ob Du Dich mit dem Herrn vielleicht - jetzt schrei nicht gleich auf - ein wenig anfreunden kannst?
Sicher macht er so ziemlich alles falsch, was falsch zu machen ist, aber sicherlich nicht aus bösem Willen.
Ich denke daran, daß man mit einigen freundlichen Worten - indem man ihn z.B. mal nach dem Hund fragt, ihn erzählen läßt, ihm zuhört und einem so alten Mann auch nciht gleich Ratschläge gibt - erstmal Vertrauen aufbauen kann. Wenn Du dabei ein Stück mitgehst und er sieht Deinen Hund freilaufen und zurückkehren, wenn Du ihn rufst etc., evtl. fragt er irgendwann - aber nicht gleich beim ersten Mal - warum wohl sein Hund das nicht auch tut. Dann frage ihn doch mal, ob Du seinen Hund hin und wieder abholen und auch auf eine Runde mitnehmen sollst. Du kannst dann ein wenig mit ihm vorüben. Und wenn der Hund dann ein wenig "vorgearbeitet" ist, dann zeigst Du dem Herrn - immer ohne ihn zu korrigieren - einfach nur durch Vorbild, was "der Hund schon kann". Wenn er dann z.B. zu Dir läuft aber nicht zu ihm, gibst Du ihm einfach mal ein Leckerli in die Hand (er soll ja nciht glauben, daß ihn sein Hund nicht mehr mag, sondern Du kannst dann sagen, der käme nur wegen dem Leckerli zu Dir) etc.
Liebe Claudia, klar kann man so nicht auf jeden eingehen, aber vielleicht gelegentlich mal auf einen Menschen. Mir ist es schon gelungen und schon schiefgegangen, auf diese Weise Einfluß auszuüben. Aber wenn es klappt, dann wundert man sich, welche lieben Menschen unter dieser harten Schale verborgen sein können.
In einem gewissen Alter sind die Leute nicht mehr so flexibel - aber das kann sich erstaunlich ändern, wenn sie Vertrauen gewinnen und Erfolge sehen. Solange aber muß man ihnen ihr eigenes Tempo lassen und nichts verlangen, was sie (noch) nicht können.
Wenn Du Dich darauf einläßt, wirst Du sehen, daß Du selbst am meisten dabei gewinnst!
Übrigens: wenn Du selbst gerade große Sorgen oder so haben solltest (keine Ahnung, ob das so ist, ich sage es nur zur Vorsicht), dann wirst Du diese Geduld wahrscheinlich nicht aufbringen können - dann versuche es gar nicht erst, sondern tue es in einem anderen Fall, wenn es Dir selbst gut genug geht - man trifft immer wieder solche Situationen an.
Alles Gute
Heidrun