Behinderte Tiere
18. März 2002 17:57

Hallo Leute,

nur eines vorweg: ich möchte mit dem Verweis auf den nachfolgenden Link KEINESFALLS eine neue Diskussion, wie sie unter der Meldung "Hund ohne Vorderbeine" tobte, anzetteln. Aber ich finde (gerade wegen der damals äußerst
unschön verlaufenen Diskussion), dass der Link möglichst vielen zugänglich gemacht werden sollte.

Die auf der Seite des WDR abgebildete Hündin Schnüsschen musste leider in einer anderen Meldung ("Tierschutz?"winking smiley als
Sinnbild für falsch verstandenen Tierschutz herhalten. Aber diese Hündin WILL offensichtlich LEBEN.

Ich finde, dass die Abhandlung über behinderte Hunde uns allen zu denken geben sollte und besonders jenen, die ohne Prüfung des
Einzelschicksals sofort und bedingungslos für das Einschläfern plädiert haben.

Gruß

Dusk


18. März 2002 21:31

: Hallo Dusk,

es sollte einem aber zu denken geben, wenn ein Wurf gesunder Welpen, wesensfest und vernünftig geprägt sitzen bleibt, wohin gegen sich um einen dreibeinigen, leishmaniose-positiven Hund mehr als 30 Leute reißen.... hat was von Helfer-Syndrom, oder???!

Nachdenk-Grüße,
Dawn - äääääähhhhhhhhhhhh ich meine natürlich Me & Bär

19. März 2002 09:24


: es sollte einem aber zu denken geben, wenn ein Wurf gesunder Welpen, wesensfest und vernünftig geprägt sitzen bleibt, wohin gegen sich um einen dreibeinigen, leishmaniose-positiven Hund mehr als 30 Leute reißen.... hat was von Helfer-Syndrom, oder???!

Hi,
stimmt das wirklich? Unglaublich! Aber wie
könnte man besser demonstrieren ein Guter zu sein, als mit
einem kranken Hund aus Südeuropa.
Wenn auch noch ein Bein fehlt, kommt Mensch doch gleich viel
besser mit den anderen ins Gespräch...
Will bestimmt nicht allen Bewerbern solche neurotischen Beweggründe
unterstellen, aber seltsam is dat schon.

Viele Grüße
Merle


19. März 2002 12:40

Hallo Me!

Ich kann mir das mit den Welpen und dem leishmaniosekranken Hund nur so erklären, dass es einfach ein dummer Zufall gewesen ist, dass viele Leute gedacht haben: Den nehmen wir, macht ja sonst keiner. Die Welpen will ja jeder. Ist jetzt meine bescheidene Theorie, denn ich muss leider sagen, dass die Leishmaniose-Hunde, die mal in der Vermittlung waren, die ich mitbekommen habe, nicht schnell vermittelt wurden und sich auch keiner drum gerissen hat. Eher das konkrete Gegenteil. Sobald die Krankheit genannt wurde sprangen die Interessenten ab. Da war von Helfersyndrom nix zu merken. Ähnlich auch bei anderen behinderten oder kranken Hunden. Die will eigentlich kaum jemand. Interesanterweise sind es oft Menschen, die selber einen ähnlichen "Makel" haben, die sich für ein solche Tier entscheiden. Wie auch immer, Merkwürdigkeiten gibt es überall und verstehen wird man sowas wohl nie...

Lieben Gruß, auch an den Bär und seine zehntausend Katzen ;-),
Yna

19. März 2002 19:46

Hallo Me,

: es sollte einem aber zu denken geben, wenn ein Wurf gesunder Welpen, wesensfest und vernünftig geprägt sitzen bleibt, wohin gegen sich um einen dreibeinigen, leishmaniose-positiven Hund mehr als 30 Leute reißen.... hat was von Helfer-Syndrom, oder???!

Wäre vielleicht auch möglich, dass die Leute einem ERWACHSENEN Hund den Vorzug geben statt blindlings zum niedlichen Welpen zu greifen. Muss nicht unbedingt was von Helfer-Syndrom haben, oder?

Ich denke auch nicht, dass deswegen auch nur einer der Welpen sein Leben lassen musste, während man bei behinderten Tieren gleich nach dem Einschläfern schreit. Hat denn der dreibeinige Leishmaniose-positive Hund KEIN RECHT auf Leben?

Im übrigen werde ich dieses Thema nicht weiter ausdiskutieren. Meinen Standpunkt habe ich in diesem Forum mehrfach klar gemacht. Dass er manchen Leuten nicht gefällt, damit kann ich leben.
Ich kann nur immer wieder sagen, dass im Einzelfall entschieden werden muss und nicht einfach pauschal von einer bestimmten Behinderung auf fehlende Lebensfreude geschlossen werden kann.

Den Beitrag des WDR habe ich ja nicht geschrieben. Ich fand es nur sehr beruhigend, dass es doch noch ein paar Leute gibt, die meine Meinung teilen.

Gruß

Dusk

19. März 2002 19:52

Hi Merle,

: stimmt das wirklich? Unglaublich! Aber wie
: könnte man besser demonstrieren ein Guter zu sein, als mit
: einem kranken Hund aus Südeuropa.
: Wenn auch noch ein Bein fehlt, kommt Mensch doch gleich viel
: besser mit den anderen ins Gespräch...
: Will bestimmt nicht allen Bewerbern solche neurotischen Beweggründe
: unterstellen, aber seltsam is dat schon.

Warst Du schon mal mit einem behinderten Tier unterwegs? Ich glaube nicht. Das fällt nämlich nicht unter Statussymbol oder "ein Guter sein".
Die lieben Mitmenschen rümpfen angewidert die Nase und raten einem zum sofortigen Einschläfern.
Die "neurotischen" Leute, die sich bewußt ein behindertes Tier holen, müssen unter Umständen mit einer Menge dummer Anmache und eventuell mit einer ganz schönen Stange Geld für die weitere Behandlung beim Tierarzt rechnen.

Gruß

Dusk