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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Wölfe wurden erschossen
24. Juni 2002 18:09

Hallo P.H.,
warum haben sie dann letztes Jahr den Bergeller Wolf (für nicht so Erdkundebewanderte: Das Bergell liegt in der Schweiz an der Grenze zu Italien) abgeschossen, nachdem in der Gegend mehr als 50 Schafe gerissen worden waren (hat man alle ihm zugeschrieben)?
Wo bleiben da die Herdenschutzhunde? DAS ist ihre Aufgabe, nicht der Schutz des Reihenhausgartens ;-)
Grüße von der sowieso vieles nicht verstehenden Sybille

24. Juni 2002 19:16

Hallo Sabine,

ich hätte da drei Nachfragen zu Deinem Posting:

: Es wurden auch zwei Kitze und ein Hund gerissen.

Wie die Kitze aufgestöbert worden sind, das ist nachvollziehbar.
Wie kam es zur Wolf-Hunde-Begegung? War der Hund alleine im Wald
/ Gelände unterwegs? War es ein Hütehund bei der Arbeit an der Herde?
Oder wurde er in Begleitung seiner Besitzer angegriffen?

: Dass die Wölfe nun abgeschossen und nicht eingefangen werden konnten,
: verdanken wir auch den selbsternannten "Tierschützern", die die
: Einfangversuche nach Kräften sabotierten.

Wie wurden die Einfangversuche sabotiert? Und wurden sie mit dem
Hinweis sabotiert, dass die Wölfe ausserhalb ihres Geheges verbleiben
sollten - trotz der Gefahr des Abschusses?

Und noch eine letzte Frage: Haben die Wölfe die tägliche Fütterung
angenommen? War es dabei nicht möglich, sie z.B. mit einem Gewehr zu
betäuben?

Interessierten Gruß
Silke


25. Juni 2002 08:13

: warum haben sie dann letztes Jahr den Bergeller Wolf abgeschossen,
:nachdem in der Gegend mehr als 50 Schafe gerissen worden waren (hat
:man alle ihm zugeschrieben)?

Tschau Sybille

Von dem schrieb ich ja auch. Am gleichen Ort war über längere Zeit ein Wolf mit einem Sender, der danach weiter zog. Nur wurde das nicht bekannt gemacht und der Wolf nicht gesichtet. Anscheinend ging das problemlos, keiner vermisste ein Schaf oder sonst was.
Dann kam eben der Bergeller Wolf und der wurde gesichtet und alle waren in Aufruhr und sehe da, innerhalb kürzester Zeit hatte er 50 Schafe gerissen und wurde zum Abschuss frei gegeben.
Nun man muss wissen, in den Bergen kennt jeder, jeden und jeder ist entweder verwandt mit dem anderen oder ein Kollege von ihm. Da hat man dann auf einmal schnell 50 Schafe weg und wird gedeckt. Da sind die Behörden fast machtlos, solange die Strukturen so sind, wie sie jetzt sind.
Erstens verlange ich professionelle Jäger,
und zweitens den Beweis, dass ein Schaf gerissen wurde, von einer unabhängigen neutralen Stelle.


: Wo bleiben da die Herdenschutzhunde? DAS ist ihre Aufgabe, nicht der
confused smileychutz des Reihenhausgartens ;-)

Das wäre wirklich kein Problem solche Hunde auszubilden. Frage zum Beispiel mal Angela Schmidt, die arbeitete auch an der Herde.
Das müsste man mit Subventionen "Ausgleichszahlungen" regeln. Denn nur überall die Subventionen zu streichen, damit wir Eg-konform sind, ist auch nicht die Lösung. Es ist in den Bergen um einiges schwieriger die Landwirtschaft zu nutzen als im Tal und dem muss zu genüge Rechnung getragen werden. Wir haben arme Bauer und es kann einfach nicht sein, dass einer arbeitet und arbeitet und trotzdem immer an der Nähe einer Pfändung ist. Einer muss für den Boden in der Bergwelt schauen und ich glaube nicht, dass der Staat eine günstigere Variante bekommt, als der Bergbauer. Nur sollte ihm nicht der Verleider gemacht werden, so dass er den Bettel hin schmeißt.

Was können wir tun? Wir können Hunde halten, die nicht reißen, oder sie an die Leine nehmen. Denn sonst wird es auch dem Wolf in die Schuhe geschoben. Wer meldet schon, dass sein Hund ein Reh gerissen hat?

Ich hüte gerade jetzt wieder einen solchen Hund. Den schickte man bis jetzt alleine zum Spazieren, der kam dann einfach wieder nach ein, zwei Stunden. Kannst Dir mal vorstellen, was für ein Theater ich jetzt mit diesem Hund hatte. Der denkt während des ganzen Spazierganges nur ans wildern. Jetzt habe ich ihm beigebracht, dass er sich höchstens 10 Meter von mir entfernen darf, das er nicht die Nase in den Wind stellen darf usw. Möchte ich ihn wirklich korrigieren, dann hätte er ein Jahr lang immer den Tacker drauf, das ist ja aber verboten vom Tierschutzgesetz her.
Ich bin froh, wenn er wieder nach Hause geht, den meine wilderten bis jetzt noch nicht und das soll auch so bleiben.

Gruß P.H


25. Juni 2002 08:40

Den Tacker hängt man ihm nicht deshalb nicht um, weil es das Tierschutzgesetz verbietet, sondern weil es dem Tier weh tut!


25. Juni 2002 09:55

Hallo Silka,

: ich hätte da drei Nachfragen zu Deinem Posting:
:
: : Es wurden auch zwei Kitze und ein Hund gerissen.
:
: Wie die Kitze aufgestöbert worden sind, das ist nachvollziehbar.
: Wie kam es zur Wolf-Hunde-Begegung? War der Hund alleine im Wald
: / Gelände unterwegs?

Es handelte sich um einen kleinen Hund, der der Besitzerin auf einem Spaziergang "kurz" ausgebüchst war. Er wurde später mit tödlichen Bißverletzungen aufgefunden, die man auf einen Kontakt mit den Wölfen zurückführte.


: : Dass die Wölfe nun abgeschossen und nicht eingefangen werden konnten,
: : verdanken wir auch den selbsternannten "Tierschützern", die die
: : Einfangversuche nach Kräften sabotierten.
:
: Wie wurden die Einfangversuche sabotiert?

Es wurden Duftstoffe gefunden, die rund ums Gehege versprüht worden waren, die die Wölfe vom Gehege fernhalten sollten. Die Wölfe wurden auch durch Anfüttern mit Kadavern immer weiter vom Gehege weggelockt.

:Und wurden sie mit dem
: Hinweis sabotiert, dass die Wölfe ausserhalb ihres Geheges verbleiben
: sollten - trotz der Gefahr des Abschusses?

Ja. Die "Tierschützer", die das unternahmen, wollten, daß die Wölfe nicht mehr eingefangen, sondern ausgewildert werden.

: Und noch eine letzte Frage: Haben die Wölfe die tägliche Fütterung
: angenommen?

Soweit aus den Berichten in der Lokalpresse hervorging, ja.
Dabei haben sie geflissentlich Köder, die mit Betäubungsmitteln präpariert waren, gemieden. (Von den "Tierschützern" wurde ihnen ja schließlich was Leckeres ohne Medikamente angeboten - warum hätten sie den Köder nehmen sollen?)

:War es dabei nicht möglich, sie z.B. mit einem Gewehr zu
: betäuben?

Das ist der Punkt, den ich auch nicht ganz verstehe.
Angeblich kam man nie so weit ran, daß man treffsicher hätte schießen können. Ein Betäubungsgewehr hat ja nur eine sehr geringe Reichweite.
Inwieweit hier gestümpert worden ist, kann ich nicht beurteilen.

Grüße
Sabine

25. Juni 2002 10:31

: Den Tacker hängt man ihm nicht deshalb nicht um, weil es das Tierschutzgesetz verbietet, sondern weil es dem Tier weh tut!
:

Ja, darum verbietet es ja das Tierschutzgesetz. Ist auch gut so, nur sollten die Hunde eben nicht wildern, denn das tut einem anderen Tier nicht nur weh, nein wenn alle wildern würden, dann hätten wir ein Problem, den dann würde unser Wildbestand gefährlich dezimiert.

Gruß P.H