Hallo Alle!
Ich will und vor allem kann mich zwar nicht zu dem besagtem Fall äußern (aus Gründen, die schon andere Leute genannt haben), trotzdem schockieren mich auch extrem statements einiger Leute, die teilweise selbst für ihren EIGENEN Hund erklären, daß dieser Zustand sein Todesurteil bedeuten würde (soweit ich das richtig verstanden habe...)!!!
Es hört sich überheblich an, aber in diesem Fall ist es irgendwie auch so gemeint: Leute, ihr wißt (meistens jedenfalls, nehme ich an) ÜBERHAUPT nicht, wovon ihr redet!
Mein Hund war 1,5 Jahre an beiden (!)Hinterläufen gelähmt (sie hatte keine Schmerzen) und ihr hättet sie in dieser Zeit sehen sollen! Sie war absolut "die Alte": Sie hat gefressen wie ein Scheunendrescher, sie hat gespielt (mit und ohne unsere Unterstützung), sich gefreut (auch, wenn sie nicht mehr mit dem Schwanz wedeln konnte), ist wie eine Gestörte über die Wiesen gerannt (mit unserer Unterstützung...). Hat sie mir das "vorgespielt"?
Sie hatte eine Herzinsuffizienz und ist dann mit fast 12 an einer Infektion gestorben und DA habe ich gemerkt, daß sie leidet und habe die Entscheidung getroffen....
"Artgerechtes Leben"? Was ist das überhaupt? Wer von uns hält seinen Hund 100%ig artgerecht? Wie viele Stunden müssen eure Hunde am Tag in der Wohnung sein? Ist das artgerecht? Was ist artgerecht? Das ist ein ewiger Balanceakt eines Hundehalters. Letztendlich haben wir die Hunde nicht, weil die Hunde GENAU SO leben möchten, wie bei uns, oder?
Nur, weil ein Hund auf 2 Beinen nicht mehr nach Mauselöchern buddeln kann, ist noch lange kein Grund, ihn einzuschläfern.... Denn dann hätten wir ihn schon am ersten Tag, als wir ihn bekommen haben, einschläfern lassen müssen, weil er keine Hasen reißen darf, sich nicht selbst seine Nahrung beschaffen darf und nicht hochspringen und unser Maul lecken darf zur Begrüßung, was alles artgerecht wäre!
Hundehaltung ist ein Balanceakt sondersgleichen - von Fall zu Fall unterschiedlich - und gerade deswegen sind Pauschalisierungen überhaupt nicht möglich!
Wie gesagt: Ich kann über diesen 2beinigen Hund nicht urteilen, weil ich ihn nicht kenne, und - glaubt mir - ich kann über überhaupt kein anderes Lebewesen urteilen. Was meint ihr, wie diese 1,5 Jahre die Hölle für mich waren: "Ist es richtig, was ich tu?" Jeder, der bereits einmal vor der Entscheidung stand, seinen Hund einzuschläfern, wird dies nachvollziehen können, aber wenn ihr einen fröhlichen "Krüppel" so eine lange Zeit vor euch habt, ist es - glaube ich - besonders schwierig...
Ich persönlich möchte nicht vor der Entscheidung stehen, über den Hund, um den es geht, zu richten - wahrscheinlich selbst dann nicht, wenn ich ihn sehen würde...
Daß ihr aber teilweise freiwillig solche Pauschalurteile - in welcher Richtung auch immer - treffen könnt, kann ich absolut nicht nachvollziehen...
Barbara
P.S. Sollte keine "Moralpredigt", sondern nur ein Denkanstoß sein!
P.P.S. Auf diesem Wege auch liebe Grüße an Dani ;-)