Hallo Anne,

: was verstehst Du unter "Arbeitsrassen"? Auch ich habe mit meinen
: Settern die Erfahrung gemacht, daß sie am glücklichsten sind, wenn sie
: "Arbeiten" dürfen, d.h. am liebsten vorstehen oder "jagen", obwohl für
: viele diese Rasse doch leider nur noch als "Sofasetter" gehalten
: werden.

Alle Rassen, die zur Arbeit gezüchtet wurden/werden, natürlich auch die Jagdgebrauchsthundrassen einschließlich Setter, Retriever und Dackel etc. Da züchtet man in u.U. hunderten von Jahren bestimmte Gebrauchshundeeigenschaften mühsam in die einzelnen Rassen hinein, um genau diese Eigenschaften dann als negativ zu deklarieren, wenn die Hunde dann auch dementsprechend beschäftigt werden wollen? Für mich ist keine Rasse "schwierig" oder problematisch im Verhalten oder Umgang, solange sie rassegerecht gehalten und ausgelastet wird. Probleme mit einzelnen Rassen gibt es nur aus zwei Gründen: 1. Wenn dem Exterieur der Hunde in der Zucht mehr Bedeutung beigemessen wird als dem Interieur und der Gesundheit; 2. Wenn Arbeitsrassen nicht ihrer Rasse gemäß beschäftigt werden. Ein Border Collie oder ein anderweitiger Hütehund gehört für mich nicht auf ein Sofa mit dreimal täglich Gassigehen um den Block, sondern auf eine Weide mit einer Herde Schafe. Ein Jagdhund gehört für mich in Feld und Wald und nicht in die Stadt, ebensoweinig wie ein Schlittenhund. Wer einen sog. "Gebrauchshund" erwirbt, muß sich darüber im Klaren sein, daß diese Rassen besondere Ansprüche an ihre Halter stellen, über die Ansprüche der "normalen Hundehaltung" hinaus. Wer so einem Hund sein "natürliches Umfeld", für das er gezüchtet wurde, nicht bieten kann, muß für entsprechende Alternativen sorgen.

Viele Grüße

Antje

: Hallo Antje

Irgendwie reden wir dauernd aneinander vorbei, glaub' ich

: Erst ging es um die Tauglichkeit eines Hundes als "Kinderspielzeug",

Es ging ursprünglich darum, daß Züchter so unvernünftig sind, an Kinder bzw. an die Eltern der Kinder, einen Hund zu verkaufen, der sich nicht als KinderspielHUND (war wohl unglücklich ausgedrückt) eignet
(im speziellen Falle handelte es sich um einen BC, aber die Rasse spielt nun mal keine Rolle)
Nie im Leben würde ich einen Hund als KinderspielZEUG bezeichnen.
Dafür habe ich viel zu viel Respekt vor Lebewesen. Kind und Tier ist für mich ein viel zu sensibler und veranwortungsvoller Bereich.

:jetzt sind wir bei den Anforderungen, die die einzelnen Rassen in Bezug
Eben ! bestimmte Rassen haben bestimmte Anforderungen, das kann man doch garnicht voneinander trennen. Und wenn wir schon bei den "Arbeitstieren" sind, ist es verantwortungslos zwei Kindern, einen solchen Hund, als besonders "pflegeleichten" Familienhund zu verkaufen.

:pauschal so ausdrücken "Arbeitsrassen brauchen Arbeit, denn dafür :wurden sie gezüchtet"?
wurden sie - stimmt. Aber wieviele davon werden noch so eingesetzt ?

: Antje (die ihre Arbeitshund-Welpen nicht als Kinderspielzeug
Ich hätte KINDERHUND schreiben sollen.
Aber gibt es den denn ? Ich glaube, wir haben beide die gleiche Ansicht darüber.

Viele Grüße
Eve

Hallo Antje,
danke für die detaillierte Aufklärung, dieser Ausführung kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ich denke auch, viele "Probleme" mit Hunden entstehen weil sie sich langweilen und unterbeschäftigt sind. Schließlich war auch der Pudel eigentlich mal ein Jagdhund.

Hallo Eve,

: Irgendwie reden wir dauernd aneinander vorbei, glaub' ich

Möglich...


: Es ging ursprünglich darum, daß Züchter so unvernünftig sind, an Kinder
: bzw. an die Eltern der Kinder, einen Hund zu verkaufen, der sich nicht
: als KinderspielHUND (war wohl unglücklich ausgedrückt) eignet
: (im speziellen Falle handelte es sich um einen BC, aber die Rasse
: spielt nun mal keine Rolle)

Möglich, daß Du das jetzt nur auf diesen einen Fall und diesen speziellen "Züchter" gemünzt hast, man kann aber auch einen Vorwurf Züchtern generell gegenüber daraus herauslesen. Unvernünftige Menschen wird es immer geben, da kann man nix daran machen, in allen Bereichen, egal ob Hundezüchter, Eltern, Busfahrer oder sonst wer. Das kann man doch nicht auf eine bestimmte Personengruppe generell münzen...


: Eben ! bestimmte Rassen haben bestimmte Anforderungen, das kann man
: doch garnicht voneinander trennen. Und wenn wir schon bei den
: "Arbeitstieren" sind, ist es verantwortungslos zwei Kindern, einen
: solchen Hund, als besonders "pflegeleichten" Familienhund zu verkaufen.

Ich finde es generell verantwortungslos, einen Hund an Kinder zu verkaufen, egal welchen! Letzendlich muß ein Erwachsener die Verantwortung und einen großen Teil der Arbeit übernehmen, und dem obliegt es auch, abzuschätzen, welcher Vierbeiner es sein soll und ob überhaupt ein Tier zur Familie paßt.


: :pauschal so ausdrücken "Arbeitsrassen brauchen Arbeit, denn dafür
: : wurden sie gezüchtet"?
: wurden sie - stimmt. Aber wieviele davon werden noch so eingesetzt ?

Leider...


: Ich hätte KINDERHUND schreiben sollen.
: Aber gibt es den denn ?

Jain. Jeder Hund kann mit Kindern kompatibel sein und meistens läuft die Sache auch harmonisch ab. Wenn's schief geht liegt es nicht unbedingt an der Rasse des Hundes, sondern meistens an den Eltern oder an den Kindern (und somit wieder an den Eltern).


: Ich glaube, wir haben beide die gleiche Ansicht darüber.

Denke ich auch...

Viele Grüße

Antje