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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Hundebegegnung mit Folgen Anzeige?
12. November 2001 01:45

Morgääähn Andreas,

:
: : Das Ganze ist doch so vertrackt, in diesem Fall heisst man es für gut, in anderen Fällen wiederum nicht.
: : Im Fallbeispiel an Attila, sieht das Ganze wiederum anders aus.
: :
: : Mir macht da nur die grundsätzliche Einstellung von Attila bedenken.
:
: bei Attila war es eine saudumme Situation, was so nicht passieren darf, aber passieren kann. Auch "normale" Hundehalter sind keine Übermenschen.
: Man sollte es wohl nicht vergleichen, aber mir ist es lieber, daß ein Hund meine Hose im Wald zerreißt als daß mich so ein Bekloppter über den Haufen fährt. Man kann sich nicht gegen alle Eventualitäten im Leben absichern. Unfälle passieren und dieses war ein Unfall.

Zugebenerweise ja, das stelle und stellte ich nie in Abrede.
Mir behagt im Nachhinein nicht die Einstellung von Attila grundsätzlich.

:
: Ich habe einen Rüden mit einem stark ausgeprägten Wehrtrieb, er ist aber auch sehr menschenfreundlich. Er läßt viel mit sich machen, aber wenn jemand auf ihn einschlägt und ihn tritt, wird es wahrscheinlich nach einem Warnknurren auch zu einem Warnschnappen kommen und so wird es bei Attilas Hund auch gewesen sein.

Das Anspringen macht hier mir Bedenken. Ausser ich habe da was falsch verstanden.
Nachschnappen nach dem akuten Objekt des Angriffes, bei Tritt - Bein, währe noch irgendwie nachvollziehbar und als Abwehr zu sehen. Obwohl mir da eine reine Abwehrfunktion durch Anzeigen primär lieber wäre.

: Mein Rüde ist sehr souverän und instinktsicher und wenn er je einem Menschen die Hose zerreissen würde, weil er sich nicht zusammenschlagen lassen will, könnte ich es verstehen und akzeptieren.

Kommt eben auf die Situation an. Wenn primär die Wahrnung im Vordergrund stand. Kann sein, dass ich auch das Ganze etwas einfacher sehe, da sich meine Beiden so verhalten.

:
: Wenn ich in umgekehrter Situation nach einem Hund schlage und trete, um meinen zu beschützen, was ich schon machen mußte, nehme ich es auch in Kauf, daß ich Blessuren davon trage.

Okay, das streite ich nicht ab. Bei mir ging da bis jetzt alles ohne Probleme ab, aber ich stelle es nicht in Frage, dass es anders kommen könnte.
Meine Erfahrung hat mir inzwischen gezeigt, dass die Ruhe, die von mir in dieser Situation ausgeht, sich allgemein auf die Lage auswirkt.

: Und natürlich würde ich den anderen Hundehalter ordentlich zusammenstauchen, aber bei einem Einzelfall, schon erlebt und nichts Aufregendes passiert bei mir, nehme ich von einer Anzeige Abstand.

Davon nehme ich inzwischen Abstand, ich suche eher das klärende Gespräch. Massreglungen sind da fehl am Platz in der Art des Zusammenstauchens. Das bringt nur Widerwille entgegen. Ein freundliches Wort kann da oft Wunder vollbringen.

: Ich habe sogar seinen Hund, der was abbekommen hat, hinterher versorgt und ihm, dem Halter eine Exkursion über Hundeverhalten und -erziehung gehalten. Das kam bei ihm an, er hat am nächsten Tag nochmal angerufen und sich entschuldigt, damit war die Sache für mich erledigt.
: Anscheinend ist es in unserer Gesellschaft überhaupt nicht mehr üblich. selbst für seine Schusseligkeit einzustehen, sondern es wird immer nach Vater Staat gerufen.

Tja leider ein Zeichen der Zeit und der Vorfälle allgemein.


: Und wenn ich so ungeschickt bin, mir heißen Kaffee übers Bein zu gießen, dann wird der Kaffeehersteller auf Millionen Dollar verklagt, weil der Kaffee zu heiß war.
: Und wenn ich so abenteuerlustig bin, in exotische Länder mit Bürgerkrieg zu reisen und mir was passiert, soll auch wieder Vater Staat dafür haften.
: In was für einer verrückten Zeit leben wir eigentlich?

In der NUNZEIT :-)
Sorry, ein Scherz, hat aber was.

Welcher halbwegs normaldenkende Mensch würde auf die Idee kommen eine nasse Katze in der Mikrowelle zu trocknen? Fakt ist inzwischen, dass nach einem negativen Gerichtsurteil in den USA, das dort in der Betriebsanleitung steht.

Gleichbedeutent, der Dummheit und Einfaltslosigkeit mancher Menschen sind leider oft keine Grenzen gesetzt und damit müssen wir leider leben.

Viele Grüsse
Peter



12. November 2001 06:12

Hallo Peter,

: : gehört zwar nicht in diesen Thread......

: Ich kenne diverse Hunde, an denen die Muskeldurchtrennung praktiziert wurde und die ganz normale Hund im Sinne von Bewegungseinschränkung sind.

Nach meinem Verständins ging es in dem HD-Thread nicht um eine
(relativ) simple Muskeldurchtrennung sondern um wesentlich schwerere
Eingriffe wie Beckenosteotomie bzw. künstliche Hüftgelenke.

Gruß
Margot

12. November 2001 06:52

Servus Attila,

: um dieses Beispiel noch kurz aufzunehmen: In diesem Fall habe ich doch eindeutig die Möglichkeit, den Hund heranzurufen, sofern ich eben die Lage durchschaue (sollte man hoffen).

Ja und warum hast du deinen Hund dann die Möglichkeit gelassen, an den Jäger nebst angeleinten Jagdhund heranzutreten? Sicherlich hat der Jäger ja nicht bis zum ersten Schlag gegen deinen Hund so getan, als hätte er keine Probleme mit dem Herankommen deines Hundes.

: Da lasse ich ihn natürlich nicht eigenständig irgendetwas regeln, sondern leine ihn an. Grundsätzlich laufen meine Hunde bei Fuß, wenn mir Fremde entgegenkommen, die sich möglicherweise vor ihnen fürchten könnten.

Äh, nur nicht im Wald? Also grundsätzlich hast du da jetzt aber die Unwahrheit gesagt, denn wenn deine Hunde grundsätzlich bei Auftauchen eines fremden Mensches in Fußstellung gerufen werden, sollte dieser Grundsatz erst recht gelten, wenn du zusätzlich einen problematischen Pflegehund an der Leine hast.

: Hundliche Denkweise: Meine Hunde wollen immer auf den Briefträger los, wenn wir ihn außerhalb des Hauses auf der Straße treffen - eben weil sie ihn täglich am Tor verbellen. Sie handeln richtig, von ihrer Warte aus gesehen, den frechen Kerl, der dauernd das Grundstück betritt, endlich zu packen; nur kann man da ihr eigenständiges Handeln wiederum nicht dulden.

Das nicht dulden dieser eigenständigen Handlung ist aber nicht damit erledigt, dass man einfach die Handlung unterbindet. Durch das Verbieten des Bellens wird der Briefträger nicht zum Freund.

Ganz prinzipiell, Attila. Es ist sehr einfach, seine Hunde perfekt zu erziehen, wenn man einfach seine Ansprüche den Möglichkeiten des Hundes anpasst. Es gibt auch Menschen, die der Meinung sind, es ist das gute Recht ihres Hundes, Futter, Spielsachen oder Zuwendungen zu verteidigen, auch wenn es vor dem Besitzer ist. Auch diese Menschen sind davon überzeugt, dass ihr Hund auch zu eigenständigen Handlungen fähig sein soll, und nicht die Marionette des Halters ist.
Ich möchte nicht mal versehentlich mit dir beim Spaziergang zusammenrumpeln ... vielleicht muss ich ja dann um mein Leben fürchten, während du deine gefallene Brille im Gras suchst (fiktives Beispiel).

Mina

12. November 2001 07:20

Guten Morgen Attila,

nach dem schon viel über die Vermeidbarkeit und Deine Schuld an dem Vorfall geschrieben wurde, sage ich dazu besser níchts mehr...

Zu der Sache mit dem OA:
In der Regel wird man nicht gleich angezeigt, sondern der Vorfall wird lediglich gemeldet.
Als mein Hund gegen ein Schaf gegangen ist, das ihn weder provoziert noch angegriffen hat (also konnte man dem Vieh leider keine Schuld in die Klauen schieben...), haben wir uns mehrfach beim Besitzer, den wir recht gut kannten entschuldigt und angeboten, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Noch am gleichen Tag haben wir unsere Versicherung verständigt, dass evtl. ein Regulierungsfall eintreten könnte.
Das Schaf wurde vom Besitzer ohne Tierarzt wieder hochgepäppelt, hat ohne weitere Schäden überlebt, aber trotz allem, hat der Besitzer das OA über den Vorfall informiert, falls so etwas noch einmal passieren sollte. Außerdem hatte er schon häufiger Fälle, in denen seine Tiere von Hunden verletzt/getötet wurden.

Mir wurde eine Vorladung geschickt, ich war überpünktlich da, habe meine Aussage gemacht, Besserung gelobt und versprochen meinem Gassiegänger, der den Hund abgeleint hat, ins Gewissen zu reden.
Mehr war nicht. Also ist mein Hund jetzt aktenkundig. Wenn in Zukunft noch einmal etwas passiert, drohen mir, besser dem Hund, Leinenzwang und evtl. Maulkorbpflicht. Und dann müssten wir einen Wesenstest ablegen.
Zugute gehalten wurden mir:
-das ich nichts beschönigt habe
-mich nicht versucht habe rauszureden
-meine Versicherung schon informiert hatte
-mich entschuldigt habe
-freundlich war und pünktlich zu dem Termin erschienen bin.

Also, auch die Leute beim OA können nett und freundlich sein und man kann auf Verständnis hoffen. Allerdings würde ich so Touren wie "Aussage gegen Aussage" und "es waren ja keine Zeugen da" erst gar nicht in Erwägung ziehen. Ich glaube, die zerrissene Hose und das blutige Knie des Opfers sprechen Bände. Sich dann noch rauszureden ist mehr als unglaubwürdig.
Sei ehrlich, sag dass es Dir leid tut, es nicht mehr vorkommt und Du Deine Hunde demnächst immer an der Leine hast. Wie Du Dein Versprechen dann umsetzt, bleibt ja Dir überlassen.

Ich für meinen Fall, habe etwas daraus gelernt. Mein Hund bleibt in Zukunft an der Leine, es sei denn, ich kann die Situation 100%ig abschätzen. Freilauf bekommt er auf eingezäunten Geländen, ansonsten ist Flexi-Leine angesagt.

Viele Grüße

Christina

PS: Mit Kommentaren wie "hätte der Mann die Leine losgelassen., wäre nichts passiert" wäre ich auch vorsichtig. Es gibt auch Hunde, die dann richtig übel werden können. Und deren Besitzer sind nicht gerade erfreut über der-will-nur-spielen-Hunde und lassen-sie-doch-die-Leine-los,-die-regeln-das-unter-sich-Besitzer...



12. November 2001 07:10

Tach Andreas,

: Und wenn ich so ungeschickt bin, mir heißen Kaffee übers Bein zu gießen, dann wird der Kaffeehersteller auf Millionen Dollar verklagt, weil der Kaffee zu heiß war.

... wir leben in Zeiten, wo Kaffeehersteller entgegen den Warnungen von entsprechenden Behörden den Kaffee um 10 Grad heißer machen als üblich, damit man Bohnen einspart.
... wir leben in Zeiten, wo es Gerichtsverhandlungen und Verbrennungen braucht, um so ein Verhalten zu stoppen.

: Und wenn ich so abenteuerlustig bin, in exotische Länder mit Bürgerkrieg zu reisen und mir was passiert, soll auch wieder Vater Staat dafür haften.

... wir leben in so armen Zeiten, dass in manchen Ländern die armen Menschen sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als Geld bringenden Touristen zu schädigen, um Aufmerksamkeit für ihr Leid zu bekommen. Bis in den Tod.

: In was für einer verrückten Zeit leben wir eigentlich?

... wir leben in Zeiten, wo Hunde Mauer erklimmen, Schulen stören und im natürlichen Jagdtrieb sechsjährige Kinder töten, schlachten.
... wir leben in Zeiten, wo es eine Rolle spielt, welcher Nationalität das Kind angehörte.

... wir leben in Zeiten, wo Fanatiker Tausende Menschen für ihre Ideen opfern. Und keiner weiß, was für Ideen das sind.

... wir leben in unserer Zeit, von uns gemacht.

Wortlos
Mina

12. November 2001 07:08

Hallo Margot

:
: : : gehört zwar nicht in diesen Thread......
:
: : Ich kenne diverse Hunde, an denen die Muskeldurchtrennung praktiziert wurde und die ganz normale Hund im Sinne von Bewegungseinschränkung sind.
:
: Nach meinem Verständins ging es in dem HD-Thread nicht um eine
: (relativ) simple Muskeldurchtrennung sondern um wesentlich schwerere
: Eingriffe wie Beckenosteotomie bzw. künstliche Hüftgelenke.

Kann sein, dass ich da was überlesen oder missverstanden habe.
Also für künstliche Hüfgelenke beim Hund fehlen mir die Erfahrungswerte, wie weit nach solch einer Operation das Leben des Hundes noch als normal angesehen werden kann.

Stellt sich die Frage ob eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit ohne Schmerzen für einen Hund noch lebenswert ist.

Viele Grüsse
Peter
:
: Gruß
: Margot