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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
WAS IST VERMENSCHLICHEN?
05. November 2001 15:52

: *Grins*
: natürlich halte ich ihm doch keine Standpauke! Ich sage "bleib" (unten)

eben, das meine ich doch. Solange du deinen Hund bloss bittest doch unten zu bleiben, hat er nicht verstanden was du von ihm willst. Er wird wieder versuchen sich durchzusetzen, und zudem hat er längst gelernt, dass er erst dann seine Ruhe bei dir hat, wenn du schläfst. Die Frage "wer ist hier der Boss" entscheidet sich nicht auf dieser Ebene.

Gruss
Yvonne





05. November 2001 16:04

: Hunde können nicht denken? manchmal doch schon, oder? wenn sie genau wissen, dass sie etwas nicht dürfen, aber dann zu dir ankommen und dich umgarnen (du hast natürlich noch garnicht gemerkt, worum es geht). Ist das nicht eine gewisse gerissenheit??
:
Natürlich können Hunde denken, fühlen, träumen usw.
Neben den Aspekten, die die anderen schon beleuchtet haben, fällt mir auf, daß Vermenschlichen sich häufig auf die Motivation des Hundes bezieht. D.h. ihm "menschliche" Motive für sein Handeln zu unterstellen. Ein nichtneuroticher Hund handelt und denkt "hundlich", menschliche Interpretationen (der ist frech, der will mich damit ärgern) dieses Handelns sind oft vermenschlicht. Liest sich recht abgehoben, hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
Grüße
Sylle

05. November 2001 17:31

Hallo Sylle und Tina!

D.h. ihm "menschliche" Motive für sein Handeln zu unterstellen. Ein nichtneuroticher Hund handelt und denkt "hundlich", menschliche Interpretationen (der ist frech, der will mich damit ärgern) dieses Handelns sind oft vermenschlicht.

Das sehe ich auch so. Hunde handeln nach ihren Trieben (Beutetrieb, Freßtrieb, Fortpflanzungstrieb,...) und erleben Frustration.
Die Hunde nicht so einfach zu sehen, wie sie sind, sondern komplexe menschliche Motivationen (siehe Sylles "Der will mich damit ärgern" Beispiel) auf sie zu projizieren nenne ich Vermenschlichung.

Viele Grüße!
Marina


05. November 2001 18:09

Hallo Tina,

: Wie definiert oder was definiert ihr als Vermenschlichung???

Menschliche Verhaltensweisen und Gefühle auf den Hund zu übertragen, bzw. in ihn hinein zu interpretieren.
Ihn menschlich zu behandeln. Viele vergessen einfach das ein Hund ein TIER ist und dementsprechend agiert.
Klar sagt man, mein Hund ist mein Freund ;-) Wer tut das nicht. Aber es ist nicht so. Wir fühlen uns nur gut wenn wir so denken ;-) Verstehste?

: Also, mal das Beispiel im Bett schlafen: jeden Abend sage ich ihm, er soll unten bleiben. Tut er auch. Aber nur solange bis ich eingeschlafen bin.

Klar. Für Hunde ist es normal mit seinem Rudel nachts zusammen zu sein und zu schlafen. Meine Hunde dürfen mit ins Schlafzimmer und wenn sie wollen auch ins Bett. Mich störts nicht. Das verstehe ich aber auch nicht unter Vermenschlichung, weil es eben aus Sicht des Tieres normal ist im Rudel zu schlafen.
Allerdings gehen meine beiden auch sofort raus wenn ich das sage. Das muss ein Hund können, den Weg freiwilig sofort räumen wenn ich dahergehe.

: Hunde können nicht denken? manchmal doch schon, oder?

Ich nenne das nicht denken. Eher verknüpfen von Ereignissen. Negative und Positive. Für uns sieht es vielleicht aus wie denken.

:wenn sie genau wissen, dass sie etwas nicht dürfen, aber dann zu dir ankommen und dich umgarnen (du hast natürlich noch garnicht gemerkt, worum es geht). Ist das nicht eine gewisse gerissenheit??

Nee;-) das ist kämpfen um die Rangordnung. Sie versuchen mit allen Mitteln, besonders in der Pubertät so hoch wie möglich zu kommen. Sie wollen Chef sein, ist ja normal für den Hund, und wir müssen das merken und sofort unterbinden. Sonst gibts Probleme ;-) Bei meinem ersten hund bin ich auch erst nach 2 Jahren drauf gekommen das der kleine Blödian mich total untergeordnet hat. War nicht schön. Heute ist es andersrum. War ne Menge Arbeit. Und beim zweiten ist es nicht mehr passiert.

Na gut. Zum Schluß, auch ich "vermenschliche" manchmal meine Hunde. Wenn ich anfange mit ihnen zu "reden", oder Mitleid habe weil sie sich mal wieder weh getan haben u.s.w.. Beispiel noch kurz, nach der Kastration sagte mit der TA "Auf keinen Fall jetzt Mitleid zeigen und die Hunde betüdeln" naja, ich habs trotzdem kurzzeitig gemacht, sie taten mir eben so leid und was war das Ende, die haben mich an der Nase rumgeführt, weil sie verknüpft haben das auf bestimmte von ihnen gezeigte Verhaltensweisen von mir eine Reaktion kommt die für die Hunde äußerst angenehm ist. Fresschen und Streicheleinheiten und Extrawürste...

liebe Grüße

Heike, K+A


05. November 2001 18:32


: Die Hunde nicht so einfach zu sehen, wie sie sind, sondern komplexe menschliche Motivationen (siehe Sylles "Der will mich damit ärgern" Beispiel) auf sie zu projizieren nenne ich Vermenschlichung.


Aber was kann ein "normaler" Hundehalter schon anderes in das hundliche Verhalten reininterpretieren, als menschliches?? Nicht jeder befasst sich so eingehend mit der Psyche des Hundes wie es eigentlich nötig ist.
Nun ja, aber ist es denn wirklich sooooo schlimm, ein handeln als "ärgern" zu bezeichnen?? Ich meine. Ich für meinen Teil habe keine grosse Lust ständig einen auf "weise" zu tun, und allen zu erzählen, WAS das gerade bedeutet winking smiley! Es ist doch auch schön ab und zu mal ein witziges Verhalten menschlich zu benennen und nicht immer alles so ernst zu nehmen und Hund Hund sein lassen. Oder?

Liebe Grüsse, Tina + Fume

05. November 2001 18:37

Hi!!

:Mich störts nicht. Das verstehe ich aber auch nicht unter Vermenschlichung, weil es eben aus Sicht des Tieres normal ist im Rudel zu schlafen.

Mich stört es im Grunde auch nicht, ich will damit eben nur erreichen, dass er seinen niederen rang akzeptiert. Ob er nun nachts, wenn ich schlafe zu mir kommt oder nicht interessiert mich weniger. Ich will nur, dass er alles was ich sage respektiert.
Ich finde es sogar schön, morgens neben meinem Hund aufzuwachen!

winkende Grüsse, Tina + Fume