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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Hundebegegnung mit Folgen Anzeige?
12. November 2001 09:28

Hallo Attila,

nach all' den gelesenen Postings und Deinen jeweiligen Kommentaren, kann ich mich einigen nur anschließen, die Deine grundsätzliche Denkweise nicht teilen können und sie sehr skeptisch macht.
Mir stoßen so Sätze auf, dass Deine Hunde im Garten vorbeilaufende Passanten verbellen dürfen ....."umso größer ist der Bogen, den diese Figuren ums Haus machen".
Oder "Verfügen über eine gewisse 'Schärfe' in dem Sinne, dass sie unliebsame Leute von sich und ihrem Herrn fernhalten".


Ich habe kein Interesse daran, dass mein Hund jeden vorbeilaufenden Passanten verbellt, ich kann so ein Verhalten sogar überhaupt nicht leiden und ärgere mich sehr über diese permanenten Zaunkläffer. Was hat mein Hund andere Leute anzukläffen, nur weil sie an unserem Grundstück vorbeigehen? Wenn sie ungefragt aufs Grundstück rauf wollen, darf er bellen, muss aber auch sofort aufhören, wenn ich es ihm sage.

Das zweite Beispiel finde ich ebenso merkwürdig, weil es für mich sehr viel Aggressivität widerspiegelt.
Es klingt für mich alles nach den für mich absoluten Antischäferhundleuten, tut mir leid.

Mir schwingt da insgesamt zu viel Aggressivität mit und zu viel Eigenständigkeit Deiner Hunde.

Zu dem Vorfall im Wald haben die anderen ja auch schon genug gesagt: Dein Hund hätte nicht zu dem angeleinten Hund hingedurft und fertig. Dass er in Situationen, wo es schnell gehen muss (weil in Deinem Fall:Mann mit Hund schon so dicht vor Euch) nicht mehr abrufbar ist und gleichzeitig schnell auf diese Art auf eine tobende Hündin reagiert, ist meiner Meinung nach ein Gemisch, was es nicht vertritt, dass Du so mit Deinem Hund durch die Gegend ziehst. Und zusätzlich hattest Du noch einen sehr schwierigen Hund an der Leine.....das schreit doch schon nach "Unfällen".

Gruß, Melli


12. November 2001 09:11

: Ich habe einen Rüden mit einem stark ausgeprägten Wehrtrieb, er ist aber auch sehr menschenfreundlich. Er läßt viel mit sich machen, aber wenn jemand auf ihn einschlägt und ihn tritt, wird es wahrscheinlich nach einem Warnknurren auch zu einem Warnschnappen kommen und so wird es bei Attilas Hund auch gewesen sein.


Hi Andreas,

genauso war's. Der Hund ist normalerweise äußerst gutmütig, hat eine sehr hohe Reizschwelle, Kinder dürfen ihn (nach Absprache - sie dürfen nicht einfach an ihn heran) in den Arm nehmen usw. Er läßt sich aber nicht traktieren, er ist es nicht gewöhnt, so behandelt zu werden, und wehrt sich; das wird er auch künftig tun, und ich werde es nicht unterbinden.

: Anscheinend ist es in unserer Gesellschaft überhaupt nicht mehr üblich, selbst für seine Schusseligkeit einzustehen, sondern es wird immer nach Vater Staat gerufen.

So sieht's aus. Ich sah mir vor ein paar Jahren in einem Tierheim einen wunderschönen Schäferhund an. Der Tierheimleiter schickte sich an, ihn aus dem Zwinger zu holen, flugs war der Hund ihm entwischt und hatte mich sofort, ohne Vorwarnung und erkennbaren Grund, am Bein! Eine schwer blutende, tiefe Wunde war die Folge, die zerrissene Hose gab's gratis. Ich habe den Hund selbst unter Kontrolle gebracht (auch nicht ohne Gewalt), der Tierheimfritze war nicht dazu in der Lage. Danach sind wir mit dem Hund spazierengegangen, ich mit unverbundenem, schwer blutendem Bein (muß heute noch lachen, wenn ich daran denke, wie ich damals aussah), und es kam heraus, daß der Hund schon mehrere Menschen krankenhausreif gebissen hatte - das nennt man Fahrlässigkeit! Natürlich habe ich gegen das Tierheim keine Anzeige erstattet, habe auch nicht geschimpft und mich gebärdet und nicht nach Vater Staat gerufen. Den Hund freilich habe ich mich nicht getraut zu übernehmen, dazu hatte ich damals zuviel Publikumsverkehr zu Hause.

Gruß, Attila

12. November 2001 10:17

Hallo Attila,

: das mache ich auch - lies bitte meinen Nachtrag, wie es zu der Situation kam.

Gelesen.

:Hundertprozentig überschauen können wir unsere Umgebung alle nicht.

Zu 100% sicher nicht und die ganze Diskussion hätte ich besser, etc. macht den vorfall nicht ungeschehen. Ich hatte nur den Eindruch am Anfang das Du dich da rausreden wolltest, so nach dem hätte der andere besser reagiert ;-)

:sofern man eben seine Hunde nicht nur an der Leine halten will, und keiner, auch nicht hier im Forum, kann mir erzählen, daß er solche Begegnungen niemals hatte oder sie für die Zukunft ausschließt.

Ich hatte schon Eckbegegnungen und werde sie immer wieder haben. Trotzdem reagieren meine Hunde eben nicht so wie Deiner. Sorry, ist aber so. Und sie sind trotzdem Hunde und keine Maschinen.
Habe ich allerdings den dritten Teilzeitpflegehund dabei, gehe ich ausschliesslich Wege die ich überblicken kann. Denn die drei zusammen, da muss ich mehr als nur 150% aufpassen.

: : Hääh? Ist das Dein ernst? Ich tue mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig schwer damit Deine Einstellung zu Hunden zu verstehen. Wieso soll es richtig sein den Briefträger ausserhalb des Grundstücks packen zu wollen????

: Deswegen habe ich ja auch geschrieben: "hundliche Denkweise" und "aus ihrer Warte". Wie sollen sie wissen, daß das der freundliche Mann ist, der die Post bringt?

Ich denke schon das ein Hund verknüpfen kann das der Mann der die Post bringt nix böses will.
Aber wie gesagt, das ganze ist eine Einstellungssache zum Hund und zu seiner Umwelt.
Ich weiss das meine beiden es können. Für mich in Ordnung, andere handeln eben anders.

:ich draußen natürlich, nicht aber grundsätzlich - oder soll ich ihnen verbieten, Wache zu halten?

Nein. Aaron hält auch Wache. Ich definiere Wache eben anders.
Und ich fühle mich, gerade wenn ich alleine zu Hause bin, sehr sicher wenn Aaron draussen ist oder auch drinnen und gut aufpasst.

: Das kann ich natürlich auch machen, ist nichts Besonderes. Mache ich aber nur, wenn Leute ins Haus wollen; irgendwelche Passanten können die Hunde ruhig verbellen, um so größer ist der Bogen, den diese Figuren ums Haus machen :-).

Ich seh schon, Deine und meine Einstellung zu Menschen und Hunden allgemein, passt nicht so ganz überein. Aber ist ja auch egal ;-). Leute die bei uns vorbeigehen, werden nicht verbellt. Leute die reinwollen, sehr wohl.

: : Vielleicht wäre es hilfreich mal Deine generelle Einstellung zu Hunden zu hören.

: Gerne. Der Hund ist für mich ein Gebrauchstier, durch Auslese und schließlich systematische Zucht aus Wölfen entstanden. Im Prinzip ist es seine Aufgabe, den Menschen bei verschiedenen Verrichtungen zu unterstützen bzw. diese auf Grund seiner scharfen Sinne zu übernehmen - von der Rattenbekämpfung bis zum Hüten der Herde, von der Fährtensuche und Bringen der Jagdbeute bis zur Bewachung des Hauses und ggf. dem Angriff auf Aggressoren.

Stimme ich Dir zu.

:Zivilisationsprozesse und allgemeine Verweichlichung und Verhätschelung haben aus dem Hund ein Wohnungs- und Schoßtier, häufig einen Kind- und Partnerersatz (als ob man ein Kind mit so einem tollen Hund vergleichen könnte!),

Ach jaaa, Du und Kinder, zwei Welten prallen aufeinander ;-))))

:gemacht; solche Hunde möchte ich aber bitte nicht haben, daher leben sie überwiegend draußen, werden bei aller Zuwendung mit einer gewissen Strenge behandelt sowie täglich beschäftigt und trainiert, nehmen ihre Bewachungsaufgaben uneingeschränkt wahr und verfügen über eine gewisse "Schärfe" in dem Sinne, daß sie unliebsame Leute von sich und ihrem Herrn fernhalten. Daß ich sie natürlich auch als warme, weiche Wesen mag und sie sich gelegentlich auf meinem Bett herumlümmeln, tut dieser Einstellung keinen Abbruch.

In den vorigen Absätzen kann ich Dir absolut zustimmen. Im letzten hier, ich weiss noch nicht, irgendwas stört mich. Es ist eben, meine Hunde sind auch meist draussen (freiwillig), ich behandel sie ebenfalls streng wenn es erforderlich ist und Aaron hat auch bereits seinen Schutztrieb ausgelebt als er einen Besoffenen von mir fernhielt (ohne zu beissen). Sie gehen auch aufs Sofa und ins Bett. Ich bin am grübeln was da jetzt nicht passt.

Vielleicht komm ich ja irgendwann mal drauf. Danke für Deine Ausführungen.

liebe Grüße

Heike, Kimba & Aaron



12. November 2001 10:05

Hallo Attila,

nein mein Hund ist sehr gut sozialisiert und auch sehr verträglich ohne Leine. Die Leinenaggression kommt wahrscheinlich von seiner Kettelhaltung in Spanien (1 Jahr allein an der Kette, wer weiß was da alles passiert ist).

Danke für deinen Zuspruch, ist für mich wichtig, da ich leider ein überaus ängstlicher Typ bin wenn wes um meine Hunde geht.

Viele Grüße Lore

12. November 2001 11:39

Hallo,
:
: Kurze Frage. Meinst Du das ein Rüde der kastriert ist kein echter Rüde mehr ist? Kannst Du mir bitte erklären warum und wieso Du das meinst und auf was bezogen?

wie Attila das schon geschrieben hat: es fehlt nach einer Kastration etwas im männlichen Verhaltensrepertoire, v.a. Hündinnen, aber auch Rüden gegenüber.
Deswegen lassen doch auch die meisten Leute ihre Hunde kastrieren, weil sie sich diese Verhaltensänderung wünschen, gerade bei Frühkastrationen.

Gruß
Andreas

12. November 2001 11:56

Hallo Andreas,

: wie Attila das schon geschrieben hat: es fehlt nach einer Kastration etwas im männlichen Verhaltensrepertoire, v.a. Hündinnen, aber auch Rüden gegenüber.

Bin in Eile, hab Feierabend. Vielleicht täusche ich mich in meinen Hunden, aber ich konnte keine auffällige Verhaltensänderung feststellen bei meinen Rüden. Welche Änderung im Verhalten meinst Du denn "genau"?

: Deswegen lassen doch auch die meisten Leute ihre Hunde kastrieren, weil sie sich diese Verhaltensänderung wünschen, gerade bei Frühkastrationen.

Nee, 12 Hündinnen in der "direkten" NAchbarschaft wovon keine kastriert war, ewige Heulerei, Jammerei, nicht fressen und abmager, und und und

liebe Grüße

Heike, K+A