Servus Jenny,
: das verstehe ich nicht. Bei deinem eigenen Hund weißt du nicht, wie du entscheidest und bei einem fremden Hund plädierst du für sein Leben?
Jesses, Hypothesen sind keine Wahrheiten, das mal vorweg. Ich habe nie bei diesem Hund für sein Leben plädiert! Ich wehre mich dagegen, aufgrund eines Fotos ein Urteil über Leben oder Tod des Hundes abzugeben. Das kann man nur, wenn man den Hund kennt und weiß, wie viel Lebensqualität er hat und ob er mit seiner Behinderung zurecht kommt.
Bei meinem eigenen Hund kann ich mir sicher Gedanken über eine solche Entscheidung machen, doch wäre das Unfug. Rein theoretisch würde ich das meinem Hund nicht zumuten wollen, denn er liebt das Laufen. Doch würde ich das wirklich tun, ihn zum Tode zu verurteilen, wenn es eine Aussicht auf Leben gibt? Noch dazu, wo ich zum Zeitpunkt des Urteils keine Ahnung habe, ob mein Hund mit der Behinderung ein fröhliches Leben führen kann?
Das ist ungefähr so, wenn jemand sagt, er würde abreiben, wenn man bei dem ungeborenen Kind eine Behinderung feststellen würde. Das ist alles reine Theorie, denn wenn man wirklich in der Lage stecken sollte, dass man das Kind schon spürt, ist es nicht so einfach, sich für den Tod zu entscheiden. Verstehst du was ich meine?
: Wieso denn das? Ich glaube eher, daß viele hier glauben, an dem Hund wieder gut machen zu müssen was Menschen ihm angetan haben. Würde es unseren eigenen Hunden durch einen Unfall passieren wäre wahrscheinlich klar, daß wir das Tier von seinen Qualen erlösen. Aber bei diesem Hund, dem Menschen ohne Frage etwas Entsetzliches und Furchtbares angetan haben, versuchen wir uns dafür zu entschuldigen, daß wir der selben "Rasse" angehören, indem wir diesen Hund leben lassen.
Sei mir nicht böse, mir sind schon sehr viele Gedanken zu dem armen Hund durch den Kopf gegangen, doch so was noch nicht. Zumindest sind das keine Gedanken, die meine Meinung beeinflussen.
: Mich würde interessieren ob jemand von den Laßt-den-Hund-leben-Befürwortern den Hund zu sich holen würde um ihm dieses schöne Leben, daß er ja angeblich führen kann, zu ermöglichen.
Ich persönlich würde den Hund nicht zu mir nehmen, denn ich möchte mich, meine Familie und meine Umgebung nicht mit solchen Gewissensfragen und -urteilen konfrontieren. Es gibt genug Hass auf der Welt, der sich auf Hunde bezieht. Ich brauche nicht noch jemand, der hinter einem Baum steht und mit Steinen auf mich und meinen Hund wirft, weil er mich für einen gewissenlosen Tierquäler hält, der so einen Krüppel für sein Ego braucht (so wie du es ja formuliert hast).
: Klar, jetzt kommen diese "Man weiß ja nicht ob der Hund vielleicht verhaltensgestört ist" Theorien. Mit denen kann man sich natürlich wunderbar aus der Affäre ziehen.
Schön, dass du frei von Vorverurteilungen bist.
: Aber wieso fährt dann nicht jemand zu dem Hund und sieht sich ihn an und nimmt ihn gegebenfalls mit nach Hause, anstatt anderen hier Vorwürfe zu machen.
Nun, wieso fährst du nicht hin und legst ihm das Gewehr an die Brust? Der Vorschlag ist genau so absurd wie der deinige. Hast du überhaupt begriffen, worum es geht? Es geht um die Möglichkeit einer Verurteilung des Hundes aufgrund einer Fotoaufnahme. Ich persönlich gestehe mir nicht die Möglichkeit zu, mir eine Meinung, ein Urteil oder sonst was zu bilden lediglich aufgrund eines Fotos! Nur darum geht es mir, ich habe niemanden unbegründete Vorwürfe gemacht.
Leider lebe ich in Kalifornien, ich kann den Hund nicht einfach besuchen und retten (vor Leuten, die ihn lieber tot sehen wollen ?). Abgesehen davon werden diese kontroversen Diskussionen sicher dazu geführt haben, dass der Hund entweder schon vermittelt ist oder aus der Vermittlung genommen wurde.
Mina