Hallo Sonja,
ich kann mich der Meinung der anderen Diskussionsteilnehmer nur anschließen: gehe den von Dir eingeschlagenen Weg weiter und lass Dich nicht von den selbsternannten Hundeexperten beirren. Solche Leute kenne ich leider zur Genüge. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass man über Jahre, zum Teil sogar über Jahrzehnte Hunde haben und trotzdem NICHTS dazu lernen kann.
Als ich 1995 mit meiner ersten (und sehr problematischen) Tierheimhündin auf den Hundeplatz ging, habe ich den "Experten" vertraut und leider keinen (aus meiner heutigen Sicht) möglichen Fehler ausgelassen.
Da meine Hündin sich nicht für den Turnierhundesport eignete, wurden wir recht flott aus dem Verein gemobbt.
Auch beim nächsten Hundeverein stieß ich schnell auf Widerstände. Man holte uns zwar in die Prüfungsvorbereitungsgruppe für die BH, sabotierte aber meine Bemühungen sobald klar wurde, dass dieser "verkorkste Hund" (O-Ton Übungsleiterin) echte Aussichten auf ein Bestehen der Prüfung hatte. Der traurige Höhepunkt war, als uns die Übungsleiterin meinen Hund vor anderen Kursteilnehmern als "nur ein alter Tierheimhund" bezeichnete. Das war das letzte Mal, dass ich mit meiner Hündin einen Hundeplatz betreten habe.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe das nur so ausführlich geschildert, weil das Geschilderte sehr viel über die innere Haltung solcher Leute gegenüber dem Hund aussagt. Für die ist der Hund ein Sportgerät, was einfach zu funktionieren hat und entsprechend hart ist dann auch die Erziehung.
Nach dem Tod meiner ersten Hündin (ich musste sie Anfang 2000 im Alter von ca. 12 Jahren nach langer Krankheit einschläfern lassen), habe ich mich anhand von Büchern sehr intensiv mit der modernen Hundeerziehung befasst. In diesem Zusammenhang musste ich leider auch feststellen, dass diese selbsternannten Hundeexperten keinesfalls bereit sind, irgendwie um- oder dazuzulernen. Da wird dann rundweg Clicker-Training und das von Dir erwähnte Dog-dancing zum Humbug erklärt und lächerlich gemacht. Insofern denke ich, dass es keinen Sinn macht, Deine Bekannte zu "missionieren".
Mit meiner jetzigen Hündin besuche ich eine Hundeschule der IG unabhängiger Hundeschulen, in der über Motivation und positive Bestärkung gearbeitet wird. Ich habe zwar nun keinen perfekt funktionierenden Hund (will ich auch nicht), aber eine selbstbewusste Hundedame, die mit Freude bei der Sache ist.
Ich könnte mich heute noch dafür schlagen, dass ich mit meiner ersten Hündin zwei Jahre lang den Drill auf dem Hundeplatz mitgemacht habe.
Also: lass Dich auf dem von Dir eingeschlagenen Weg nicht beirren!
Viele Grüße
Heike & Nina