Hallo Helga...
Zwingerhaltung, mein "Lieblingsthema" :-)
Um meine Meinung mal eben kund zu tun, kopiere ich einfach den Menüpunkt aus meiner HP hier rein... Kira ist auch ein "Zwingerhund", wenn man es denn so nenne möchte. Rs gibt also sehr wohl Formen der Zwingerhaltung, die ich guten Gewissens als in Ordnung ansehen kann. Wir haben einen Bauernhof und Kira ist ein HSH-Mix, der bei uns noch Herdenschutz betreiben darf. Nachts ist sie halt im Zwinger, da Kira eben auch den Tierbestand bewachen soll, wenn die Tiere im Stall sind.
Hier der Text von meiner HP, die ich vordergründig erstallt habe, um das Klischee "Bauernhofhund=armer Hund" zu entkräften (was unseren Fall angeht...):
Zwingerhaltung?
Wie ja nun bekannt ist, ist Kira ein waschechter "Bauernhofhund". Leider ist es oft noch so, daß man von vorneherein mit dem Vorurteil der Kettenhaltung und des Vor-sich-hinvegetierens konfrontiert wird. Deswegen möchte ich hier versuchen, zu erklären, was ich unter Zwingerhaltung verstehe und welche Formen ich annehmen kann und welche ich ablehnen muss. Ich würde mal sagen, 98% der Hundehalter verspüren sofort Brechreiz und ein Aufschrei geht durch die Menge der "privaten Hundehalter", wenn sie erfahren, daß jemand seinem Hund Zwinger "antut". Schubladendenken in Reinkultur.
Ausdrücklich distanzieren möchste ich mich vorneweg jedoch von allen, die diese Vorurteile durch ihre Art der Hundehaltung auch noch unterstützen und rechtfertigen. Auch ich bekomme das kalte Grausen, wenn ich Hunde in verdrecken, zu kleinen Drahtverschlägen vor sich hinvegetieren sehe. Das diese Hunde früher oder später zu aggressiven Seelenkrüppeln mutieren ist nur logisch. Aber ich finde, es geht auch anders. Kira hat ihren Zwinger als Rückzugsmöglichkeit und Schlafplatz. Sie akzeptiert ihn vollkommen als ihr Reich und zieht sich dorthin zurück, wenn sie ihre Ruhe haben will für einen Knochen oder wenn sie ein schattiges Plätzchen braucht. Die Tür steht tagsüber durchgehend offen. Ihr Zwinger hat schon rein optisch nichts mit einem Bunker zu tun (siehe Foto) und ist ausgestattet mit Hütte samt Stroh, Spielzeug, Matten und höhergestellten Näpfen. Sie zerlegt nichts und jault auch nicht, weil wir sie langsam und gut an den Zwinger gewöhnt haben. Sie darf ins Haus, wenn immer sie möchte, sie hat auch dort ihren eigenen Platz. Bei Krankheit darf sie bei mir schlafen, damit ich sie im Auge habe (ja... wir gehen mit ihr zum Tierarzt, komisch - für Leute, die ihren Hund im Zwinger halten, was? :-Þ). An Sylvester bleibt extra jemand zu Hause, obwohl sie keinerlei Angst vor dem Krach und dem Leuchten hat. Sie darf morgens um 6.oo Uhr raus und geht erst abends gegen 23.00 Uhr wieder rein. Sie ist den kompletten Tag draußen, kann sich aussuchen, ob sie im Garten beim Erdbeerpflücken zuschauen will, irgendwo unter einem Busch rumliegen will oder mir Gesellschaft leisten möchte. Sie hat ein großes Revier, eine Aufgabe, die ihren Anforderungen gerecht wird und Menschen, die sich um sie kümmern. Ich denke, daß wir uns sogar mehr um unseren Hund kümmern, als ander "Private", die ihren Hund ins Bad sperren müssen, damit er nachts nicht die Wohnung zerlegt oder der 8 Std. alleine ist, weil alles arbeiten geht. Das ist doch das Gleiche in grün! Spaziergänge stehen genauso auf der Tagesordnung, wie bei anderen auch - ansonsten eben ein völlig normales, ausgeglichenes Hundeleben. Auch wenn viele das nicht vermuten, sondern denken, daß Kira´s Tagesinhalt aus Zwinger und ein bißchen im Hof rumdackeln besteht. Wieviele Hunde müssen tagsüber neben ihrem faulen Herrchen liegen, daß lieber vor der Glotze im Sessel rumlümmelt, anstatt sich und dem Hund Bewegung zu verschaffen? Außerdem spielt der Aspekt "Wachhund" bei uns auch eine Rolle. Kira ist auch dazu da, den wertvollen Tierbestand und das Haus zu schützen. Sie soll nicht angreifen, sie soll melden. Und das kann sie besser dort, als wenn sie unter einer Bettdecke rumschnarcht. Ist es nur so, daß Leute, die ihren Hund im Bett schlafen lassen, "gute" Hundehalter sind? Außerdem ist bei uns IMMER jemand da, jeden einzelnen Tag im Jahr. Der Hund ist quasi nie alleine. Sie bewegt sich auf einem komplett NICHT eingezäunten Grundstück - und alle Nachbarn leben noch. Und das, wo doch alle Zwingerköter aggressiv und verhaltensgestört sind. Wunder über Wunder, Kira ist nicht nur ein wunderbar treuer und verschmuster Schatz - sie auch noch gut sozialisiert. Dank der Welpenschule - und trotz Zwingerhaltung.
Ist das jetzt nicht-artgerechte Haltung oder sogar schon Tierquälerei?
Viele Grüße
Caro & Kira