Hi chris
Ich würde das nicht "Blutrausch" nennen. Allerdings zeigen sehr viele Raubtiere, unter anderem Füchse, Marder, Wölfe und auch unsere Hunde, in Situationen, wo sich die Beute nicht typisch verhalten kann, ein extremes Beuteverhalten.
Normalerweise würde ein Rudel, sobald ein Tier gerissen wird, flüchten, es wäre also nach dem ersten Riß keine weitere Beute mehr da. In Situationen, wie Geflügelstallungen, Schafkoppeln oder Wildgattern, wird den Beutetieren die Fluchtmöglichkeit genommen - sprich vor dem erregten Hund wuseln nach dem ersten Riß noch immer weitere Tiere herum, die Tiere steigern sich in die Erregung hinein und töten immer weiter, bis sich nichts mehr rührt.
Wenn in dieser Situation ein Mensch dazukommt und versuchen sollte, den Hund (oder was auch immer) von der Beute zu trennen, kann das schwer ins Auge gehen, da manche Hunde in dieser speziellen Streßsituation tatsächlich nicht mehr zwischen Beute und Mensch unterscheiden.
Der letzte aktuelle Fall, der mir bekannt ist, waren ein Husky und ein Mischling, die in eine Schafkoppel im Bezirk Zwettl/NÖ eindrangen und dort mehrere Schafe rissen. Als der Schafhalter dazukam und die Hunde vertreiben wollte, wurde auch er attackiert und verletzt. Es gelang ihm jedoch die Hunde im Stall einzusperren. Einer der Hunde verhielt sich auch beim Eintreffen der Gendarmerie noch derart aggressiv, daß er erschossen wurde, der zweite Hund konnte problemlos eingefangen werden.
Im Gegensatz zu den Anderen, die Dir geschrieben haben, kann ich mir durchaus vorstellen, daß bei einem Hund, der schon vor so einem Vorfall problematisch im Umgang war, hinterher erhöhte Vorsicht angebracht ist.
Liebe Grüße
Elke