: Sicher? Und wenn sowas wieder an einer unüberschaubaren Ecke passiert? Ich halte es so das meine Hunde niemals um eine Ecke ohne mich laufen , sondern schon ein paar Meter vor der Ecke halten müssen und warten bis ich da bin. Vorausschauend Gassi gehen ;-)
Hallo Heike,
das mache ich auch - lies bitte meinen Nachtrag, wie es zu der Situation kam. Hundertprozentig überschauen können wir unsere Umgebung alle nicht. Wie oft habe ich schon erlebt, daß sich die Flußauen hier als vollkommen "unbemenscht" darstellten und dann doch Leute mit Hunden unten am Wasser waren, hinter den Büschen verborgen. Da muß man schon Sinne wie Old Shatterhand haben, um sämtliche Möglichkeiten abzudecken. Folglich wird es immer mal wieder zu unerfreulichen Begegnungen kommen, sofern man eben seine Hunde nicht nur an der Leine halten will, und keiner, auch nicht hier im Forum, kann mir erzählen, daß er solche Begegnungen niemals hatte oder sie für die Zukunft ausschließt.
: : Hundliche Denkweise: Meine Hunde wollen immer auf den Briefträger los, wenn wir ihn außerhalb des Hauses auf der Straße treffen - eben weil sie ihn täglich am Tor verbellen. Sie handeln richtig, von ihrer Warte aus gesehen, den frechen Kerl, der dauernd das Grundstück betritt, endlich zu packen; nur kann man da ihr eigenständiges Handeln wiederum nicht dulden.
: Hääh? Ist das Dein ernst? Ich tue mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig schwer damit Deine Einstellung zu Hunden zu verstehen. Wieso soll es richtig sein den Briefträger ausserhalb des Grundstücks packen zu wollen????
Deswegen habe ich ja auch geschrieben: "hundliche Denkweise" und "aus ihrer Warte". Wie sollen sie wissen, daß das der freundliche Mann ist, der die Post bringt? Für sie ist er ein Eindringling, der's jeden Tag aufs neue versucht, und jetzt begegnet er ihnen, ohne daß der Zaun sie behindert, und sie können ihn packen. Ist doch logisch, oder? Dieses Verhalten unterbinde ich draußen natürlich, nicht aber grundsätzlich - oder soll ich ihnen verbieten, Wache zu halten?
: Nein. Das kanns echt nicht sein. Aaron lässt zwar auch keine fremden Personen oder Briefträger aufs Grundstück, aber er nimmt die Post an und bringt sie mir. Fremde werden verbellt, lasse ich auch zu, bis mein Kommando kommt "ist okay". Dann hat er gefälligst ruhig zu sein.
Das kann ich natürlich auch machen, ist nichts Besonderes. Mache ich aber nur, wenn Leute ins Haus wollen; irgendwelche Passanten können die Hunde ruhig verbellen, um so größer ist der Bogen, den diese Figuren ums Haus machen :-).
: Vielleicht wäre es hilfreich mal Deine generelle Einstellung zu Hunden zu hören.
Gerne. Der Hund ist für mich ein Gebrauchstier, durch Auslese und schließlich systematische Zucht aus Wölfen entstanden. Im Prinzip ist es seine Aufgabe, den Menschen bei verschiedenen Verrichtungen zu unterstützen bzw. diese auf Grund seiner scharfen Sinne zu übernehmen - von der Rattenbekämpfung bis zum Hüten der Herde, von der Fährtensuche und Bringen der Jagdbeute bis zur Bewachung des Hauses und ggf. dem Angriff auf Aggressoren. Zivilisationsprozesse und allgemeine Verweichlichung und Verhätschelung haben aus dem Hund ein Wohnungs- und Schoßtier, häufig einen Kind- und Partnerersatz (als ob man ein Kind mit so einem tollen Hund vergleichen könnte!), gemacht; solche Hunde möchte ich aber bitte nicht haben, daher leben sie überwiegend draußen, werden bei aller Zuwendung mit einer gewissen Strenge behandelt sowie täglich beschäftigt und trainiert, nehmen ihre Bewachungsaufgaben uneingeschränkt wahr und verfügen über eine gewisse "Schärfe" in dem Sinne, daß sie unliebsame Leute von sich und ihrem Herrn fernhalten. Daß ich sie natürlich auch als warme, weiche Wesen mag und sie sich gelegentlich auf meinem Bett herumlümmeln, tut dieser Einstellung keinen Abbruch.
Gruß, Attila