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Zweierlei Maß?

geschrieben von Christine(YCH) 
Zweierlei Maß?
26. Januar 2002 23:01

Heute habe ich in der Zeitung einen Bericht gelesen, der mich ziemlich überrascht hat: Ein Kind wurde von einer freilaufenden Dogge (entlaufen? jedenfalls ohne Halter unterwegs) mehrfach in das Gesicht gebissen. Lt. Bericht stand das Kind an einer Haltestelle und wurde vom Hund beschnüffelt, wobei das Kind umfiel und dann gebissen wurde. Der Halter muß nun lt. Bericht mit einem Ordnungsgeld rechnen. Das alles ist ja wirklich schlimm - nur frage ich mich: Was wäre gewesen, wenn der Hund ein "Kampfhund" gewesen wäre? Ob es dann auch mit einem Ordnungsgeld abgetan wäre? Das bezweifle ich. Offensichtlich wird immer mit zweierlei Maß gemessen.
Um hier Diskussionen vorzubeugen: Ich will keine neue Kampfhunddebatte anregen, mich ärgert nur die Ungerechtigkeit.
Christine


27. Januar 2002 00:25

Hallo Christine,
die Frage, die ich mir bei Zeitungsberichten jeglicher Art immer stelle: Wieviel wurde weggelassen oder dazu gedichtet? einem zeitungsartikel kann man doch nie die ganze wahrheit entnehmen. Ich schätze mal, dass auch keiner von den Zeitungsschreiberlingen dabei war.

Auf Deine Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen wird, kann ich nur sagen : JA! Aber Christine, in welchem Bereich wird denn nicht mit zweierlei Maß gemessen? Das vbetrifft nicht nur Hunde.

Aber trotzdem, lieber ein ordnungsgeld, als wenn die Dogge eingeschläfert werden würde. Soll ja vorkommen.

Viele Grüsse
Sandra & Cookie, die von mir wie ein "Augapfel" gehütet wird. ;-))

27. Januar 2002 08:36

Hallo,

: Auf Deine Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen wird, kann ich nur sagen : JA! Aber Christine, in welchem Bereich wird denn nicht mit zweierlei Maß gemessen? Das vbetrifft nicht nur Hunde.

das ist zwar wahr, tröstet aber wenig. Wenn ich erlebe, wie komplett hysterisch die meisten Ordnungshüter auf bestimmte Hundetypen reagieren, kann ich mir schon vorstellen, daß man als Listenhundhalter schon Angst haben muß, wenn der vierbeiner nur mal ausreißt (wenn das auch nur einziges mal vorkommt). Andere Hundehalter - wie ich mit meinem Zottelwilli - brauchen sich da keine Gedanken machen. Diese "normalen" Hunde werden eingefangen und unversehrt ins Tierheim gebracht, selbst wenn sie mal einen Polizisten anbellen sollten....

: Aber trotzdem, lieber ein ordnungsgeld, als wenn die Dogge eingeschläfert werden würde. Soll ja vorkommen.

ob allerdings der halter jetzt besser auf seine dogge aufpaßt ist die frage. Ich hoffe nur, daß die dogge nicht wieder ein kind beißen wird. viele leute sind nach dem 1. vorfall mit ihrem hund kuriert und passen besser auf, aber leider nicht alle und solange nur ein bißchen geld locker gemacht werden muß.

Tschö

Geli & Willi

27. Januar 2002 13:26

Die ganze Geschichte ist ein bisschen schwer zu glauben, oder? Ich mein wenn eine Dogge zubeißt (mehrfach), dann dürfte selbst bei einem Erwachsenen, vom Gesicht nicht mehr viel übrig sein.



27. Januar 2002 20:20


: Aber trotzdem, lieber ein ordnungsgeld, als wenn die Dogge eingeschläfert werden würde. Soll ja vorkommen.
Hallo Sandra
Ich denke mal nach dieser Aussage, wurde noch nie eines Deiner Kinder ins Gesicht gebissen. Meine Kleinste musste das erleben. Seither denke ich ein wenig anders, über das einschläfern. Ein Hund der einmal zubeisst kann immer wieder zubeissen. Muss denn zuerst Jemand sterben bevor man reagiert? In unserem Fall ist die Sache zwar glimpflich abgelaufen, doch wenn der Hund nur ein wenig stärker zugepackt hätte, dann wäre meine Tochter jetzt auf einem Auge blind.
Gruss Conny Sky und Benji



27. Januar 2002 20:53

: Ich denke mal nach dieser Aussage, wurde noch nie eines Deiner Kinder ins Gesicht gebissen. :
Hallo Conny,
nein natürlich nicht, ich habe glücklicherweise keine Kinder und will auch keine. Trotzdem finde ich es furchtbar, wenn Kinder (nicht nur die) von Hunden gebissen werden. Aber gerade bei Beissvorfällen mit Menschen, wird eben wiederum mit zweierlei Maß gemessen. Ist ein Kind das Opfer schreit man sofort danach, den Hund zu töten. Bei einem Erwachsenen siehts da schon anders aus. Dazu kommt dann noch,welche Rasse überhaupt der beissende Hund war. Bei uns wohnte hier mal ein DSH - der mittlerweile, zum Glück, muss ich sagen - tod ist. Dieser Hund hatte sowohl Menschen mehrfach gebissen, ein Hund wurde von ihm auch getötet. Jetzt rate mal. Der Hund musste natürlich nicht eingeschläfert werden, der Besitzer erhielt nur die Auflage, seinen Hund an der Leine zu führen und Maulkorb zu tragen. Maulkorb - Fehlanzeige, das mit der Leine klappte erst, nachdem er weitere Anzeigen hatte, da sein Hund wieder mehrfach gebissen hatte. Ich würde mal tippen, wäre der Hund kein DSH gewesen, sondern ein Pit Bull, hätte die Sache anders ausgesehen. Die Rasse spielt eben eine Rolle - zweierlei Maß. Dabei denke, es kann jeder Hund, insbesondere Hunde grösseren Rassen, viel Schaden anrichten, wenn er zubeisst. Ich habe eine Labbi Dame und ihren Biss möchte ich auch nicht kennenlernen müssen.
Ausserdem erinnere ich mich noch einen Vorfall in Brandenburg. Da wurden auf einen Angler zwei Staffs (oder so was ähnliches) gehetzt. Der Mann war im Gesicht völlig entstellt. Die Besitzer bekamen damals nur eine geringe Strafe, die Hunde wurden nicht eingeschläfert und in der ersten Instanz, hatte das Gericht es wohl versäumt, auch noch festzulegen, dass diese Hunde weder zu ihren alten Besitzern noch zu deren Familienmitgliedern kommen. Merkwürdigerweise war das Geschrei damals nicht so groß danach, die Hunde einschläfern zu lassen. Aber das Opfer war ja auch erwachsen. Naja und es ging ja hier um zweierlei Maß. Ich persönlich kann mir kein Urteil darüber erlauben, ob Hunde, die einmal Menschen beissen und diese Hemmschwelle überwunden haben, immer wieder beissen würden. Irgendwann sah ich mal eine Doku im Fernsehen, über eine Frau, die sich speziell um Hunde kümmerte (vorrangig waren es Staffs, Pit Bulls und Co.), die irgend wann einmal gebissen haben. Ihre Arbeit schien ziemlich erfolgreich. Die Dame ist auch recht bekannt, mir fällt jetzt nur leider der Name nicht ein.
Letztendlich denke ich bei dem Ruf - Hund einschläfern - auch immer daran, was ich wohl tun würde, wenn es meinen Hund betreffen würde. Würde ich ihn einschläfern lassen, oder würde ich darum kämpfen, dass er weiter lebt, ggf. mit Maulkorb und Leinenzwang? Die Antwort kenne ich nicht, will auch nie vor so einer Entscheidung stehen.

Gruss
Sandra & Cookie