Hundeflüsterer-das Antiwort des Jahres?
04. Oktober 2001 11:22

Hallo Christine

Was mich an diesem Bericht am meisten beschäftigt hat war die Frage, was die Leute dazu gebracht hat ihre Hunde so auszuliefern! Ich will diesen Besitzern jetzt erstmal nichts böses unterstellen, denn dass sie sich Zeit für dieses Wochenende genommen haben zeigt ja eigentlich dass ihnen ihre Hunde nicht völlig egal sind. Aber wenn Jack mein Hund wäre....wie kann man nur zulassen, das ein Tier so in die Ecke gedrängt wird?
Oder waren die Besitzer von dem "Flüsterer" genauso eingeschüchtert wie ihre Hunde? Immerhin bericht ja "sogar das Fernsehen" über ihn. Oder bekamen sie (genauso wie ja wohl das Fernsehteam) als erstes den perfekt ausgebildeten Malinois vorgeführt und kamen sich mit ihren Hunden und ihren Problemen danach noch kleiner vor?

Also ist die Frage: Was haben die Leute sich von diesem Hundeflüsterer erwartet. Vielleicht die Lösung all ihrer Probleme innerhalb weniger Stunden. Das geht natürlich nicht.
Vielleicht ist es einfach so, das es so wunderschön praktisch wäre, wenn es einen richtigen Hundeflüsterer geben würde. Jemand der deinem Hund einfach SAGT "Hör mal, benimm dich nicht so oder so".
Wäre das nicht wirklich bequem? Die Menschen müssten sich nicht mit Hundeverhalten und Sprache beschäftigen, sondern würden einfach zu diesem Dolmetscher gehen, und alles wäre klar.

Ich glaube übrigens wirklich das es eineige Hundeflüsterer gibt, zwar wenige aber es gibt sie. Nur haben diese Leute wahrscheinlich kein Interesse an Fersehauftritten und Interviews. Und wahrscheinlich lassen sie sich auch nicht sonderlich gut vermarkten.

Viele Grüsse
Steffi

04. Oktober 2001 10:58

Hallo,

: : Ich würde gerne einmal zu allen Hundeflüsterern und ähnlichen hingehen, um sie mir genauer anzusehen. Meine Hunde würde ich aber vielleicht zu Hause lassen.
: : Von jedem kann man lernen, und wenn es nur das ist, wie man es nicht machen soll.
:
: Irgendwie stimmt das ja schon, aber meinst Du nicht das es vertane Zeit ist?
:

nein, ich denke nicht, weil man immer was für sich mitnehmen kann.

Gruß
Andreas

04. Oktober 2001 11:44

: Ich glaube übrigens wirklich das es eineige Hundeflüsterer gibt, zwar wenige aber es gibt sie. Nur haben diese Leute wahrscheinlich kein Interesse an Fersehauftritten und Interviews.

Es gibt sie sicher, Steffi. Nur würde sich der beflüsterte Hund dann nur vom "Flüsterer" willig lenken lassen, kaum aber vom alten Besitzer, wenn er wieder zu diesem zurückgekehrt ist. Ich möchte mal den Flüsterer kennen lernen, der den "Patient Besitzer" in die Kur nimmt und nicht das Tier.

Gruss
Yvonne

04. Oktober 2001 12:29

Hallo Andreas,
:
: der geschlechtsbezogene Unterschied scheint gegeben zu sein, allerdings nicht so absolut, wie Du es ausdrückst.

Nein, ich meinte jetzt da ausschließlich die Bezeichnung "Hundeflüsterer" oder wie man ja auch letzten Sonntag hören konnte "Hundepapst" (gröhl und heul)
Ich meinte damit nicht, daß nur die Männer jetzt die gewalttätigen sind oder daß nun Frauen ausschließlich einfühlsam sind.

Aber vielleicht spiegelt der "Hundeflüsterer" auch unser Weltbild? Der harte Mann und die sanfte Frau, eine sich so benehmende Frau wäre in der Öffentlichkeit wohl keine Hundeflüsterin sondern einfach nur peinlich?

Liebe Grüße
Christine + JW + Bambuli


04. Oktober 2001 12:40

Hallo Elke,

die Leute, die nur ein WE-Seminar besuchen, mögen überrascht/überrumpelt sein - aber: Die "Hundeflüsterer" haben konsequenten Zulauf.
Weil sie etwas versprechen: Den Hund zu reparieren.
Aus eigener Kurserfahrung weiß ich: Die Leute wollen oftmals gar nicht hören, daß ihr Problem durchaus zu lösen ist, aber sie müßten sich ändern und sie müßten viel lernen.
Da gehen sie lieber zu jemandem, bei dem es schnell geht, wo der Hund innerhalb von Minuten funktioniert (scheinbar) und der Hund als das dargestellt wird, als was ihn viele solcher Besitzer auch betrachten und erleben: Als rebellischer Störfaktor und nicht als fühlendes Wesen.

Diese Ansprüche vieler Hundebesitzer, die in die Kurse kamen und ernsthaft dachten, nun würde ihr Hund von mir hingebogen werden, habe ich nicht mehr ertragen, und die Konsequenz gezogen. Das, was ich persönlich mit meinen Hunden lebe, läßt sich nicht an einem WE vermitteln. Ich habe es auch nicht in 5 Minuten gelernt, sondern in nunmehr über 20 Jahren steter Weiterentwicklung. Dazu aber sind viele nicht bereit.
Der Welpe wird gekauft und soll Spaß machen, sonst nichts. Er soll lebendig sein, aber bitte nicht zusehr. Er soll gehorchen, aber ohne daß man Zeit investiert. Er soll alleine bleiben können, nichts kaputt machen, soll immer artig und nett sein und wehe, er pinkelt mal in die Wohnung. Und solange es solche Hundebesitzer gibt, wird es leider Hundeflüsterer geben:-(

Liebe Grüße
Christine + JW + Bambuli

04. Oktober 2001 12:58

Hi Yvonne
Na da sind wir uns doch einig.
Allerdings ist es doch viel einfacher das Problem beim Hund zu sehen und nicht bei sich selbst. Denn man hat ja immer alles richtig gemacht, hält ja schon seit xx Jahren (bei xx bitte beliebige Zahl einsetzten;-)) Hunde und man wollte ja immer nur das beste fürs Hundi. Aber jetzt funktioniert Hundi nicht so wie man es will. Und deshalb geht man zu dem Flüsterer den man ja schon im Fernsehen gesehn hat in der Hoffnung das der den Hund wieder "repariert"
Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, das wenn du Leuten ins Gesicht sagst was sie falschmachen , siehst du sie nie wieder auf dem Platz .
Und dann wird halt der nächste Platz/Trainer/Verein oder auch mal ein Flüsterer ausprobiert.

Viele Grüsse
Steffi