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Hilfe, Plastikfressender Hund!

geschrieben von Christina(YCH) 
Hilfe, Plastikfressender Hund!
02. Juni 2002 16:48

Hallo Leute!
Mein Hund ist 5 1/2 Jahre alt, ein Mischling. Er kommt aus dem Tierheim und war vorallem in den ersten Paar Monaten sehr verfressen. Wenn er zB vergammelte Brötchen auf der Strasse gefunden hat, hat er sie sofort runtergewürgt und als Strafe natürlich ordentlich Durchfall bekommen. Aber leider hat es sein einiger Zeite einen neuen Vogel. Er frisst Plastiksäcke, Alufolie, etc. mit oder ohne Inhalt. Gerade letzte Woche hat er ein Stück Plastik gefunden, wo mal Salami eingepackt war und was tat er? Er versuchte es runterzuwürgen. Und gerade heute hat er ein eingepacktes Hundewürstchen gefunden (bin mir nicht sicher aber ich glaube es ist von der Marke Vitakraft gewesen). Wir kämpften minutenlang. Meine Hände waren schon so vollgesabbert dass ich das Würstchen kaum halten konnte. Ich habe alle fiesen Tricks versucht, habe versucht ihm mit den Fingernägeln ins Zahnfleisch zu drücken, damit er loslässt, aber er find an rückwärts zu laufen und den Kopf hin und her zu werfen. Irgendwann rutschte mir das eingepackte Würstchen aus der Hand und als ich wieder danach griff schnappte er nach mir. Er hätte mich ziemlich böse erwischt wenn ich nicht im letzen Moment die Hand wieder weggezogen hätte. Was ist nur los mit ihm? Wenn man sieht wie er die leeren Verpackungen runterwürgt könnte man fast meinen dass er daheim nichts zu fressen kriegt. Was soll ich blos tun? Und vorallem, wie soll ich reagieren wenn er nach mir schnappt?? Das hat er in den 4 Jahren in denen er bei mir ist noch nie getan. Ich kann ihn während des Fressens streicheln, kann ihm auch den Napf wegnehmen um nochmal Futter nachzufüllen, aber sobald er auf der Strasse was findet geht das Theater los. Hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich ihm das Zeug aus dem Maul bekomme? Den Begriff "Aus" kennt er eigentlich, aber wenns um Plastiksäcke geht könnte man meinen er hat den Begriff noch nie gehört.
Freue mich schon auf eure Antworten!!!

Verzweifelte Grüße
Christina + Charri (der Plastiksackfresser)


05. Juni 2002 10:05

Hi!

Das hört sich ja gar nicht gut an...

Wie Du schon beschrieben hast, ist eine körperliche Konfrontation mit dem Hund immer eine Gratwanderung und eigentlich nicht anzuraten. Ich würde an Deiner Stelle wie folgt vorgehen:

1.: Verhindern, daß der Hund auf der Straße etwas aufnehmen kann, sprich: Nimm ihn an die Schleppleine, zumindest in Gegenden, wo erfahrungsgemäß viel Müll herumliegt. Sei dem Hund immer einen Schritt voraus und sieh zu, daß Du solche Sachen wie Brötchen o.ä. VOR Deinem Hund siehst. Zu Hause würde ich die Mülleimer, Schranktüren usw. hundesicher herrichten, nichts herumliegen lassen.

2.: Ein Abbruchkommando einführen. Hierzu nimmst Du z.B. etwas Leckeres in die Hand. Will Dein Hund da ran, sagst Du "Nein", oder "Pfui", und schließt einfach Deine Faust. Versucht er nicht mehr, das Leckerchen zu nehmen, gibst Du es mit Kommando "Nimm´s!" frei. Später kannst Du das Leckerchen dann z.B. auf den Boden legen und dann mit dem Fuß drauftreten oder den Hund mit der Leine daran hindern, ohne Kommando "Nimm´s" an das Leckerchen ranzugehen. Der Hund muß lernen, daß er das Leckerchen eh nicht bekommt, wenn Du das Abbruchsignal gibst. Das hat auch den Vorteil, daß der Hund Dein "Nein" nicht als Verbot betrachtet, sondern als Hinweis darauf, daß er sich gar nicht bemühen muß - es bringt eh nichts. Klingt dann doch viel freundlicher, oder?

3.: Parallel dazu würde ich mit meinem Hund "tauschen" üben, wenn er doch etwas aufnimmt, was er nicht soll. Verführe ihn dazu, laß irgendwo was liegen und beobachte ihn aus dem Augenwinkel. Mache es erstmal mit neutralen Sachen, wie Spielzeug usw., später dann mit Lebensmitteln, die nicht ganz so großen Reiz auf ihn ausüben (trockenes Brot o.ä.). In der ersten Zeit oder wenn Du den Schwierigkeitsgrad erhöhst, hälst Du ihm etwas - im Gegensatz zu dem, was er gerade in der Schnauze hat - überaus leckeres (oder auch sein Lieblingsspielzeug) unter die Nase, sagst "Aus" (er wird das Teil fallen lassen, wenn sich´s wirklich lohnt!), lobst ihn und gibst ihm mit dem Kommando "Nimm´s!" das Tauschobjekt. Später gibst Du erst das Kommando "Aus" und greifst dann erst zur Belohnung in Deiner Tasche. Irgendwann wird er feststellen, daß Mami eigentlich immer noch etwas besseres auf Lager hat, als das, was er gerade gefunden hat. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, das Ganze in "Wald und Flur" weiterzubearbeiten. Als Jackpot würde ich sicherheitshalber z.B. eine Mini-Rolle Leberwurst oder ein Döschen Katzenfutter mit mir herumschleppen (je nach Geschmack).

Eine Freundin von mir hatte das selbe Problem mit ihrer Retriever-Hündin. Die fand das Spiel nachher so toll, daß sie meiner Freundin immer allen möglichen Müll (incl. oberekliger Präservative usw. *schüttel*) angeschleppt hat, um dafür eine Belohnung zu kassieren *ggg*. Aber das hat sich mit der Zeit auch gelegt.

Viel Spaß beim Üben, hoffentlich klappt´s!

Liebe Grüße von Silke und Meggie (die statt Plastik zu fressen lieber aus jeder verfügbaren Pfütze säuft)


05. Juni 2002 10:35

Hallo Silke!
Danke für diese tollen Vorschläge. Eigentlich kennt er den Begriff "Nein" ziemlich gut. Wenn ich auf dem Tisch etwas liegt und er ist im Begriff seine Schnauze auf den Tisch zu schieben und den Leckerbissen fixiert, sage ich immer sofort streng Nein, und er akzeptiert es auch. Auch sonst, wenn ich ihn absitzen lasse und ein Leckerchen auf den Boden lege, weiss er genau dass er es nicht nehmen darf bis ich "also, nimms" sage. Ich denke dass das Problem wirklich darin liegt dass ich zu spät sehe dass etwas auf dem Boden liegt. Meist ist er schneller als ich, schnappt es sich sofort und würgt es runter. Wenn ich weiss das irgendwo etwas liegt (dass er vielleicht schon am vortag haben wollte), dann geht es. Dann bin ich vorbereitet und wenn er scheinheilig auf das "Leckerchen" zusteuert sage ich sofort Nein und ziehe ihn zu mir. Er läuft dann zwar geduckt vorbei und fixiert das begehrte Objekt, aber er geht nicht hin. Das mit den Tauschgeschäft ist eine super Idee! Ich werde auf jeden Fall weiterhin mit ihm das Nein üben und ab heute auch mal probieren mit ihm zu tauschen.

Nochmal vielen Dank für deine Hilfreichen Tipps!

Liebe Grüße
Christina

08. Juni 2002 13:31

hallo christina
auch ich hatte gelegenheit diverse metoden zu probieren wie man einem hund am besten allen möglichen müll aus dem maul holt. damit der hund das maul öffnet hat es sich in meinem fall bewährt die lefzen fest gegen das maul bzw. zahnfleisch zu dücken. dann keine falschen hemmungen und die hand tief ins maul schieben. dann wird der hund das objekt seiner begierde ziemlich sicher herauswürgen.
viel spass
ute

09. Juni 2002 17:43

Hallo Ute!
Diesen Trick hatte ich auch immer angewendet, ich hab ihm immer die Lefzen gegen die Zähne gedrückt, da ich mich nicht getraut habe mit den Fingern direkt zwischen die Zähne zu fahren, ausserdem hatte ich die Hoffnung dass die Zähne vielleicht so schmerzhaft auf das Zahnfleisch drücken dass er los lässt. Leider hat das nie funktioniert, er hat immer angefangen rückwärts zu laufen und seinen Kopf hin und herzubeuteln. Da er auch immer heftig sabbert kanns du dir meine Chancen, denn Müll aus seiner Schnauze zu bekommen, eh denken. Aber trotzdem danke dass du mir geschrieben hast!!

lg
Christina


18. Juni 2002 20:57

hallo chrstina, ich hatte mal eine hündin die alles gefressen hat was ihr vor die nase kam. das ging bis zu glassscherben die nach würstchenwasser rochen. ich habe irgend wann dann prinzipiell immer eine büchse sauerkraut dabei gehabt und wenn sie irgendetwas frass gab ich ihr das sauerkraut ohne büchse( war nicht immer einfach die büchse zu behalten). das kraut umschliest fremdkörper und ermöglicht den problemlosen abgang durch den darm. das fressen lies sie sich nicht abgewöhnen.