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Kind abgeben wegen Hund?

geschrieben von heidrun+C(YCH) 
Kind abgeben wegen Hund?
25. September 2001 11:31

Hallo Yorkies!

Zugegeben, die Frage ist provokant (gemeint)...
... die Problematik, die dahinter steckt, muss natürlich erst erläutert werden, damit das hier niemand falsch versteht.
Dazu gibt es eine Vorgeschichte:

Vor kurzem waren wir (mein Freund, meine Hündin Connie und ich) auf einer grossen Feier eingeladen. Das Mitbringen des Hundes sei kein Problem, hatten wir auch vorher mit den Betreibern des Gasthofes abgeklärt, es seien oft Hunde dort und immer willkommen.

Dort angekommen, wurde uns von den Gastgebern erklärt, dass Connie nun doch leider draussen bleiben müsse, weil ein Allergiker-Kind anwesend sei. Hätte man leider nicht dran gedacht, und die Mutter des Kindes hat bei unserem Anblick mit Hund auch gleich "die Krise" bekommen. Irgendwie verständlich, aber für uns eine blöde Situation. Denn ohne Connie wären wir auf das Fest gleich gar nicht gegangen.

Nach einigem Hin und Her - ich will schliesslich trotz allem nicht dafür verantwortlich sein, wenn hier ein Kind Hautausschläge und Asthmaanfälle bekommt - stand die Überlegung im Raum, Connie für kurze Zeit ins Auto zu packen und das Fest eben früh wieder zu verlassen.
Dann hiess es: ach was, pack' den Hund einfach unter den Tisch, die stellt sich immer so an (die Mutter des betreffenden Kindes war gemeint), so schlimm kann das alles gar nicht sein.
Kurz und gut: Connie lag den ganzen Abend (von ihren Gassi- und Futterpausen abgesehen) "unsichtbar" unter dem Tisch und es gab keine Asthmaanfälle oder sonstwie allergiegeplagte Kinder.

Noch weiter ins Detail will ich zu diesem Vorfall nicht gehen, sonst wird's zu lang, aber dadurch kamen einige Fragen auf:

Was tut ein Hundehalter, dessen Kind eine Allergie gegen den Hund entwickelt?

Kommen Kinder mit dieser Allergie zur Welt? Oder entwicklt sich eine Allergie im Laufe der Zeit, weil eine (genetische?) Disposition dazu vorhanden ist?
Und kommt es überhaupt vor, dass ein Kind, das in einen Hundehaushalt hineingeboren wird, eine Allergie gegen Hunde entwickelt?

Wenn dieser Fall eintritt, was dann? Ich kann doch nicht - bezugnehmend auf den provokanten Titel dieses postings - das Kind abgeben um den Hund behalten zu können!?

Aber den Hund abzugeben käme - aus meiner jetzigen, kinderlosen Perspektive - genausowenig in Frage!

Irgendwann wird das Thema Familienplanung vielleicht aktueller sein als jetzt. Und eine meiner grössten Horrorvorstellungen wäre eben o.g. Fall.

Kennt jemand unter Euch Beispiele dazu? Gibt es Hundehalter mit allergischen Kindern? Und wie kann man damit umgehen? Kann man überhaupt?
Ich habe nicht die blasseste Vorstellung davon, wie das funktionieren sollte, aber evtl. sehe ich da einfach nur nicht über meine "Horrorvision" hinaus?

Über Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüsse
heidrun+C


25. September 2001 11:42

Hi Namensvetterin,

ich verstehe Dein Posting nicht ganz. Es gibt nun mal alle Formen von Allergien - von eingebildet bis so stark, daß sie lebensbedrohlich sein können und das auch, wenn ein Tier nur mal vorher im Raum war. Von Geburt an und entwickelt, alles gibt es. Manche Hunde sind etwas weniger allergieauslösend. Für manche kann dann so eine Rasse (Dobermänner z.B. angeblich) evtl. eine Lösung sein. Es gibt Allergien, die verschwinden oder zu desensibilisieren sind - es gibt welche, die immer schlimmer werden und wo nichts zu machen ist.

Welche Antwort erwartest Du?

Ich liebe meine Hunde über alles, aber sorry, hätte ich wirklich so einen ganz hoffnungslosen schlimmen Allergiefall, dann hätte natürlich das Kind (habe noch keine) Vorrang - habe einen meiner Hunde aus diesem Grund. Denn dem Hund ging es auch nciht mehr gut - wurde z.B. kaum noch gestreichelt, da man sich vor dem Anfassen des Kindes, seiner Sachen etc. sofort wieder die Hände waschen mußte. Außerdem konnten sich Kind und Hund nicht in den selben Räumen aufhalten - d.h. viele Stunden Kontaktsperre etc. Da hilft auch der Spaziergang nicht, das Defizit auszugleichen. Es kommt halt auf den Einzelfall an - aber wenn er ganz schlimm ist, hilft nur Trennung.

Viele Grüße
Heidrun

25. September 2001 11:53


: Was tut ein Hundehalter, dessen Kind eine Allergie gegen den Hund entwickelt?

Das ist bekannten von mir passiert. Das 2. Kind entwickelte so heftiges Asthma, daß der Hund, als Auslöser, abgegeben werden mußte. War sehr tragisch, insbesondere auch für das ältere, gesunde Kind, aber sie fanden einen guten Platz im Bekanntenkreis.

: Kommen Kinder mit dieser Allergie zur Welt? Oder entwicklt sich eine Allergie im Laufe der Zeit, weil eine (genetische?) Disposition dazu vorhanden ist?

Beides ist möglich. Es gibt Säuglinge, die kommen z.B. mit Kuhmilchallergie auf die Welt. Statistisch gesehen, ist ein Kind, das bereits unter einer Allergie leidet gefährdet, weitere Allergien zu entwickeln. Diese können sich verschlimmern, je öfter und intensiver das Kind den allergenen Substanzen ausgesetzt ist. Kinder allergiekranker Eltern sind ebenfalls gefährdeter, als andere. Das heißt aber nicht, daß sie die gleichen Allergien entwickeln.

: Und kommt es überhaupt vor, dass ein Kind, das in einen Hundehaushalt hineingeboren wird, eine Allergie gegen Hunde entwickelt?


Leider ja, s.o.

: Wenn dieser Fall eintritt, was dann? Ich kann doch nicht - bezugnehmend auf den provokanten Titel dieses postings - das Kind abgeben um den Hund behalten zu können!?
:
: Aber den Hund abzugeben käme - aus meiner jetzigen, kinderlosen Perspektive - genausowenig in Frage!

Sicher gibt es Möglichkeiten der Desensibilisierung. Das ist ein langwieriges Verfahren und zudem nicht Nebenwirkungsfrei. Für ein Baby, das mit Astmaanfällen, krupp etc auf Hunde reagiert, kann die Situation lebensbedrohlich werden. In so einem Fall muß man sich selbstverständlich zwischen Kind und Hund entscheiden. Ich persönlich kenne niemanden, der sich gegen das Kind entschieden hätte.


: Über Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen.
:
Ich habe keine Kinder, aber ich denke, meine Bekannten haben sich richtig entschieden und verantwortlich ein neues Zuhause für den Hund gesucht, ohne gesundheitliche Risiken für das Kind einzugehen. So sehr ich meine Maus liebe, ich bin froh, daß ich so eine Entscheidung nicht treffen muß.
Noch ein Beispiel:
Eine Familie mit Kindern im Grundschulalter, Hund und Katze hatte sich um ein Pflegekind beworben.
Auf die hypothetische Frage, ob sie die Tiere abgeben würden, um ein allergiekrankes Kind aufzunehemen, antworteten alle mit "Nein". Für den Pflegekinderdienst ein Grund, die Familie abzulehnen. Für mich ein Grund, der Familie ein Kind (nicht allergisch) anzuvertrauen.
Grüße
Sylle

25. September 2001 12:17

: Hi Namensvetterin,

Hallo "dito" ! ;-)

: ich verstehe Dein Posting nicht ganz.

Hm, ganz "einfach": es sind Gedanken, die mir seit dieser Begebenheit durch den Kopf gehen und die ich versucht habe, hier halbwegs geordnet aufzuschreiben. Um sie für andere verständlich zu formulieren und Erfahrungen und Meinungen anderer dazu zu "sammeln". Um vielleicht das Ganze auch aus anderen Perspektiven betrachten zu können.
Wenn mir das nicht gelungen sein sollte - sorry für die verschwendete Zeit ;-)

: Es gibt nun mal alle Formen von Allergien - von eingebildet bis so stark, daß sie lebensbedrohlich sein können und das auch, wenn ein Tier nur mal vorher im Raum war.

Das ist mir bekannt. Worum es sich in genanntem Fall handelt, weiss ich nicht - aber das war auch nicht das Thema - sondern nur die Vorgeschichte, die mich zu diesen "gedanklichen Versteigungen" gebracht hat.

: Welche Antwort erwartest Du?

S.o. - keine konkrete Antwort. Aber mich interessieren die Meinungen und Erfahrungen anderer Hundehalter zu diesem Thema. Ich habe in meinem Umfeld das "Problem", dass sich hier offensichtlich kaum eine(r) die Problematik vorstellen kann, die sich für mich (gedanklich) dabei ergibt. Entweder haben sie keine Hunde oder keine Kinder oder - zum Glück - nur gesunde Kinder...

: ... Denn dem Hund ging es auch nciht mehr gut - wurde z.B. kaum noch gestreichelt, da man sich vor dem Anfassen des Kindes, seiner Sachen etc. sofort wieder die Hände waschen mußte. Außerdem konnten sich Kind und Hund nicht in den selben Räumen aufhalten - d.h. viele Stunden Kontaktsperre etc. Da hilft auch der Spaziergang nicht, das Defizit auszugleichen.

Das ist auch klar - dem Hund muss in einem solchen Extremfall genauso wie dem Kind ein möglichst angenehmes Leben verschafft werden - und wenn er das nunmal nur an einem neuen Platz haben kann, geht es wohl nicht anders.

Danke für Deine Antwort. Vielleicht ist es müssig, sich über etwas den Kopf zu zerbrechen, das völlig theoretisch im Raum steht - denn da hast Du Recht:

: Es kommt halt auf den Einzelfall an

Liebe Grüsse
heidrun+C

25. September 2001 12:32

Hi Heidrun

Als Kind hatte ich mehrere Hunde (Deutscher Schäferhund, Langhaar-Dackel, Jagdhund-Mischling) und eine Katze. Allergische Reaktionen traten nie zutage.

Vor 8 Jahren bekam ich mein Kalb (Dobermann) und nach ca. 5 Jahren entwickelte ich eine Kontaktallergie gegen Hundehaare. Meine Ärztin sagte, ich sei uneinsichtig als ich mich weigerte, ihn wegzugeben. Allerdings bekomme ich lediglich Hautausschlag, wenn ich kurzärmelige Oberteile trage bzw. kurze Hosen und mit ihm spiele/raufe etc. - bin aber nicht gleich mit Pusteln übersät o.ä. Manchmal genügt es auch, dass ich sitze und er legt seinen Kopf auf meine Beine oder er haart das Bett voll. Eigentlich soll ich Tabletten in Verbindung mit einer Kortisonsalbe nehmen aber ich halte es nicht für verhältnismäßig. Die Salbe nehme ich nur, wenn es arg juckt ansonsten hilft genausogut eiskaltes fließendes Wasser. Ich kann also sehr gut damit umgehen und es hindert mich nicht daran weiterhin mit meinem 4Bein zu raufen ;-). Die Allergie empfinde ich in meinem Fall auch nicht als Krankheit. Sie ist lediglich lästig.

Atemnot kann wiederum in einen Erstickungsanfall ausarten und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ein Bekannter hat seinen Hund in einer anderen Familie untergebracht, weil seine Lebensgefährtin akute Anfälle bekam und fast erstickt wäre, wenn der Notarzt nicht gekommen wäre.

Viele Grüße

P + D

25. September 2001 12:22

Hallo Heidrun,

eine plötzliche Allergie kann nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene treffen.
Auch Du selbst kannst plötzlich auf Deinen Hund allergisch reagieren.

Ich kenne selbst so einen Fall in meiner Umgebung.

Schlimm, aber es gibt keine hundertprozentige Garantie gegen alle Eventualitäten des Lebens.

Gruß
Sarah