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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Hundebegegnung mit Folgen Anzeige?
11. November 2001 11:33

Hallo Attila,

ich sehe das so: Wenn Dein Hund sich nicht zuverlässig abrufen lässt, dann muss er an der Leine bleiben, kann ja auch eine Schleppleine sein.

Ich musste meine Hündin auch eine Zeitlang nur an der Leine führen, da sie krank war und nicht so rumrennen durfte. Ich hätte mich bedankt, wenn dann ein freilaufender Hund auf uns zukommt.

Wenn Sina ohne Leine ist, darf sie prinzipiell NICHT zu einem anderen Hund einfach hinlaufen, es sei denn, ICH gestatte es ihr. Das funktioniert sehr gut. Wenn es nicht funktionieren würde, wäre sie an der Schleppleine.

Ich sage damit nicht, dass Du ein schlechter Hundeführer bist, aber Du hast es nicht geschafft, vorrausschauend zu denken und Deinen Hund abzurufen.

Und damit hast Du erst mal den schwarzen Peter.

Natürlich hat auch Dein Gegenüber nicht das Recht auf Deinen Hund einzutreten.


Das Kind liegt also jetzt im Brunnen und Du kannst nur versuchen, es rauszuholen.

Also mache es, wie die anderen sagen. Fahre dorthin, entschuldige Dich, gestehe ein, dass Du einen Fehler gemacht hast, dass Du zu spät reagiert hast. Erkläre, dass Du etwas unsicher warst, wegen der Pflegehündin usw.usw.

Wenn ich in der Situation des Mannes wäre, würde mich ein Eingestehen von "Sorry, ist falsch gelaufen" wesentlich mehr beeindrucken, als einen Vorwurf Deinerseits, ich hätte mich falsch verhalten.

Denn die Ausgangssituation ist die: Wenn ICH meinen Hund anleine, erwarte ich das auch von Meinem Gegenüber. Ist übrigens bei uns so im Gemeinderecht geregelt. Die Hunde dürfen prinzipiell alle ohne Leine laufen, aber es muss Rücksicht genommen werden.

Und übrigens: Als Sina frisch kastriert war und von einem streundenden dorfbekannten Rüden attackiert wurde, der sie besteigen wollte und sie es nicht schaffte sich zu wehren, sie geriet regelrecht in Panik, da habe ich auch heftigst eingegriffen und zugesehen, dass der Rüde sich verdrückt. Ich habe auch mit dem OA telefoniert, aber keine Anzeige gemacht sondern nur darum gebeten, dass man dem Besitzer nochmal klar macht, dass er den Hund nicht alleine durchs Feld laufen lässt. Das geht hier, wie gesagt, wir wohnen auf dem Dorf, da regelt man vieles noch menschlich. Ich dachte dabei nicht an uns sondern an viele andere Hundehalter, die vor diesem Hund (Riesenschnauzer) ja auch Angst haben könnten.

Nur wenn alle Hundehalter Rücksicht nehmen, wird sich die Situation verbessern. Und da hast Du heute morgen leider "gepennt". ALso entschuldige Dich und siehe zu, dass die Sache aus der Welt kommt.

Viele Grüsse

Ingrid und Sina


11. November 2001 11:59

Hi Yvonne,

: Das sehe ich bei meiner kastrierten Hündin ganz anders, seit sie kastriert ist sind die Rüden viel gnädiger mit ihr

vielleicht riecht Deine Hündin nicht kastriert!
In fast 20 Hundesportjahren habe ich es sehr oft anders erlebt und kastrierte Hündinnen würden wie Rüden behandelt.

Gruß
Kathi

11. November 2001 13:01

Hallo Ingrid,

Du hast schon recht: meistens sehe ich das Unheil kommen, heute morgen aber leider nicht. Ich hatte das Ende des Waldwegs beinahe erreicht, als der Mann um die Ecke bog - die Begegnung war nicht zu vermeiden! Der Rüde, der ein paar Meter vor mir lief, war nicht mehr abrufbar, da ging es auch schon los. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, der Gast längst wieder im Bayernland, Weiterungen muß ich abwarten.

Gruß, Attila

11. November 2001 13:09

: Mein Hund ist auch an der leine sehr aggresiv und wenn jetzt ein unangeleinter Hund kommt, was dann tun? Wenn die Aggression auf beiden Seiten schon da ist, würde wahrscheinlich das Ableinen auch nichts mehr bringen.
:
: Ich würde gerne von dir hören, was man als "Gegenüber" da tun kann.
:


Hi Lore,

wenn plötzlich ein fremder Hund vor mir steht, lasse ich die Leine sofort fallen, wenn keine Zeit mehr ist, sie abzuhaken (außer bei Kleinhunden - die vertreibe ich mit "hau ab" oder ähnlichem). Die Hunde können sich dann ohne Rückendeckung durch den einen oder anderen Hudneführer beschnuppern. Fallen sie dann übereinander her und wäre der fremde Hundeführer inzwischen eingetroffen (war bei meinem Vorkommnis ja der Fall - ich stand daneben), müßte man nach Absprache die Hunde voneinander trennen: ZUGLEICH an den Hinterbeinen oder an der Rute fassen und auseinanderziehen. Das sollte auch bei größeren Hunden möglich sein, braucht aber eben halbwegs couragierte Hundeführer.

In der Geschichte, die ich erzähle, fand gar keine echte Auseinandersetzung zwischen den Hunden statt; der Hündin des Fremden ist nichts passiert, was man ja hätte erwarten sollen, nachdem er nicht mehr in der Lage war, sie zu beschützen.

Gruß, Attila


11. November 2001 13:14

: Du kannst aber das Eine nicht mit dem Anderen vergleichen. Fakt ist nun mal, dass dein Hund zugebissen hat und sowas darf nun mal nicht vorkommen.
: Dieser Vorfall wäre dadurch vermeidbar gewesen, indem du deinen Hund gleich beim Durchstarten abgerufen hättest.
: Ich lasse meine generell erst mit Zustimmung der anderen HF's zu deren Hund, ergo sind sie es gewohnt, dass sie beim Anblick von anderen Hund bei mir zu bleiben haben.



Hi Dogman,

jau, ich mache das auch so mit der Zustimmung. Aber stelle Dir das Szenario so vor: der Waldweg mündet in eine wenig frequentierte und schwach bebaute Straße; kurz vor Erreichen dieser Straße leine ich meine Hunde grundsätzlich an. Der Rüde lief ein paar Meter vor mir, der Zeitpunkt zum Anleinen wäre in Sekunden gekommen gewesen, da bog der gründe Jäger um die Ecke, und die Hunde mußten einfach aufeinandertreffen. Die Konstellation war einfach unglücklich.

Daß der Hund sich gegen Schläge und Tritte zur Wehr setzt, ist normal und soll so sein; er ist sehr menschenfreundlich und mit Kindern aufgewachsen, läßt sich aber von niemandem traktieren. Es wäre ja noch schöner, wenn jeder Fremde meinen Hund klein machen könnte.

Gruß, Attila

11. November 2001 13:20

Hallo Attila,

perfekt bin ich auch nicht, noch lange nicht. Ich habe das Problem mit dem Unheil meist in Form von Hasen. Meist sehe ich sie zuerst, aber ab und zu penne ich auch und dann ist wieder eine Menge Erfolg zunichte gemacht.

Wenn der Gast schon weg ist, Du hast doch seine Adresse? Dann kaufe doch morgen ein oder zwei schöne Flaschen Wein, mache ein Päckchen fertig und schicke es ihm. Entschudige Dich eben schriftlich und versichere ihm, dass Du natürlich für den Schaden der Hose aufkommst.

Ich würde aber trotzdem auch nochmal zu dem Gastgeber gehen und mit ihm das Gespräch suchen, unabhängig davon. Und Dein Bedauern ausdrücken, dass sein Gast zu Schaden kam.

Ich hasse es auch, wenn ich rumschleimen muss, aber ich fahre sehr gut damit. ;-)) Ich wohne in einer Strasse mit 50 Kindern und Sina ist ein DSH-Mix. Die zwar Angst vor den Kindern hat und meist versucht abzuhauen, trotzdem war sie vielen Eltern etwas suspekt, besonders nach der Geschichte in Hamburg.

Aber mit immer schön freundlich bleiben und absolute Rücksichtnahme, immer das Wohl der Kinder vor Augen, ist die Situation heute sehr gut. Einige Kinder findet Sina nicht mehr so schlimm, die streicheln sie auch. Aber für die Eltern ist sie kein Angstfaktor mehr.

Viel Erfolg

Ingrid und Sina