Hallo Christine,
ich nehme mal an, dass du bestimmte Hundebeherrscher im Kopf hast, aber solche Tragödien lassen sich ja leider auf viel zu vielen Hundeplätzen täglich neu beobachten.
Ich frage mich dann immer, wo das "tolle" deutsche Tierschutzgesetz eigentlich bleibt, das Du ja auch auf Deiner homepage zitierst.
Hört es nicht nur vor den Toren der Massenzüchter, sondern auch vor den Toren vieler Hundeplätze und so mancher Hundeschule auf?????
Für mein Gefühl gilt es für diese Menschen noch eine riesige Menge an "Vergangenheitsbewältigung" zu leisten, damit das Herrschen wollen über ein nunmal angeborenermaßen erstmal loyal eingestelltes Tier (Hunde, so sie sich denn gegen den Menschen wehren, tuen dies ja wirklich erst dann, wenn sie sich gar nicht mehr anders zu helfen wissen, und dann haben ihre Menschen sie wirklich schon bis zum äußersten gequält) endlich ein Ende hat, aber solange es noch ohne Ende HundeFÜHRER statt Hundehalter gibt, und solange das TSchG nicht konsequent umgesetzt wird, fürchte ich, wird es täglich neu mißhandelte, zu Machtzwecken mißbrauchte, zu seelischen Krüppeln gemachte Hunde en masse geben, und es ist wichtig, dann auf dem eigenen Weg zu bleiben, es immer wieder neu vorzuleben und zu hoffen, dass zumindest einzelne diesem weg folgen, wie es auch Marion schon geschrieben hat und wie du es ja auch vorlebst.
Bei uns in der Familie bin ich mit einem Grundsatz für Auseinandersetzungen aufgewachsen, der immer noch gilt und der von Generation zu Generation weitergegeben wird (inzwischen wachsen meine Enkelkinder damit auf): "Wer schreit, hat Unrecht!" Natürlich dürfen die Kinder losbrüllen und toben und schimpfen und fluchen, aber je älter sie werden, umso begreiflicher wird ihnen, dass Auseinandersetzungen zwar emotional, aber ohne den anderen in seinem Innersten zu vernichten geführt werden können. Mit demselben Grundsatz bin ich selbst mit den Tieren meiner Familie aufgewachsen, und lebe mit meinen Tieren auch so, Tiere durften bei uns nie angebrüllt oder mißhandelt werden, natürlich mußte ich auch erstmal lernen, als kleiner Fratzke vorsichtig "Eeeeiiii" zu machen und den Hunden, Katzen und Ponys meine Freude über ihr kuscheliges Fell nicht in's Ohr zu posaunen, aber das hatte ich schnell raus, weil es mir konsequent vorgelebt wurde, wie ich mich den Tieren in ihrer Sprache nähern konnte und ich als erstes lernte "wenn das Tier weggeht, dann laß es in Ruhe", und dazu reichte es "notfalls", mich abzulenken oder mal sanft am hinter-dem-Tier-herkrabbeln bzw. -laufen zu hindern.
Und ich behaupte mal, eben weil die Tiere bei uns als fühlende Mitgeschöpfe mit einer Seele und eigenen Rechten behandelt wurden bzw. werden, gab es nie Unfälle mit ihnen und den Kindern, denn die Tiere wußten bzw. wissen, dass sie auch Rechte haben, dass sie auch jemanden haben, der sie schützt und ihnen hilft.
Das wünsche ich allen Tieren, und zugleich weiß ich, dass davon auch die ach so zivilsierte Welt noch viele Generationen entfernt ist, denn die meisten Tiere sind ja immer noch "Befehlsbefolger" unter "Führern".
Bleibt zu hoffen, dass es irgendwann anders wird, dass irgendwann nicht mehr die Menschen, die heute als "Softies" dastehen, die "Blöden" sind, sondern wirklich die, die immer noch nicht begriffen haben, dass sie da nicht nur einen Haufen Fleisch und Blut mit Knochen drin und Fell drum vor sich haben, sondern ein fühlendes, Freude empfindendes, Schmerz erlebendes, Angst kennendes und nur in äußerster Verzweiflung sich seiner Haut gegen den eigenen Halter wehrendes Lebewesen.
Ich wünsche Dir und den in Deiner Obhut lebend dürfenden Hunden und anderen Tieren (zum Glück gibt es für die ja keine "Flüsterer", aber viele gequälte LeidensgenossInnen ihrer Art gibt es ja auch), dass Ihr niemals den Mut verliert, Euren Weg weiterzugehen.
Herzliche Grüße aus der Ferne von
René