Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
spanischer Hund OHNE Vorderbeine
07. März 2002 03:21

Tach auch,

: danke für deine allmächtigen Urteile...

Urteil, aha, was denn für ein Urteil? Über wen oder was habe ich denn ein Urteil gefällt?

: aber hier wurde nur nach Meinungen gefragt! Es heisst nicht dass dieser Hund jetzt umgebracht wird! Wieso nörgelst du dann an allen hier herum, die eine andere Meinung wie du vertreten?

Moment, ganz der Reihe nach. Du hast eine Meinung, die du hier lautstark vertrittst. Soweit ist die Angelegenheit für dich geregelt und in Ordnung. Doch wenn ich nicht deiner Meinung bin und auch noch an deinem Urteil (denn du urteilst wirklich über den Hund) zweifle, dann bin ich auf einmal der Quertreiber, weil ich nörgle? Da stimmt doch was nicht in deinem demokratischen Denken. Abgesehen davon beinhaltet meine Meinung nur Kritik an deinem Urteil, den über den Hund selber habe ich mir kein Urteil erlaubt.

: Ausserdem du kannst noch so sehr versuchen alles zu biegen und an unseren Meinungen zu rütteln, meine Meinung kannst du damit nicht ändern!

Ich will hier niemanden eine Meinung aufzwingen, schön wäre es, wenn ich jemanden überzeugen könnte, vielleicht auch, dass jemand meinen Einspruch auch nur versteht! Es geht auch gar nicht mehr um den speziellen Hund oder seine gravierende Behinderung, sondern einfach darum, dass die Vielzahl hier sich aufgrund eines Fotos selbst nur eine Meinung über Leben oder Tod des Hundes bilden können. Selbst wenn davon das Leben des Hundes nicht abhängig ist.

Ist das so schwer zu verstehen? Ich verstehe ja auch, warum du dir diese Meinung gebildet hast, doch meiner Meinung nach ist das kurzfristiges Denken aufgrund von Unwissenheit. Und damit nicht gerechtfertigt. Ich kann mir ja auch keine Meinung über den Schutzhundesport aus den Fingern saugen, denn ich habe einfach zu wenig Ahnung davon.

Mina

07. März 2002 03:01

Servus Jenny,

: das verstehe ich nicht. Bei deinem eigenen Hund weißt du nicht, wie du entscheidest und bei einem fremden Hund plädierst du für sein Leben?

Jesses, Hypothesen sind keine Wahrheiten, das mal vorweg. Ich habe nie bei diesem Hund für sein Leben plädiert! Ich wehre mich dagegen, aufgrund eines Fotos ein Urteil über Leben oder Tod des Hundes abzugeben. Das kann man nur, wenn man den Hund kennt und weiß, wie viel Lebensqualität er hat und ob er mit seiner Behinderung zurecht kommt.
Bei meinem eigenen Hund kann ich mir sicher Gedanken über eine solche Entscheidung machen, doch wäre das Unfug. Rein theoretisch würde ich das meinem Hund nicht zumuten wollen, denn er liebt das Laufen. Doch würde ich das wirklich tun, ihn zum Tode zu verurteilen, wenn es eine Aussicht auf Leben gibt? Noch dazu, wo ich zum Zeitpunkt des Urteils keine Ahnung habe, ob mein Hund mit der Behinderung ein fröhliches Leben führen kann?
Das ist ungefähr so, wenn jemand sagt, er würde abreiben, wenn man bei dem ungeborenen Kind eine Behinderung feststellen würde. Das ist alles reine Theorie, denn wenn man wirklich in der Lage stecken sollte, dass man das Kind schon spürt, ist es nicht so einfach, sich für den Tod zu entscheiden. Verstehst du was ich meine?

: Wieso denn das? Ich glaube eher, daß viele hier glauben, an dem Hund wieder gut machen zu müssen was Menschen ihm angetan haben. Würde es unseren eigenen Hunden durch einen Unfall passieren wäre wahrscheinlich klar, daß wir das Tier von seinen Qualen erlösen. Aber bei diesem Hund, dem Menschen ohne Frage etwas Entsetzliches und Furchtbares angetan haben, versuchen wir uns dafür zu entschuldigen, daß wir der selben "Rasse" angehören, indem wir diesen Hund leben lassen.

Sei mir nicht böse, mir sind schon sehr viele Gedanken zu dem armen Hund durch den Kopf gegangen, doch so was noch nicht. Zumindest sind das keine Gedanken, die meine Meinung beeinflussen.

: Mich würde interessieren ob jemand von den Laßt-den-Hund-leben-Befürwortern den Hund zu sich holen würde um ihm dieses schöne Leben, daß er ja angeblich führen kann, zu ermöglichen.

Ich persönlich würde den Hund nicht zu mir nehmen, denn ich möchte mich, meine Familie und meine Umgebung nicht mit solchen Gewissensfragen und -urteilen konfrontieren. Es gibt genug Hass auf der Welt, der sich auf Hunde bezieht. Ich brauche nicht noch jemand, der hinter einem Baum steht und mit Steinen auf mich und meinen Hund wirft, weil er mich für einen gewissenlosen Tierquäler hält, der so einen Krüppel für sein Ego braucht (so wie du es ja formuliert hast).

: Klar, jetzt kommen diese "Man weiß ja nicht ob der Hund vielleicht verhaltensgestört ist" Theorien. Mit denen kann man sich natürlich wunderbar aus der Affäre ziehen.

Schön, dass du frei von Vorverurteilungen bist.

: Aber wieso fährt dann nicht jemand zu dem Hund und sieht sich ihn an und nimmt ihn gegebenfalls mit nach Hause, anstatt anderen hier Vorwürfe zu machen.

Nun, wieso fährst du nicht hin und legst ihm das Gewehr an die Brust? Der Vorschlag ist genau so absurd wie der deinige. Hast du überhaupt begriffen, worum es geht? Es geht um die Möglichkeit einer Verurteilung des Hundes aufgrund einer Fotoaufnahme. Ich persönlich gestehe mir nicht die Möglichkeit zu, mir eine Meinung, ein Urteil oder sonst was zu bilden lediglich aufgrund eines Fotos! Nur darum geht es mir, ich habe niemanden unbegründete Vorwürfe gemacht.
Leider lebe ich in Kalifornien, ich kann den Hund nicht einfach besuchen und retten (vor Leuten, die ihn lieber tot sehen wollen ?). Abgesehen davon werden diese kontroversen Diskussionen sicher dazu geführt haben, dass der Hund entweder schon vermittelt ist oder aus der Vermittlung genommen wurde.

Mina

07. März 2002 03:20

Tach auch Becks,

: danke für deine allmächtigen Urteile...

Urteil, aha, was denn für ein Urteil? Über wen oder was habe ich denn ein Urteil gefällt?

: aber hier wurde nur nach Meinungen gefragt! Es heisst nicht dass dieser Hund jetzt umgebracht wird! Wieso nörgelst du dann an allen hier herum, die eine andere Meinung wie du vertreten?

Moment, ganz der Reihe nach. Du hast eine Meinung, die du hier lautstark vertrittst. Soweit ist die Angelegenheit für dich geregelt und in Ordnung. Doch wenn ich nicht deiner Meinung bin und auch noch an deinem Urteil (denn du urteilst wirklich über den Hund) zweifle, dann bin ich auf einmal der Quertreiber, weil ich nörgle? Da stimmt doch was nicht in deinem demokratischen Denken. Abgesehen davon beinhaltet meine Meinung nur Kritik an deinem Urteil, den über den Hund selber habe ich mir kein Urteil erlaubt.

: Ausserdem du kannst noch so sehr versuchen alles zu biegen und an unseren Meinungen zu rütteln, meine Meinung kannst du damit nicht ändern!

Ich will hier niemanden eine Meinung aufzwingen, schön wäre es, wenn ich jemanden überzeugen könnte, vielleicht auch, dass jemand meinen Einspruch auch nur versteht! Es geht auch gar nicht mehr um den speziellen Hund oder seine gravierende Behinderung, sondern einfach darum, dass die Vielzahl hier sich aufgrund eines Fotos selbst nur eine Meinung über Leben oder Tod des Hundes bilden können. Selbst wenn davon das Leben des Hundes nicht abhängig ist.

Ist das so schwer zu verstehen? Ich verstehe ja auch, warum du dir diese Meinung gebildet hast, doch meiner Meinung nach ist das kurzfristiges Denken aufgrund von Unwissenheit. Und damit nicht gerechtfertigt. Ich kann mir ja auch keine Meinung über den Schutzhundesport aus den Fingern saugen, denn ich habe einfach zu wenig Ahnung davon.

Mina

07. März 2002 11:12

: ich kann diesen Gedankengang nicht nachvollziehen. Du traust es Dir nicht zu, ich traue es mir nicht zu, XYZ traut es sich nicht zu, aber es ist doch nicht auszuschließen, daß jemand es "sich zutraut", daß dieser Hund ihm auf den ersten Blick gefällt und er ihn trotz dessen Behinderung zu sich holt. Und selbst wenn nicht, so kann dieser Hund bei den Tierschützern mit anderen Hunden zusammen noch ein paar schöne Jahre haben. Was also spricht letztlich dafür, ihn zu euthanasieren?

Hallo Attila
Nun ich sehe es halt eher pragmatisch, auch auf die Gefahr hin herzlos rüber zu kommen. Es geht mir auch nicht ausschliesslich um DIESEN behinderten Hund, dem ich von ganzem Herzen ein schmerz- und angstfreies Leben an einem liebevollen Lebensplatz wünschen würde.
Nur wie realistisch ist dieser Wunsch?
Die Wirklichkeit ist, dass es (nicht nur) in Spanien tausende von verstossenen, geschundenen und leidenden Hunden gibt, die dringend ein Zuhause brauchen würden. Die Ressourcen der Tierheime und Tierschützer sind aber beschränkt und die Anzahl der zu vermittelnden Hunde übertreffen bei weitem die Nachfrage nach Tierschutzhunden.
(Wer das Verhältnis der Spanier zu ihren Hunden kennt, weiss auch wie schwierig es ist gute Plätze für gesunde Hunde zu finden.)
Wäre es da nicht sinnvoller sich auf Hunde zu konzentrieren, denen wirklich geholfen werden kann und die eine reale Chance haben vermittelt zu werden um danach ein glückliches, hundegerechtes Leben in Geborgenheit führen können?

Viele Grüsse
ariane+o


07. März 2002 12:32

Hallo Mina,

möglicherweise habe ich wirklich einige deiner Argumente in den falschen Hals gekriegt. Du aber offensichtlich auch. Ich habe nämlich keinesfalls behauptet, daß ich den Hund tot sehen will. Es gab hier nur einige Antworten, wo ich finde, daß man Tierliebe etwas übertreiben kann. Natürlich würde ich dem Hund auch wünschen, daß er lebt - aber nur wenn er dabei nicht leiden muß. Viele hier argumentieren aber nur in Richtung, wie schön das Leben dieses Hundes nicht sein kann und da wäre ich mir eben nicht so sicher, weil dieser Hund auf keinen Fall mehr artgerecht Leben kann und sicher auch im Sozialverhalten mit anderen Hunden Probleme bekommen wird. Deshalb hab ich dich vielleicht auch angegriffen. Die Aussage von wegen wieso niemand den Hund zu sich holt, habe ich deshalb getätigt, weil viele sofort auf die Palme gehen wenn jemand auch nur im geringsten erwähnt den Hund zu töten. Da kommen dann eben diese Meldungen mit schönes Leben, Lebensfreude und so weiter. Bei einigen kam es mir eben vor wie große Reden schwingen, aber in Wahrheit eh nichts damit zu tun haben wollen. Das ist so wie wenn ich ständig predigen würde wie arm unsere Obdachlosen sind und ihnen dann nicht mal 1 Cent schenke und mich entsetzt abwende.

Liebe Grüße
Jenny

07. März 2002 12:44

Hallo Ariane,

: Wäre es da nicht sinnvoller sich auf Hunde zu konzentrieren, denen wirklich geholfen werden kann und die eine reale Chance haben vermittelt zu werden um danach ein glückliches, hundegerechtes Leben in Geborgenheit führen können?

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, möchte ich niemanden für seine persönliche Meinung zu diesem Thema angreifen.

Trotzdem noch zwei Anmerkungen:

1. Die einzig mögliche sinnvolle Art sich "rein hypothetisch" mit der Frage auseinanderzusetzen ist entweder zu beurteilen, wie man selbst entscheiden würde, wäre man vor die Wahl gestellt (dazu müßte man den Hund kennen).
Oder man kann für sich selbst überlegen, ob man AUCH NOCH für eine Euthanisierung eintreten würde AUCH WENN eine Person XY gefunden ist, die sich des Hundes annimmt!

2. Ein großes Grundsatzproblem jeglichen Engagements in der Welt schlechthin ist die Problematik, dass man theoretisch ständig ABWÄGEN KÖNNTE, ob in einem speziellen Fall die Hilfe zu rechtfertigen ist, wenn man mit dem selben Einsatz (ob Zeit- oder Geldaufwand ist egal) nicht andernorts VIEL SINNVOLLERES mit größerem "Nutzungsgrad" vollbringen könnte.
Letztendlich führte eine konsequente Überlegung in so einem Falle zu einer vollständigen LÄHMUNG jeglicher Initiative. Überlege dir einmal die Konsequenzen. Denke einmal an andere Bereiche, wie z.B: die Humanmedizin etc.......
Eine traurige Tatsache ist, dass Menschen, die solche Argumente in ähnliche Diskussionen einbringen diese letztendlich meistens auch als Entschuldigung vor sich selbst brauchen, weil sie SO UND SO gar nichts machen. Verstehst du???

Wie ich schon zu Martins Posting zu den 4 Tage alten Welpen aus Spanien geschrieben habe:

"Wir sollten uns verpflichtet fühlen dort zu helfen, wo wir es können. Diejenigen zu retten, die unseren Weg kreuzen! Die ganze Welt ist unrettbar!!!"

Liebe Grüsse

Alex & Aris