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Welcher Hund ist dominant?

geschrieben von Petra B.(YCH) 
Welcher Hund ist dominant?
11. Januar 2002 23:22

Hallo,
ich habe einen 3-jährigen Rüden (8kg) und eine Hündin mit 16 Monaten (16kg). Die Hündin ist sehr stürmisch und verspielt, der Rüde hatte noch nie mit anderen Hund viel am Hut, verträgt sich aber mit allen und hat ein normales Sozialverhalten (die Kleine natürlich auch).

Seit vielen Monaten versuche ich aus der "Beziehung" der beiden schlau zu werden und herauszufinden, wer von ihnen ranghöher ist. Die üblichen Zeichen sprechen für die Hündin: sie geht als erste durch die Tür, rennt den Kleinen über den Haufen und drängt sich dazwischen, wo es geht. Allerdings scheut der Rüde Rempeleien, d.h. bevor er umgerannt wird, weicht er lieber. So hat sie ihn auch schon vom Fressen verdrängt (was ich jetzt beaufsichtige, um nicht einen dicken und einen dünnen Hund zu bekommen).

Für den Rüden spricht, dass es nur zum Spiel kommt, wenn er sie auch auffordert. Ihre Aufforderungen "sitzt er aus" und bleibt solange stehen, bis sie aufgibt. Außerdem lässt er manchmal ein paar Brocken im Napf übrig und lässt sie dann (nach ihm) fressen, wie mir scheint freiwillig, denn er knurrt sie auch an, wenn sie ihm zu früh zu nahe kommt.

Ach ja, wenn der Rüde (schändlicherweise) sich auf mein Bett liegt, wagt die Hündin sich nicht zu ihm. Umgekehrt geht der Rüde nie auf dei Couch, wenn es der Hündin gelingt, sich bei meinen Kindern raufzuschmuggeln. Kommt die Hündin seinem Korb zu nahe, knurrt er sie an (nie umgekehrt).

Also, könnt Ihr mir auf die Sprünge helfen? Worauf kann ich noch achten? Bin ich "betriebsblind" und die Antwort liegt klar auf der Hand?

Danke für Anregungen

Petra B.

12. Januar 2002 08:15

Hallo Petra,

ich denke, dass sich zwischen unseren Hunden oft Dinge abspielen, die wir letztendlich nicht immer enträtseln können.

Auch bei unseren beiden "unkastrierten" Rüden (Aris und Ronni) können wir KEINE wirklich nachvollziehbare Rangordnung feststellen.
Sie vertragen sich einfach prächtig!!! Im Umgang mit außenstehenden Hunden ist z.B. Ronni etwas "forscher", Aris stets "höflich", aber nie unterwürfig!
Um Streicheleinheiten "buhlen" sie immer gemeinsam, OHNE das zu wie immer gearteten Unstimmigkeiten zwischen ihnen kommt.
Auch Leckerle´s und Spielsachen werden nie umkämpft. Sogar, wenn sie sich einmal gegnseitig etwas "wegschnappen" gibt es kein Gegrummel!
Balgspiele machen sie regelmäßig (nicht ständig) und auch da kann man letztendlich nicht wirklich sagen, wer spielerisch "die Oberhand" behält, oder wer sie öfter beginnt und abbricht!

Ich glaube einfach, dass es auch "gleichrangige" Tiere gibt! Letztendlich sind vielleicht nicht alle Regeln des wölfischen Lebens auf unsere heutigen Haushunde übertragbar.
Vielleicht sind die Zeichen aber auch so subtil, dass wir sie nicht deuten können!

Eigentlich kann es uns ja egal sein. Sind wir halt zufrieden, dass alles so harmonisch abläuft und freuen uns über unsere Hunde!!!

Liebe Grüsse

Alex & Aris

(und Susi & Ronni)

12. Januar 2002 09:06

Hallo Alex!

: Ich glaube einfach, dass es auch "gleichrangige" Tiere gibt!
Ich weiß nicht, ich eigentlich nicht. Ich glaube eher, daß es bei Hunden so etwas wie Punkte gibt, die den einzelnen Mitgliedern des Rudels unterschiedlich wichtig sind. Durch die unterschiedlichen Interessensschwerpunkte gibt es Dinge, wo einer über dem anderen steht und es bei anderen Sachen umgekehrt ist.
Beispiel von Indy und Ronja: Indy ist bei uns und draußen in freier Wildbahn klar derjenige von den beiden, der das Sagen hat. Auch im Haus meiner Schwiegereltern verbietet er sich jede unerwünschte Annäherung von Seiten der "Kleinen". Aber: Wenn abends Ronjas Fütterungszeit naht, wird das Weib zur Hyäne. Er ist dann kaum dazu zu brngen, das Haus auch nur zu betreten und würde ohne meine Aufforderung nicht in die Küche gehen, wo Ronja ihr Futter erwartet. Sie hat ihn drei, vier Mal verprügelt, als er es versucht hat - und er hat sich nicht gewehrt.

: Vielleicht sind die Zeichen aber auch so subtil, dass wir sie nicht deuten können!
Auch möglich - wir sind da auch oft nicht schnell genug, und Geruchsveränderungen entgehen uns völlig. Außer es geht um in Gülle gewälzt ;-)
:
: Eigentlich kann es uns ja egal sein. Sind wir halt zufrieden, dass alles so harmonisch abläuft und freuen uns über unsere Hunde!!!
Eben!

Viele Grüße,
Katja

12. Januar 2002 14:31

Hallo,

: Ich glaube eher, daß es bei Hunden so etwas wie Punkte gibt, die den einzelnen Mitgliedern des Rudels unterschiedlich wichtig sind. Durch die unterschiedlichen Interessensschwerpunkte gibt es Dinge, wo einer über dem anderen steht und es bei anderen Sachen umgekehrt ist.

du hast es genau richtig auf den Punkt gebracht.
So ist es bei Wöfen und bei Hunden.
Üblicherweise sind ja wir der Boß, da ist es im Verhalten schon eindeutig auszumachen.
Bei den Nachgeordneten sind es eher Nuancen, nicht mehr diese großen Unterschiede.
Da geht es viel mehr nach Stärken und Schwächen und auch Interessen.
Wobei allerdings auch der Boß mal anderen den Vortritt läßt.
Gruß
Andreas

31. Januar 2002 23:16

Hallo Petra,

wenn der Rüde auf die ungestüme Spielaufforderung Deiner Hündin nicht reagiert, kann das auch ein Calming Signal sein. Durch sein ruhiges sitzen beruhigt sich auch die Hündin und gibt die Spielaufforderung auf.
Ich kann Dir nur das neue Buch von Turid Rugaas empfehlen, in dem die Beschwichtigungssignale der Hunde beschrieben werden. Es ist über den animal Learn Verlag zu bekommen.
Ich kann nur sagen, daß ich, seitdem ich das Buch gelesen habe, süchtig danach bin meine Hunde zu beobachten. Man wird sehen mit welch feinsten Signalen sie miteinander kommunizieren und wird bald merken, daß der vermeintliche Alpha eigentlich der unsicherere ist.

Liebe Grüße
Petra

01. Februar 2002 20:55

Danke für den Tipp!
Ich achte schon auf Calming Signals wie z.B. Schnauzelecken, Wegsehen, aber ich kenne die meisten nur vom Hörensagen. Das Buch wird da sicher genauer sein und mir weiterhelfen!

Danke Petra B.