Hallo Attila,
ich bin auch traurig darüber, dass die Wölfe erschossen wurden.
Aber ganz so schwarz-weiß, wie es von Euch dargestellt wird, ist es nun mal nicht.
Die Nationalparkverwaltung ging wohlüberlegt vor und hat lange versucht, die Wölfe einzufangen.
Leider wurde dieses Unterfangen ständig von sog. "Tierschützern" sabotiert, die die Wölfe vom Gehege weglockten und das Gelände um das Gehege mit Duftstoffen besprühten, die die Wölfe vertrieben.
Bei den beiden in Gefangenschaft geborenen Gehege-Wölfen handelte es sich um halbzahme Tiere, die nicht mehr die wolfstypische Scheu vor Menschen zeigten.
Bei menschlichem Fehlverhalten (z.B. Weglaufen durch kleine Kinder) hätte es leicht zu einer Hetz- und Beutereaktion kommen können. Dass sie durchaus Jagen können, haben die Wölfe bewiesen, indem sie mehrere Kitze und einen Hund gerissen haben.
In der dortigen Gegend gibt es viele einsame Gehöfte und kleine Weiler, wo Kinder noch in relativ heiler Welt und Natur ohne Zäune leben und spielen - ein Kontakt mit den Wölfen wäre wahrscheinlich gewesen.
Deine Pauschalbemerkung über Fast-Food-dickgefütterte Kinder empfinde ich als menschenverachtend und der Sache nicht angemessen.
Übrigens wurde die Nationalparkverwaltung vom in der Gegend lebenden Wolfsforscher Erik Zimen beraten, der sich aus o.g. Gründen für einen Abschuss der Wölfe ausprach.
Im Übrigen werden im deutsch-tschechisch-österreichischen Grenzgebiet in jüngster Vergangenheit immer mehr wildlebende Wölfe beobachtet, die aus dem Osten einwandern.
Wilde Wölfe, die nie Kontakt zu Menschen hatten und diese weiträumig meiden.
Im Unterschied zu halbzahmen Gehegewölfen sind diese für den Menschen praktisch keine Gefahr, weil sie sich den menschlichen Ansiedelungen nicht nähern und dem Kontakt mit Menschen ausweichen - und das wissen die Leute hier auch.
Gruß
Sabine