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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Freilaufende Hunde im Wald - Folgen
11. März 2002 18:10

Hallo Susi,

: Ich glaube kaum, dass es bei dir in der Gegend keine Wiesen oder Plätze gibt, wo du den Hund ohne Leine laufen lassen kannst.

Das meine ich eben mit Wald ist nicht gleich Wald. "Unser" Wald liegt am Stadtrand. Es gibt dort sehr wohl auch Wild, aber nicht in den rauen Mengen wie vielleicht weiter von der Stadt entfernt. In den ganzen Jahren habe ich einmal von weitem ein Reh gesehen, also nehme ich an, dass das stadtnahe Wild auch clever genug ist, uns früher zu bemerken als umgekehrt.

: Ich denke dass man nicht sagen kann, dass ein Hund "kein" Interesse am Wild hat. Es gibt sicher einige wenige Hunde die nicht jagen würden, aber ich denke doch dass der Großteil der Hunde(-rassen) schon jagen würde,

Es kommt schon massiv auf die Rasse an. Ich bin z.B. sicher, dass mein Pudel schon beim Anblick eines Rehs losjagen würde - in die andere Richtung vor Schiss! Unsere Aussiehündin hat auch kein Interesse, etwas anderes zu jagen als ihre Futterschüssel.

: Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass mein Hund in unübersichtlichem Gelände oder in der Dunkelheit viel schneller etwas erkennt und darauf reagiert als ich

Sicher, und deshalb würde ich meine Hunde genau in der Situation immer an der Leine lassen! Darum geht es doch: habe ich den Hund unter Kontrolle oder nicht?

Wenn in unserem Wald alle zehn Meter ein Hase vorbeihoppeln würde, wäre die Situation eben auch anders.

Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren nicht einmal ein Problem damit gehabt, dass meine Hunde irgendwelchem Wild oder Spuren hinterher sind, aber ich würde natürlich reagieren, wenn so etwas passieren sollte.

Grüße
Petra B.

11. März 2002 18:13

grinning smileyer Hund wird das Reh oder den Hasen erspähen, bevor du
: nur erahnst, dass was in der Nähe ist.

Kann ich nicht nachvollziehen. Bisher habe immer ich Rehe oder auch mal einen Hasen in der Ferne erkannt und beide Hunde, die mit Pinkeln oder Schnüffeln (nach anderen Markierungen, nicht nach Wildspuren) beschäftigt waren, abgerufen. Wenn man nicht gerade mit dem Walkman joggt oder sich im Gespräch mit einem anderen Hundehalter vertieft und den Hund vergisst, sollte das kein Problem sein. Ausnahmen (ausgeprägte Jagdhunde, die nach der Nase gehen) bestätigen natürlich die Regel.

Gruß Petra B.

11. März 2002 18:21

Hallo Anke,

: Das Problem beginnt dort, wo der Hund nicht hört - weil er durch seinen Jagdinstinkt schon weg ist - wenn er Wild (weglaufen) sieht.

Nein, das Problem beginnt vorher: wenn ich meinen Hund außerhalb meines Kontrollbereichs lasse! Weiter unten antwortet auch jemand mit dem Beispiel des österreichischen Gebrauchshundeweltmeisters (oder so was) - wenn die Angabe mit den 100 m stimmt, kann er kein besonders gescheiter Hundeführer sein. Natürlich habe ich meine Hund NICHT mehr unter Kontrolle, wenn sie sich 100 m entfernen. Das ist ja der Knackpunkt, dass ich meine Hunde eben nicht unkontrolliert herumlaufen lasse, sondern dass sie sich nie weiter entfernen als vertretbar.

Dabei hat sicher jeder Hund auch eine individuelle Grenze und ich würde das eben je nach Situation und Wildhäufigkeit machen. Auf den Wegen bleiben heißt doch noch lange nicht bei Fuß laufen. Meine Hunde gehen bis zum Waldrand (z.B. zum Markieren) und wenn sie weiter wollen (was aber praktisch nie vorkommt, weil sie es gewohnt sind auf dem Weg zu bleiben), rufe ich "Raus".

: Die Frage ist nur, bleibt er wirklich im Ernstfall - das heisst, auch wenn er das Wild vor dir sieht oder riecht - auf dem Weg?
: Und das kann - so glaube ich - eben niemand kontrollieren.

Wie gesagt, es kommt auf den Wald an (s. meine Antwort an Susi). Welches Reh ist schon so bescheuert und kreuzt den Weg von nicht ganz laut- und geruchlos antrampelnden Spaziergängern mit Hund?

Es geht mir nicht um ein generelles "Freiheit für alle Hunde"- Motto, sondern darum, den Einzelfall verantwortungsbewußt zu beurteilen. Und die Leute, die ihre Hunde im Wald frei laufen lassen, obwohl sie manchmal abhauen und dann wahrscheinlich jagen, sind doch ohnehin leider unbelehrbar.

Grüße
Petra B.

11. März 2002 19:06

Hi Robi

Und wenn man seinen Hund richtig kennt, dann sieht man ihm rechtzeitig an, wenn er was erspäht!

Nur darf man dann halt nicht träumend in der Gegend rumlaufen :-)

Gruss Peter

11. März 2002 19:34

: Und wenn man seinen Hund richtig kennt, dann sieht man ihm rechtzeitig an, wenn er was erspäht!
:
: Nur darf man dann halt nicht träumend in der Gegend rumlaufen :-)


R I C H T I G, K O R R E K T ;-)


11. März 2002 20:09

: : Er wurde aus Sorge um die Rehe geschrieben, so verstand ich es.
:
: ... von denen allein in Baden-Württemberg im Jahr 140.000 (einhundervierzigtausend!!) von Förstern und Jägern geschossen werden ...

Hallo Nicole,

in dem Wald, um den es hier geht, leben 100 Rehe. Er liegt in Rheinland-Pfalz und die Rehe haben dort kaum Rückzugsmöglichkeiten, weil der Wald eben sehr klein ist und auch noch von Straßen begrenzt.

Wenn in Baden-Württemberg jährlich 140 000 Rehe erschossen werden, stimme ich dir zu, dass es eine hohe Zahl ist.
Wobei ich zu bedenken gebe: Ich bin ein absolutes Stadtkind. Das Land kenne ich nur von Besuchen.

Das soll heissen:
Es klingt für uns Leute aus der Stadt immer furchtbar, wenn man hört, dass Tiere erschossen werden.

ABER: Es ist trotzdem notwendig, denke ich. Da es keine Raubtiere mehr gibt, die den (beispielsweise) Rehbestand niedrig halten, muss das jemand anderes (der Jäger) übernehmen. Sonst brauchen wir uns bald keine Gedanken mehr um Wälder zu machen, weil es keine mehr geben wird.

Grüsse Anke