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Voraussetzungen fürs Einschläfern?

geschrieben von Hovi(YCH) 
Voraussetzungen fürs Einschläfern?
29. Januar 2002 17:24

Auf meinen Spaziergängen begenete ich regelmäßig einem (kräftig gebauten) Mann mit seinem zweieinhalbjährigen Labbi-Rottweiler-Mix Bruno. Bruno wurde von ihm aus dem Tierheim geholt, als er ein Jahr alt war. Anscheinend nahm´s der Herr allerdings nicht so genau mit der Erziehung, denn Bruno hörte nur, wenn er wollte. Meinen beiden Rüden (6einhalb Jahre / 10 Monate) gegenüber benahm er sich ziemlich dominant, aber nicht direkt aggressiv. Nun, vorgestern begegnete ich dem Herrn wieder... aber er hatte nicht Bruno dabei, sondern einen Großen Münsterländer. Auf meine Frage, was mit Bruno sei, antwortete er lapidar: "Der wurde eingeschläfert, er hat mich letzte Woche gebissen. Und das, obwohl ich alles für ihn getan habe, dieses undankbare Vieh". Auf genauere Nachfrage stellte sich heraus, dass Bruno halt das typische Rudelchef-Verhalten in der Familie zeigte, weil sich ihm gegenüber keiner durchsetzte. Tja, und als er dann an einem Kauknochen nagte und sein Herrchen ihn streicheln wollte, ist es passiert: Bruno biß ihn in die Hand. Sooooo schlimm kann´s aber nicht gewesen sein, denn an der Hand war kaum noch was zu sehen, und die Verletzung war ja erst ein paar Tage alt. Nun wurde aber nicht etwa versucht, Bruno an kompetentere Menschen zu vermitteln, nein. Angeblich könne man das ja nicht verantworten, einen bissigen Hund weiterzuvermitteln, also wurde er prompt am nächsten Tag eingeschläfert. Mir stellten sich die Haare zu Berge, als ich das hörte! Darf denn ein TA einfach so einschläfern in so einer Situation? Das darf doch nicht wahr sein! Und natürlich holte man sich 3 Tage später den nächsten Hund aus dem Tierheim. Der Herr hätte ja lieber den Rottweiler gehabt (er "steht mehr auf stämmige Hunde"winking smiley, aber seine Frau wollte das nicht, also nahm man den Großen Münsterländer. Der sei ja jetzt soooooo dankbar (seltsamerweise zeigt er ebenfalls ein sehr dominantes Verhalten meinen Hunden gegenüber). Übrigens aus demselben TH, aus dem auch Bruno stammte. Keiner scheint sich in diesem TH dafür zu interessieren, ob die Person Ahnung von Hunden hat - Hauptsache, der Interessent hat einen Garten. Ich kann mir nicht helfen, ich finde das zum K.... Ich musste das jetzt einfach mal loswerden. Wie ist das nun mit dem Einschläfern? Kann man einfach mit seinem Hund zum TA und sagen "Der hat gebissen", und schon ist man ihn los?

29. Januar 2002 18:50

Hallo,

:Wie ist das nun mit dem Einschläfern? Kann man einfach mit seinem Hund zum TA und sagen "Der hat gebissen", und schon ist man ihn los?

ja, bei den allermeisten Tierärzten.
Aber was für eine Zukunft hätte dieser Hund? Wahrscheinlich würde er im Tierheim versauern.
Im TH wird der Typ vielleicht erzählt haben, daß der Hund wegen Krebs etc. eingeschläfert werden mußte.
Deswegen würde ich mir an deiner Stelle mal den Spaß machen, zum TH hinzugehen und nachzuforschen.
Vielleicht kennen sie die Wahrheit ja nicht.
Falls sie diese aber kennen und ihm trotzdem wieder einen Hund gegeben haben, würde ich versuchen, es an die große Glocke zu hängen.
Leider sind manche Tierheime nichts besseres als Verwahranstalten und diesem Typen sollte man .

Gruß
Andreas


29. Januar 2002 21:02

Hallo,

traurige Geschichte, aber wenigstens war der Typ Dir gegenüber ehrlich. Meistens sterben Hunde, mit denen die Besitzer nicht mehr fertig werden, selbst in jungen Jahren einen "plötzlichen Herztod" oder erkranken an einer dubiosen tödlichen Krankheit und müssen deshalb leider von einem Tag auf den anderen eingeschläfert werden... Wenn Du jetzt gross Ärger machst, wirst Du beim nächsten Hund wahrscheinlich dann so eine Story hören. Und verhindern, dass der Typ sich immer wieder Hunde hält, kannst Du eh nicht :-(

Und zum Einschläfern: Als Kind habe ich einen alten Boxerrüden ausgeführt, der Besitzer schaffte sich dann seinen Nachfolger an, und als dieser gross genug war, um als "Wachhund" etwas darzustellen, war der alte auf einmal nicht mehr da. Krank war er nicht, nur eben zu alt. Als ich damals mit anderen Hundehaltern darüber gesprochen habe, habe ich von mehreren Seiten gehört, dass dieser TA, der das getan hatte, dafür bekannt war, jeden Hund einzuschläfern, dessen Besitzer es wollte, auch ohne Grund. Wer kann sowas schon nachkontrollieren ?

Traurige Grüsse,
Barbara & Aikan

29. Januar 2002 21:09

Hallo Barbara,

ja, ehrlich war er - aber wohl nur deshalb, weil er Null Unrechtsbewusstsein hatte. Für ihn war es das Selbstverständlichste der Welt, den Hund einfach so einschläfern zu lassen. Auf die Idee, ihn an jemand zu vermitteln, der Hundeerfahrung hat, kam er nicht, er hat es ja nicht mal versucht! Und statt aus der Sache etwas zu lernen und wenigstens auf die Hundehaltung zu verzichten, holt er sich gleich den nächsten Hund wie einen Wegwerfartikel... Es ist schon traurig, was unter dem Deckmäntelchen der Tierliebe so alles passiert. Ich bin mir sicher, der Typ hält sich noch für einen großen Tierfreund, weil er wieder einen Hund aus dem Tierheim "errettet" - es ist einfach ein Jammer!

29. Januar 2002 22:17

Hallo,

in Anbetracht der Tatsache, daß es sich um einen Tierheimhund handelte eine recht dubiose Geschichte. Denn eigentlich ist man nach den Verträgen verpflichtet sich in so einem Fall mit dem Verein in Verbindung zu setzen.

Ich denke schon, daß sehr viele Tierärzte einen Hund einschläfern wenn man glaubhaft vorbringt, daß dieser bissig ist. Vor allem wenn man Kinder mit ins Spiel bringt.

Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, daß jemand ins Tierheim kommt, sagt ich mußte den Hund einschläfern lassen u. sofort einen neuen bekommen, ohne daß nachgehakt wird.
Aber nun gut, es gibt sehr viele Tierheime u. leider auch diverse, wo man froh ist, wenn man die Tiere los ist.

Mit einem großen Münsterländer wird jener Besitzer jedenfalls nicht unbedingt besser klarkommen *schauder*
Gruß
Wilma u. Arno

29. Januar 2002 22:45

Hallo,

Ich bin mir sicher, der Typ hält sich noch für einen großen Tierfreund, weil er wieder einen Hund aus dem Tierheim "errettet" - es ist einfach ein Jammer!

Naja, irgendwie hat er das ja auch - bei unseren überfüllten Tierheimen... Dass er sich keinen Welpen geholt hat, spricht ja irgendwie schon für ihn. Es könnte ja sein, dass er wirklich so naiv und unwissend ist, dass er diesen an sich harmlosen Vorfall total überbewertet hat. Was natürlich auch nicht entschuldigt, dass er sich nicht Hilfe gesucht hat. Ich will ihn jetzt auch nicht in Schutz nehmen, aber vielleicht kann man ja mit ihm reden, und Du kannst was dazu beitragen, wenigstens seinen jetzigen Hund zu "retten" ? Indem Du ihm z.B. eine gute Hundeschule empfiehlst, oder wenigstens Bücher, vielleicht ist er ja dafür empfänglich ?
Was geschehen ist, kannst Du nicht sowieso nicht mehr ändern, aber Du kannst zumindest versuchen, dem "Neuen" irgendwie" zu helfen...

Viele Grüsse,
Barbara & Aikan