Tierschutz oder was ? :: Ungereimtes

Tierschutz oder was ?

von Peter & Kira(YCH) am 28. November 2001 22:57

Wer hat Erfahrungen gemacht mit Tierschutzorganisationen und kann uns darüber berichten ? Wir suchen Geschichten über gelungen Projekte und Hilfsorganisationen oder Privatinitiativen.
Aber auch Negatives interessiert uns !
Wieso werden z.B. Hunde aus Spanien in deutschen Tierheime abgegeben, mit Abgabevertrag für DM 300,00 bis DM 500,00 und davon geht keine müde Mark zurück zu den Tierschützern nach Spanien ?
Im nächsten Jahr eine Währung, Europa rutscht zusammen und alles ist möglich - sogar klonen wird erlaubt - aber täglich werden Hunde vergiftet, ermordet oder "kundengerecht" in Massen gezüchtet.
In Irland werden Greyhounds gezüchtet, um sie, nachdem sie dem Besitzer Geld im Renngeschäft gebracht haben, wieder getötet.
Tiertransporte fahren immernoch durch quer durch die Welt-sogar mit Hunden ! Damit meine ich keinesfalls Hilfstransporte, sondern Menschen die mehrmals im Jahr in den Süden fahren, Hunde aus südlichen Ländern zu uns transportieren, an Tierheime "liefern", abkassieren und ebenfalls kein Geld zurückfliesen lassen, zu den Tierschützern im Süden, die die Hunde vorher hochgepäppelt, geimpft und teilweise kastriert haben!
Was ist los bei uns und unseren Nachbarn ?
Gibt es das tatsächlich ?
Wie sind eure Erfahrungen ?
Sehe ich da was falsch oder wie oder was ?
Ich freue mich auf Eure Beiträge hier im Forum !




von Attila(YCH) am 29. November 2001 12:31

Hallo Peter,

ich bezweifle nicht, daß es seriöse Tierschutzorganisationen gibt, die Hunden im Süden (namentlich in Spanien, Griechland, Rumänien) das Leben retten und sie hier verantwortungsvoll vermitteln. Solche Hunde zu bekommen, ist auch gar nicht so einfach. Wie diese Organisationen mit deutschen Tierheimen kooperieren und abrechnen, weiß ich allerdings nicht.

Fakt ist jedenfalls, daß es eine Reihe von Privatpersonen gibt, die in eigener Regie, ohne von einer Organisation oder einem Verein gedeckt zu sein, Hunde unter kläglichsten Bedingungen (6-8 Hunde in einem PKW, über- und durcheinander) aus südlichen Ländern nach Deutschland "einführen", um sie hier gegen beträchtliche "Schutzgebühren" zu vermitteln: bis zu DM 800,-- pro Hund, eine hingepfuschte Kastration eingeschlossen (netter Nebenverdienst bei Vermittlung von bestimmt zehn Hunden pro Monat. Allein hier im Bonner Raum gibt es zwei Damen, die sich auf diese dubiose Art des "Tierschutzes" verstehen; man konnte ihnen bisher nicht das Handwerk legen, da die Amtsveterinärin stets behauptete, bei beiden Damen sei alles in Ordnung. Die Hunde werde über Anzeigen in hiesigen Anzeigenblättern vermittelt, z. B. (Originalzitat):

Tierschutz! Familienhund! Wunderschöne Schäferhündin, 3 Jahre,
sucht verantwortungsvolles, liebevolles Zuhause mit Garten. Nora
ist einfach nur ein Schatz. Sie ist besonders lieb und anhänglich,
lieb mit Kindern und Artgenossen. Nora hat einen völlig
unkomplizierten Charakter und ist der ideale Familienhund.

Das klingt doch nett, nicht wahr? Glaub mir, der Hund findet ein Zuhause. Diese Anzeigen werden formuliert, bevor die gute Frau "Nora" überhaupt zu Gesicht bekommen hat, und im voraus können sich Interessenten bereits Hunde anschauen - nach Bildern. Natürlich sind alle noch jung, besonders lieb, unkompliziert und kinderfreundlich - das dicke Ende kommt dann später.

Woher ich das weiß? Eines Tages traf ich eine flüchtige Bekannte mit einer älteren Schäferhündin. Sie hatte die Hündin von jener "Tierschützerin" gekauft: Preis DM 800,-- für Hündin + Kastration; das Hundemädchen sollte aus Italien stammen und drei Jahre alt sein. Ich nahm die Hündin genauer in Augenschein: ca. sechs Jahre alt, vielleicht noch älter; offensichtliche Probleme im Ellbogen-/Schulterbereich; Sprunghemmung, möglicherweise also auch HD; ängstliches, scheues Wesen. "Da hat man dich aber übers Ohr gehauen." meinte ich zu der Bekannten. Die aber hing an der Hündin. Tatsächlich starb das Tier nach einem Jahr an den Folgen einer mangelhaft ausgeführten Kastration - Vereiterungen, chronische Entzündungen, Quälerei ohne Ende und mehrere Tausend Mark Tierarztkosten. Ich habe dann etwas genauer nachgeforscht, wie dieser Hund nach Deutschland gekommen war.

Was macht man gegen solche Leute? Jeder Tierschützer kennt die beiden Damen, jeder möchte ihnen das Handwerk legen. Aber die Amtsveterinärin weist jeden Fingerzeig ab. Selbsthilfe? Steinigen? Erschießen? Den gequälten Hunden zum Fraß vorwerfen?

Gruß, Attila


von Peter(YCH) am 29. November 2001 13:24

Hallo Attila,
deine Antwort und das damit verbundene Bekanntmachen solcher Geschichten hilft nicht alleine, aber wir sorgen dafür das Hundehändlern, die mit dem Leid der Tiere unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes, die "Arbeit" schwerer gemacht wird.
Es ist echt der Hammer was wir in den letzten Tagen so an Storys hören und selbst erleben.
Ich will Informationen sammeln und einem mir bekannten TV-Redakteur vorlegen - aber dafür brauche ich aber Fakten und keine Vermutungen.
Ausserdem haben wir leider die Erfahrung gemacht das oftmals viele Leute den Sch.... einziehen wenn sie hören das wir etwas veröffentlichen wollen. Aber auch hier können wir für Diskretion sorgen - kein Problem - nur ich denke es wird endlich Zeit das wir auch an diesem wichtigen Thema dranbleiben.
Zu Deiner Frage:
:"Was macht man gegen solche Leute? Jeder Tierschützer kennt die beiden Damen, jeder möchte ihnen das Handwerk legen. Aber die Amtsveterinärin
weist jeden Fingerzeig ab. Selbsthilfe? Steinigen? Erschießen? Den gequälten Hunden zum Fraß vorwerfen?"
Ich weiss keine Patentlösung-aber es würde mich schon interessieren was die beiden Damen, in ein vor die Nase gehaltenes Mikro sagen würden, wenn auch noch eine Kamera läuft und man beweisen könnte das die beiden tatsächlich "eine Leiche im Keller haben" !
Ich denke bekanntmachen hilft ungemein !
Grüssle Peter

von Marion(YCH) am 29. November 2001 14:41

Hallo Peter,

erst vor einigen Wochen kam in NRW im Regional-Fernsehen ein Bericht über eine Private Tierschutz-Initiative, die einen Hund aus, ich glaube es war Spanien, "bestellt" hatten, und als er dann vor der Tür stand, wurde er nicht aufgenommen. Man sagte, weil er krank wäre. Es war denen aber vorher mitgeteilt worden, dass der Hund Hautprobleme nach einer Flohbehandlung hatte. Diesen sogenannten Tierschützern war das nicht mal peinlich.

Marion

von Peter(YCH) am 29. November 2001 14:57

Hey Marion,
es gibt wie immer zwei Seiten, auf der einen Seite die Leute die Hundehandel betreiben und dann die Sorte von Menschen die Du gesehen hast. Leider kennen wir das aus der Vereinsarbeit - kein Mensch hat mehr Geduld mit seinem Vierbeiner, oder gar mit einem Hund aus schlechter Haltung.
Wieso denken manche Zeitgenossen das ein Hund, egal ob aus dem Tierheim um die Ecke oder aus Spanien, gerade Ihn recht freudig anspringt, Männchen macht und die Begleithundeprüfung selbstständig abarbeitet ?

Manche Hunde sind froh - wenn es mal ordentlich was zu Fressen gibt und freuen sich sicherlich über Menschen die sie in Ruhe lassen !
Wenn Du mehr rauskriegst zum Bericht (Sender usw.) sag Bescheid !
Peter

von Danni Gina+Harvey(YCH) am 29. November 2001 15:20

Hallo Peter,

nachdem ich mit einer anderen Organisation gründlich auf die Schnauze gefallen bin, habe ich nach längerer Suche die richtige Orga für mich gefunden.
Ich habe nämlich vor etwas mehr als einem Jahr beschlossen, endlich selbst etwas zu tun und nicht mehr nur die schlimmen Berichte und Photos anzuschauen und sich darüber zu empören - um danach wieder an was anderes zu denken.

Eine korrekt arbeitende Orga ist meiner Meinung nach eine, die sich die zukünftigen Plätze der Hunde anschaut, auf alle Fragen der Interessenten eingeht, auch nach der Vermittlung noch mit Rat und Tat zur Seite steht und vorallem die Tiere auch nur geimpft und komplett untersucht abgibt.

Ich will nicht die Werbetrommel rühren, aber ich nenne bewußt den Namen der Organisation, weil ich von der Arbeit sehr überzeugt bin und weil jede Hilfe gerne angenommen wird (was auch nicht überall so ist - leider). Es handelt sich um die Tierhilfe Vier Pfötchen (www.vier-pfoetchen.de). Man setzt sich für Tiere aus der Türkei ein, aber auch Notfälle aus anderen Ländern werden gerne auf die Seite aufgenommen. Eine beispielhafte Arbeit!

Schlechte Erfahrungen habe ich leider wie schon gesagt auch sammeln müssen. Allerdings möchte ich hier nicht näher darauf eingehen - denn die betreffenden Damen drohen einem allzugerne mit Anzeige.... :-(

Liebe Grüsslis,

Danni

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